Die Kritiker

«Hakan Nesser: Der unglückliche Mörder»

von
Story:
Van Veeteren ist heilfroh, dass er endlich einen Zugang zu seinem Sohn gefunden hat. Erich, der wegen Drogenhandels hinter Gittern saß, ist nun clean und hilft seinem Vater beim Umbau des Antiquariates. Die freudige Nachricht, dass Erichs Frau Marlene schwanger ist, macht aus dem pensionierten Kommissar einen glücklichen Mann, denn nun ist sein Sohn offenbar auf dem richtigen Weg.

Umso härter trifft ihn die Nachricht, als man Erich erschlagen auffindet. Wie besessen mischt Van Veeteren sich in die Ermittlungen ein und gerät dabei in Streit mit seinem Nachfolger Münster, der davon ausgeht, dass Erich wieder rückfällig geworden war: Erichs Leiche wurde auf dem Parkplatz einer abgelegenen Kneipe gefunden, die er Zeugenaussagen zufolge mit einer grünen Plastiktüte verließ – von der allerdings jede Spur fehlt. Eine Drogenlieferung?

Von Marlene erfährt Van Veeteren, dass Erich kurz vorher den Anruf eines „guten Bekannten“ erhielt, für den er eine Gefälligkeit erledigen sollte. Doch der Anrufer verwendete eine Prepaid-Karte, weswegen seine Nummer nur mit Erichs Handy zu ermitteln ist – aber das ist ebenfalls verschwunden. Als Marlene Besuch von einem Unbekannten erhält, der sich als Versicherungsagent ausgibt, um Informationen über Erichs Freunde auszuspionieren, dämmert Van Veeteren, worum es geht: Der Unbekannte wird offenbar erpresst. Er hielt Erich, der ahnungslos als Geldkurier einsprang, für seinen Erpresser und erschlug ihn – irrtümlich.

Als Van Veeteren den großen Unbekannten endlich aufspürt, entschließt er sich zu einem gewagten Spiel: Um den Mörder seines Sohnes in eine Falle zu locken, gibt er sich als dessen Erpresser aus...

Darsteller:
Sven Wollter ist Van Veeteren
Peter Andersson ist Pieter Clausen
Eva Rexed ist Eva Moreno
Thomas Hanzon ist Münster
Tobias Aspelin ist Jung
Sven Angleflod ist Krause
Kajsa Reingardt ist Vera Miller
Chatarina Larsson ist Ulrike Fremdli
Frida Westerdahl ist Marlene
Josef Säterhagen ist Erich Van Veeteren
Thomas Widman ist Keller
Karin Knutsson ist Synn
Bengt CW Carlsson ist Otto Gerlach
Jarinja Thelestam Mark ist Jana van der Hoof
Anette Norberg ist Spielhallenbesitzerin
Daniella Svensson ist Spielhallenangestellte
und andere

Kritik:
Was sich schon in den vorangegangenen Teilen der Hakan Nesser andeutete, setzt sich auch in der nun laufenden Verfilmung «Der unglückliche Mörder» fort: Anspruch und Qualität steigern sich von Mal zu Mal.

Dieses Mal bekommt es Van Veeteren mit dem bisher persönlichsten und tragischsten Fall seiner Karriere zu tun. Der Mord an seinem Sohn lässt ihn als besessenen Ermittler an die alte Wirkungsstätte zurückkehren. Dort reißt er die Ermittlungen an sich und versucht parallel zu den Polizeiermittlungen Licht in Umstände der Tat zu bringen.

Sven Wollter steht dieses Mal im alleinigen Mittelpunkt der Handlung, was der Verfilmung sichtlich gut tut. So verleiht er der Figur des Kommissars Van Veeteren eine ungemeine Präsenz und Ausstrahlung. Entsprechend der Thematik wird sein Spiel von Wehmut und Trauer bestimmt, welches zudem sehr ausdrucksstark und glaubhaft auf den Zuschauer wirkt.

Drehbuch und Handlung wurden sehr gut ausgearbeitet und lassen den Zuschauer sehr gut in die packende und dramatische Geschichte eindringen. So verrinnt die Zeit wie im Fluge. Die ansonsten schon sehr gute Filmmusik von Stefan Nilssons passt in dieser Verfilmung noch einen Deut besser und wird als weiteres melancholisches Stilmittel genutzt.

Auch Eva Rexed und Thomas Hanzon überzeugen wieder einmal als jüngere Kollegen des pensionierten Kommissars, die Rolle des verzweifelten Mörders Clausen wurde dem Schauspieler Peter Andersson ebenfalls auf den Leib geschneidert.

Aufgrund der Tatsache, das schon die vorangegangene Verfilmung der Nesser-Reihe sehr hohe Bewertungen erzielte und die jetzige dem ganzen noch eine stilistische und unterhaltsame Glanzleistung obendrauf setzt, wäre es nur konsequent, die höchste Punktzahl zu vergeben. Doch leider wurde die Geschichte im Hinblick auf die Vorhersehbarkeit in einem Punkt zu schlecht ausgearbeitet, so dass die Person des Erpressers vom Zuschauer mitunter zu früh erraten wird. Daher erfolgt eine kleine Korrektur der Bewertung nach unten.

Nichts desto trotz ist «Hakan Nesser: Der unglückliche Mörder» eine wirklich zu empfehlende Literaturverfilmung, die von Fans schwedischer Kultur und jenen die es noch werden wollen nur wärmstens ans Herz gelegt werden kann.

Die ARD sendet «Hakan Nesser: Der unglückliche Mörder» am Sonntag, den 05. August 2007, um 21.45 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/21518
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