«Kreis runde Sache»: Dieter! Thomas! Heck!

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Dieter Thomas Heck.

„Samstag, dritter Juli, neunzehn Uhr, dreißig Minuten und siebenundfünfzig Sekunden! Hier ist Berlin! Herzlich willkommen im Studio drei der Berliner Unionfilm. Zu ihrer Hit-Pa-Ra-De im Zett-Deee-Eff!“ Das waren noch Zeiten, das waren noch Ansagen. Während sich ein Thomas Gottschalk heute mit einem halben Dutzend „Servus“ begnügt und nach Deutschland, Österreich, Südtirol und in die Schweiz lächelt, ging es bei dem Dieter, dem Thomas, dem Heck seinerzeit doch noch etwas härter zu.

Ein Mann wie ein Maschinengewehr. Eine Stimme, so tief wie Loch Ness. So wie er stets Stars wie Andrea Berg oder Brunner & Brunner ankündigte, konnte man das Gefühl bekommen, die Bescherung sei nicht mehr weit. Seine Moderationen hatten doch stets etwas Festliches, zugleich aber auch Diktatorisches. Schaltete man zufällig eine seiner Sendungen ein, konnte man praktisch kaum noch umschalten.

Irgendetwas in seiner Stimme machte schon seit jeher deutlich: „Halt! Finger weg vom Umschaltknopf! Wie kannst du es wagen, dass Zett-Deee-Eff und vor allem mich in Frage zu stellen?“ Und wie er dann immer seinen Zeigefinger bewegte und in der Luft kreisen ließ. Tolle Geste. „Ihr könnt mich nicht um den Finger wickeln“, sollte das wohl heißen. Welcher Moderator legte jemals vor oder nach Heck ein derartiges Selbstbewusstsein an den Tag?

Nun hat er seine letzte Fernsehshow also hinter sich gebracht. Professionell. Ganz so, wie man es erwarten durfte. Einen Show-Auftritt hat er nochmal, wenn er 70 wird. Warum seine Geburtstags- und Abschiedsgala aber ausgerechnet von Johannes B. Kerner präsentiert wird, wird wahrscheinlich für immer ein Rätsel bleiben. Genau das zeigt aber das Problem der heutigen Fernsehwelt: Originale werden immer seltener. Servus!

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.