US-Fernsehen

Autorenstreik: Mehr Nachrichten und «Wer wird Millionär?»

von  |  Quelle: Variety
Im November 2007 wollen die amerikanische Autoren streiken, für passenden Ersatz suchen derzeit die TV-Stationen.

Im Fernsehjahr 2000/2001 bekamen die amerikanischen Fernsehzuschauer fünf Mal wöchentlich das Quiz «Who wants to be a Millionaire?» («Wer wird Millionär?») mit Regis Philbin zu sehen. Die Mittwochausgabe war hinter «Survivor II» und «Emergency Room» mit durchschnittlich mehr als 20 Millionen Zuschauern die erfolgreichste Sendung. Schnell ließ das Interesse nach – und wie üblich werden zuschauerschwache Programme aus dem Programmplan genommen. Seit Ende 2002 wurde keine einzige neue Folge der Quiz-Show – mit Ausnahme von Specials – im ABC-Programm ausgestrahlt.

Nun überlegt sich der amerikanische Fernsehsender ABC, neue Ausgaben in der Primetime zu platzieren. Derzeit moderiert Meredith Viera werktäglich die Sendung auf einigen Lokalsendern, die zu ABC gehören. Während man die Sendung in Los Angeles um 18.30 Uhr zu sehen bekommt, muss man in New York schon um 12.30 Uhr einschalten. Aufgrund des US-Autorenstreik müssen aktuell dreizehn Stunden ersetzt werden – und einige Stunden davon könnte die Quiz-Show füllen. Aber auch die im vergangenem Jahr abgesetzte Nachrichtensendung «Primetime Live» könnte ihren Weg dadurch zurück ins ABC-Programm finden.




„Wir haben eine Menge Reihen in Produktion“, sagte «20/20»- und «Primetime Live»-Produzent David Sloan dem Branchenblatt "Variety". „Im Falle eines Streikes, können wir diese schnell einsetzen.“ So sind bereits sechs Episoden von „What Would You Do?“ und «Primetime» in Produktion, fünf neue Folgen von «Primetime Crime» wurden ebenfalls bestellt. Die Sommer-Serien «Family Secrets», «Primetime Medical Mysteries» und «Primetime the Outsiders» werden auch fortgesetzt.

Anfang der 90er Jahre strahlte NBC sein Nachrichtenmagazin «Dateline NBC» bis zu fünf Mal die Woche aus und erzielte hierbei meist Top-Werte. Doch in den vergangenen Jahren schraubten die US-Sender diese Formate zurück. Mittlerweile bekommen NBC-Zuschauer nur noch einmal wöchentlich das Magazin zu sehen, CBS hat erst vor kurzem «60 Minutes II» aus dem Programm genommen. „Es gibt immer weniger Nachrichtenmagazine im Fernsehen, für die immer weniger Menschen arbeiten, deshalb wird es schwieriger innerhalb kurzer Zeit Geschichten zu liefern“, teilte der frühere NBC News-Präsident und «Dateline NBC»-Produzent Neal Shapiro mit. Mittlerweile leitet er die New Yorker Station des Senders PBS.

Der Autorenstreik von Writers Guild of America wird im November 2007 stattfinden - zwar haben die Networks zunächst noch Episoden ihrer Erfolgsserien, jedoch war man bislang nicht bereit, neue Verträge auszuhandeln. Die großen Verlierer sind die US-Fernsehsender. Der Grund: Nahezu jeder Autor befindet sich in der Gewerkschaft.

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