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Wie weit ist gerade noch recht? Debatten um «Das Sommerhaus der Stars»

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Mit seiner nun sogar zwei Mal wöchentlich laufenden Show hat es RTL in die Schlagzeilen geschafft. Dabei gilt: Bad PR is still PR.

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Über die Skandale der Staffel und die Frage, wie weit die Trash-TV-Schraube noch zu drehen ist, haben sich Manuel Weis und Sidney Schering (beide von Quotenmeter.de) im Podcast unterhalten.
Deutschland diskutiert wieder über ein Trash-Format: Bestimmte im Frühjahr Sat.1 mit den «Promis unter Palmen» die Debatte, wird nun die Frage gestellt, ob die laufende Staffel von «Das Sommerhaus der Stars» nicht wirklich zu weit geht. Schon in Folge eins war es eine Spuck-Attacke, die nicht ohne Folgen blieb. Nach der Ausstrahlung nahm sich die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) der Episode an, um zu prüfen, ob diese in dieser Form wirklich schon vor 22 Uhr hätte gesendet werden dürfen. Der Sender teilte darauf hin mit, dass RTL sich sicher sei, dass das Gremium "in diesem Fall ganz in unserem Sinne urteilen wird, da die Sendung bereits im Vorfeld von unserem Jugendschutzbeauftragten in enger Zusammenarbeit mit der Redaktion geprüft und als Primetime-kompatibel eingestuft wurde".

Das gezeigte und durchaus ungebührliche Verhalten in dieser einen Szene ist jedoch nicht das Einzige, das Fragen aufwirft. Viel mehr geht es auch um den dargestellten Alkoholkonsum, -missbrauch, der entsprechende Eskalation zur Folge hat. „Obwohl man meinen mag, man habe bereits alles gesehen, wird man eines Besseren belehrt. Selbst Hartgesottene mussten am Mittwochabend mindestens heftig den Kopf schütteln, als die erste Folge ausgestrahlt wurde", urteilte etwa rp-online. Weiter hieß es bei rp-online: “Wie viel Alkohol den Bewohnern vom Sender zur Verfügung gestellt wird, wollte RTL auf Anfrage unserer Redaktion nicht konkret beantworten.“

Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland kritisierte die gezeigten Szenen, schrieb von einem „traurigen Höhepunkt“, bemängelte unter anderem aber auch die Unbekanntheit zahlreicher Mitwirkender vor der Kamera. Reality-TV-Star Jürgen Milski, der in diesem Sommer unter anderem in RTLZWEIs «Kampf der Realitystars» zu sehen war, hielt seine Meinung über die gezeigten Bilder im «Sommerhaus der Stars» nicht lange hinter dem Berg. Über sein Instagram-Profil ließ er wissen: „Ich bin echt schockiert, wie respektlos gehen Menschen miteinander um und wie tief kann man sinken, dass man sich so vor laufenden Kameras benimmt?“ Model Mirja du Mont pflichtete mit „Ganz schlimm!“ bei.

Aller Empörung zum Trotz: Die einschlägigen Magazine sind dennoch voll mit Schlagzeilen, Berichten, Statements und Interviews rund um die Streitereien, die bei der Produktion, die diesmal in Borcholt stattfand, entstanden. Eine Vielzahl an Schlagzeilen dürfte RTL helfen beim Plan, «Das Sommerhaus der Stars» noch wichtiger zu machen als es für den Sender ohnehin schon war. Erstmals wird die Show nun in den kommenden Wochen auch sonntags und somit am hart umkämpften Abend vor dem Wochenstart ausgestrahlt. Oliver Pocher meldet sich danach mit einer Folge seiner Late-Night-Show, die dann Themen aus dem Format aufgreifen soll. Nicht zuletzt läuft «Das Sommerhaus der Stars» in diesem Jahr erstmals komplett in der regulären Fernsehsaison, die im September beginnt, somit ist es streng genommen – wie einige Zeitschriften bereits anmerkten – ein „Herbsthaus der Stars“. Wäre das nur der einzige Aufreger…

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