Serien-Überraschungen, neue Popstars und Wirbel um Claus Kleber

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Um ein Haar hätte das ZDF im Dezember 2007 mit Claus Kleber den populären Anchor-Man des «heute-journals» verloren. Aus Hamburg kam das Angebot, Chefredakteur beim Nachrichtenmagazin „Spiegel“ zu werden. Doch nach einigen Tagen Bedenk- und Verhandlungszeit entschied sich Kleber für das ZDF. „Ich traue mir die Aufgabe zu und habe meine Entscheidung gründlich abgewogen. Am Ende steht die Überzeugung: Das Fernsehen ist mein Medium. Es ist also keine Entscheidung gegen das wichtigste Print-Magazin, sondern für das beste TV-Magazin“, meinte der Journalist. Aus Sicht der Zuschauer hat er sich mit Sicherheit richtig entschieden.

Weniger gut war die Entscheidung von ProSieben, die jüngste «Popstars»-Staffel auf ein halbes Jahr auszudehnen. Die Marktanteile dümpelten am Ende nur knapp über dem Senderschnitt, das Finale erreichte schließlich immerhin noch 16 Prozent der jungen Zuschauer – nur halb so viele wie ein Jahr zuvor.

Die Fernsehzuschauer sind mit dem bestehenden TV-Angebot sehr zufrieden. Das jedenfalls hat eine Untersuchung von SevenOne Media zur „Fernsehnutzung in Zeiten des digitalen Wandels“ ergeben. An der großen Mehrheit der Zuschauer geht der digitale Wandel demnach fast spurlos vorbei. Zwar gehen immer mehr Sender an den Start und das TV-Angebot zersplittert dadurch immer mehr - die Fernsehnutzung jedoch bleibt stabil und konzentriert sich auf wenige Sender.

Schluss oder nicht? Schon häufiger sorgte ein mögliches Ende der ProSieben-Serie «Stromberg» für Schlagzeilen – fast nach jeder Staffel wurde bislang um eine Fortsetzung gezittert. Schauspieler Bjarne I. Mädel, besser bekannt als „Ernie“, heizte die Diskussion neu an. „Geplant ist ein «Stromberg»-Film und im Anschluss sechs Folgen und dann ist Schluss. Mehr darf ich dazu noch nicht sagen“, so Mädel. Noch steht eine Entscheidung aber aus.




In diesem Jahr schien die Lust der Deutschen an TV-Jahresrückblicken nicht ganz so groß zu sein wie früher. Erst musste Johannes B. Kerner mit seiner ZDF-Show eine Millionen Zuschauer abgeben – sieben Tage später traf es auch Günther Jauch. 5,49 Millionen Zuschauer schalteten ein. Der Abwärtstrend hält bereits seit vier Jahren an: Damals knackte Jauch mit seiner Show sogar noch die Marke von acht Millionen Zuschauern. Und noch ein Detail: Seitdem Jauch seinen Rückblick bei RTL präsentiert, lief es nur ein einziges Mal schlechter als diesmal – das liegt aber inzwischen schon neun Jahre zurück.

Abschied: Nach 13 Jahren verließ „Focus“-Chefredakteur Helmut Markwort den Kultursender 3sat. „Man trennt sich als Senderverantwortlicher ungern von so einem Mann, der über so viele Eigenschaften verfügt“, sagte 3sat-Chef Dr. Gottfried Langenstein. „Helmut Marktwort ist zunächst ein Mann unstillbarer Neugierde, ein Mann von außerordentlichem Sachverstand, dann von politischer Weitsicht, vor allem aber ein Mann von großer Menschlichkeit.“

Für Moderatorin Andrea Kiewel endet das Jahr 2007 denkbar schlecht - allerdings hat sie sich das Problem höchstpersönlich eingebrockt. Weil Kiewel sowohl bei «Johannes B. Kerner» als auch in der Koch-Show «Lafer! Lichter! Lecker!» verbotene Schleichwerbung für „Weight Watchers“ machte, wurde sie vom ZDF entlassen. „Die Auftritte von Kiewel in mehreren Sendungen in Verbindung mit den jetzt bekannt geworden Details ihres PR-Vertrages mit der Organisation Weight Watchers haben die Vertrauensbasis zwischen uns zerstört“, sagte ZDF-Intendant Markus Schächter. Auch der MDR trennte sich von „Kiwi“.

Kurz vor dem Jahresende kündigte Sat.1 einige Serien-Überraschungen für das neue Jahr an: So wird «Numb3rs» zukünftig am Sonntagabend nach «Navy CIS» ausgestrahlt und selbst die bei ProSieben bereits gescheiterte US-Serie «Nip/Tuck» findet bei den Berlinern eine neue Heimat. Ob das den Aufschwung bringt? In 365 Tagen sind wir schlauer.



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