Die Kritiker

«R.I.S - Die Sprache der Toten»

von
Story:
Zunächst denken die Kontrolleure in der S-Bahn, sie hätten es mit einem Betrunkenen zu tun - bis der Mann vom Sitz kippt, er ist tot. Philip und seine Leute stellen fest, dass er schon vor einiger Zeit tot in die S-Bahn gesetzt wurde. Er ist nur nicht aufgefallen, weil er in der Ringbahn saß, die immer im Kreis um die Innenstadt von Berlin fährt - vierzehn Mal hat er diese Tour gemacht.

Obwohl der junge Mann zunächst wie ein Obdachloser wirkt, weisen seine manikürten Fingernägel und sein sonstiger Zustand auf eine bessere Herkunft hin. Spuren an seinem Mantel führen zum eigentlichen Tatort, an dem Philip und Paul auch einen Rucksack mit einem Notizbuch voller Zahlen und einem Hinweis auf eine Kneipe ganz in der Nähe finden. Dort erfahren sie von der Kellnerin, dass der Tote Stammgast war.

Darsteller:
Julian Weigend («Schimanski») ist Philip Jacobi
Tillbert Strahl-Schäfer («Verrückt nach Clara») ist Timo Braun
Hansa Czypionka («Happy Birthday, Türke») ist Paul Schneider
Jana Kluge («Berliner Reigen») ist Marie Severin
Proschat Madani («Lügen und andere Leckereien») ist Judith Karimi
Denis Petkovic («Mord auf Rezept») ist Benno Wilms
Catherine Bode («Auszeit») ist Katja Fried
Mathis Kanzler («Verliebt in Berlin») ist Marcus Heuser

Kritik:
Der zweite Teil der Staffel besticht wohl vor allem durch eine Sache. Es gibt keine ganz stark durch alle Folgen verlaufende Geschichte mehr wie noch in den ersten Episoden. Damals zog sich der Bombenleger, der es auf Philipp abgesehen hatte, durch sämtliche Teile. Zuschauer, die ein paar Episoden verpasst haben, kamen in diesen Plot nicht mehr ganz so leicht hinein. Ob das jetzt prinzipiell als gut zu bewerten ist, muss sich erst noch zeigen. Wer weiß? Vielleicht hat genau dies für einige Zuschauer ja auch den besonderen Reiz ausgemacht? Nicht umsonst setzen auch die US-Serien-Macher auf ähnliche Handlungsstränge.

Die erste neue Folge befasst sich hingegen mit zwei komplett abgeschlossenen Fällen, die auch wirklich nicht uninteressant sind. In einer Berliner S-Bahn wird eine Männerleiche gefunden - was die noch recht junge Person in den letzten Stunden ihres Lebens durchmachen musste, rekonstruieren die Ermittler des «R.I.S.». Ansonsten fallen nur winzige Veränderungen zu den Episoden der ersten Staffel auf.

Zumindest in der ersten neuen Folge verzichteten die Verantwortlichen auf ganz krasse und grelle Farben. Anstelle eines stechenden rot haben sich die Macher eher für ein warmes - aber eben nicht kräftiges - gelb entschieden (zum Beispiel bei Kostümen). Insgesamt kommt die Optik der Serie somit etwas wärmer herüber. Auf die Grundfarben gelb, blau und rot legt man aber wie in den ersten Ausgaben weiterhin größten Wert. Für Erfolg oder Misserfolg wird das aber wohl wenig entscheidend sein.

Nach wie vor scheint die Serie nämlich ein deutsches «CSI» zu sein - möglicherweise wird das auch immer das Problem bleiben. Dafür können die Macher nichts, sie müssen einfach das beste aus dem Thema Spurensicherung herausholen. Das ist ihnen beim Auftakt - bis auf wenige Schwächen - gut gelungen. Die Fälle sind in sich stimmig, in etwa gleichwertig was die Zeit betrifft und auch in etwa gleich gut umgesetzt.

Einzig Marcus Heuser, gespielt von Mathis Künzler, der wohl noch auf lange Zeit immer als «Verliebt in Berlin»-David in Erinnerung bleiben wird, passt noch nicht ins Ensemble. Seine Figur ist deutlich überzeichnet, mit Brille und stets gestriegelten und mit viel Gel versehenen Haaren. Hier sollten die Macher etwas mehr ins Detail gehen und der Figur ein wärmeres Gesicht geben.

Fazit: Die nun laufenden Folgen werden sich wohl nur unwesentlich - heißt in Kleinigkeiten - von den ersten Episoden unterscheiden. Positiv ist der etwas größere Bezug zu Berlin, der der Serie sicherlich gut tut. Ob er helfen wird, dass «R.I.S.» dauerhaft oberhalb des Senderschnitts liegt, ist allerdings zu bezweifeln.

Sat.1 zeigt neue Folgen von «R.I.S. - Die Sprache der Toten» ab Donnerstag, 15. November 2007, um 22.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/23429
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