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Viele Rekorde, witzige Pannen und drei Fragen

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Am Samstag präsentierte Oliver Geißen eine neue «Guiness World Records»-Show. Manuel Weis hat zugesehen.

Showduell am Samstagabend. Tanzen, Minigolf und Rekorde. Wohl nicht nur aus Sicht der Quoten hatte diesmal RTL und Oliver Geißen die Nase vorn. Knapp vier Stunden lang präsentierte der Kölner verrückte Rekorde. Da waren zum Beispiel zwei Tänzerinnen – Sie wissen schon, was für Tänzerinnnen – die an ihrer Stange etliche Meter hoch nach oben kraxeln wollten. Den Po allerdings vorraus. Dann waren da zwei Männer, die mit ihrer Stirn 50 Klobrillen aus Holz zertrümmern wollten.

Die Beule am Kopf der beiden war im Anschluss größer als die im Gegenprogramm eingelochten Minigolfbälle. Alles in allem war es eine gute Show, die dem Publikum präsentiert wurde. Und dennoch wird Oliver Geißen nicht zu 100 Prozent zufrieden sein. Die Firma Norddeich TV, an der er beteiligt ist, produzierte die Live-Übertragung – es war im Übrigen eine der ersten ganz großen Shows, die die Firma hergestellt hat. Für die Pannen, die passierten, konnten die Macher zwar nicht wirklich etwas, aber eine gewisse Tolpatischigkeit war an manchen Stellen durchaus vorhanden.

Da war beispielsweise die Seilspringwette. Wer kann das Seil innerhalb von einer Minute öfter aufschlagen lassen. Eine junge Fitnesstrainerin mit gemachten Brüsten versuchte sich daran. Als die Grafik allerdings anzeigte, dass der Weltrekord bei Weitem nicht geschafft wurde (die Gute verhedderte sich gut vier Mal), sah es so aus, als ob es das erste Mal am Abend daneben ging. Umso merkwürdiger war es dann, als der Schiedsrichter mitteilte, dass die Springerin über 250 Aufschläge geschafft hatte (und somit rund 40 mehr als in der Grafik gezählt). Sogar Moderator Geißen konnte dies zu Beginn nicht glauben.

Beim Stangen-Weltrekord kam eine der beiden Wettbewerberinnen nicht über 1,50 Meter hinaus – anpeilt waren mindestens fünf Meter. Ihre Entschuldigung: Die Stange sei vom Reinigen noch zu nass gewesen. Spektakulärste Panne war jedoch ein kaputter Lamborghini – der eigentlich von einem echten Muskelprotz vom Anfahren gehindert werden sollte. Keine gute Werbung für die Autofirma, stellte auch Geißen fest: „Zuerst will ein Österreicher das Auto festhalten und dann geht es auch noch kaputt“, scherzte der zu jeder Minute überzeugende Moderator. Und das war es auch, was die Show trotz aller Unwegsamkeiten unterhaltsam machte.

Auch Außenmoderatorin Inka Bause lieferte einen exzellenten Job ab – zum Beispiel als sie während der Reparaturversuche des Lamborghinis den Motorraum (der sich im Hack befindet) mit dem Kofferraum verwechselte. Alles in allem wurden die Zuschauer über die volle Laufzeit bestens unterhalten. Am Ende blieben eigentlich nur drei Fragen: Waren es bei der Seilwette wirklich über 251 Aufschläge, wie kann der Schiedsrichter dies eigentlich so schnell mitstoppen und: Wieso gibt es diese Show nur einmal im Jahr? Als echte Alternative zu «Wetten, dass...?» könnte man sich das Format durchaus vorstellen.

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