«Kreis runde Sache»: Silbereisens Sänger-Sippe

von  |  Quelle: Quotenmeter.de
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Der Grand Prix.

Eigentlich haben Zuschauer jenseits der 75 ein Schunkel-Dauerabo am Samstagabend im Ersten. Da zündet der blonde und breit grinsende Moderatoren-Amateur namens Florian Silbereisen sein volksmusikalisches Dauerfeuerwerk, bis selbst der bewegungsunfähigste Uralt-Pensionär noch einmal zum Klatschen ansetzt und ein letztes Mal durch die wenigen noch verblieben Zähne pfeift.

Das gefällt nicht nur dem grandios-grässlichen Gottschalk-Klon, sondern auch der ARD-Programmdirektion. Wenn Silbereisen seine Sänger-Sippe zum munteren Playback-Trällern lädt und den Charme einer polnischen Kaufhauseröffnung verbreitet, steigen die Quoten ins Unermessliche. Größter Vorteil der schmalzigen Schaudershow: Weil das Publikum vor den Fernsehgeräten so alt ist, schlafen viele Zuschauer noch während der Show ein – und die Quote wird trotzdem berechnet. Im schlechtesten Fall wacht ein Großteil der Fans allerdings am nächsten Morgen nicht mehr auf.

Einmal im Jahr ist jedoch alles anders. An diesem Tag sitzen schon um vierten nach acht zwei Schwule auf einem Sofa, um über glitzernde Kleider und tanzende Tunten zu philosophieren – ein Zustand, der für die heile Volksmusikwelt kaum erträglich zu sein scheint. Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit, denn: Der Grand Prix stand auf dem Programm.

Anstelle eines herzergreifenden Duetts von Flori und seiner Mireille, musste das auf Jodeln und Jauchzen einjustierte Publikum ukrainische Transvestiten ertragen, die in silbernen Anzügen gerade mal bis drei zählen konnten. Schätzungen zufolge verbrachten dutzende geschockte Senioren die Nacht zur Überwachung in Krankenhäusern.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

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