Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Tine Wittler

von
Frau Wittler, wie sind Sie Moderatorin von «Einsatz in vier Wänden» geworden?

Das ist eine längere Geschichte. Ich habe damals bei der MME, die jetzt auch «Einsatz in vier Wänden» produziert, für «Bravo TV» gearbeitet. Im Rahmen von «Bravo TV» gab es so etwas Ähnliches. Die Bravo Girl hat solche Vorher-Nachher-Aktionen für Mädchen-Zimmer gemacht. Wir haben uns dann überlegt, so etwas im Rahmen von «Bravo TV» auch zu machen. Daraus entstand dann eine ganz klassische Situation. Redaktionskonferenz und die Frage: Wer macht das denn? Die Kollegen wussten eben, dass ich in dem Bereich recht aktiv bin und auch etwas darüber weiß – sprich: Alle Finger zeigten auf mich. So hatte ich als damals dieses kleine Projekt am Haken und war damals alles in einer Person: Einkäuferin, Producerin, Redakteurin, Handwerkerin und was sonst noch dazugehört. Diese Beiträge, das waren 10 – 15 Minüter im Rahmen von «Bravo TV», liefen sehr gut und man stellte dann schnell fest, dass es schöner wäre, wenn da jemand wäre, der die Sendung auch präsentiert. Es ging auch darum, die Kids zum Nachmachen zu animieren. Das ist durch einen Off-Sprecher eher schwer zu vermitteln, deswegen musste ein Moderator her.



Wie das aber in so einer Produktion nun mal so ist, war kein Geld da, um jemanden zu kaufen. So hieß es dann also, dass ich auch noch moderieren sollte. Und das ist im Grunde die ganze Geschichte. Ich habe den Job dann also auch noch mitgemacht – eigentlich eher nebenbei. Zeitgleich fing bei der MME ein Entwicklungsleiter, der viel in Großbritannien ist, an, eine Deko-Soap aus der Taufe zu heben. In Großbritannien laufen diese Formate seit Jahren sehr erfolgreich und er hatte die Sendungen dort immer sehr gern gesehen. Weil unsere Beiträge bei «Bravo TV» so gut liefen, haben wir uns dann zusammengetan und haben uns gesagt, dass man da eigentlich mehr daraus machen müsste. So haben wir begonnen, fleißig zu entwickeln.



Es kam dann allerdings etwas dazwischen…

Richtig. «Bravo TV» ist der MME entzogen worden, woraufhin ich erstmal die Kündigung bekommen habe. Ich habe die MME also verlassen und mich als Autorin selbstständig gemacht. Wenige Wochen später rief mich dann jener Entwicklungsleiter an und sagte: „Ach übrigens,(lacht) RTL will das jetzt machen und wir haben deine Bänder dort hingeschickt.



Wenn man mit so einem Projekt beginnt, hat man gewisse Vorstellungen, was den Erfolg betrifft. Nun lief «Einsatz in vier Wänden» zunächst am Vormittag, dann um 17.00 Uhr und jetzt sogar in der Prime-Time. Hätten Sie mit einem solchen Erfolg gerechnet?

Nein, natürlich nicht. Ich habe damals für die ersten 50 Folgen unterschrieben und mir gedacht, „machste jetzt mal“, weil das ja auch ein überschaubarer Zeitraum war. Aus dem Vertrag wäre ich im Dezember 2003 wieder raus gewesen. Mit diesem Erfolg hat glaube ich niemand gerechnet. Niemand. Natürlich waren wir alle hochmotiviert und haben auch gedacht, dass die Sendung gut ist, aber dass das so abgeht… Ne. Keiner hat damit gerechnet.



Arbeiten Sie inzwischen anders, als das bei den ersten Aufzeichnungen der Fall war?



Ja, natürlich. Mittlerweile ist einfach eine gewisse Routine drin. Es gibt bestimmte Abläufe, die sich immer wieder wiederholen. Anfangs war es eine extrem anstrengende Produktion. In den ersten Wochen war ich völlig fertig, als ich abends nach Hause kam – ich war zu überhaupt nichts mehr in der Lage. Mittlerweile weiß jeder genau, worauf es ankommt. Die Redaktion ist eingespielt, die Handwerker sind eingespielt, sodass uns einiges doch wesentlich einfacher von der Hand geht.



Ist das, was der Zuschauer im Fernsehen zu sehen bekommt wirklich echt oder ist da vieles auch gestellt?

Die Situation ist immer echt. Es ist wirklich so, dass ich in diesem Moment die Wohnung zum ersten Mal betrete, so wie es auch in der Sendung gezeigt wird. Sämtliche Handwerksgeschichten sind natürlich real, es ist oft so, dass die Kamera einfach nur draufgehalten wird – es gibt kein Script in diesem Sinne. Meine Moderationen sind nicht vorgeschrieben, die sind auch alle spontan. Was natürlich nicht stimmt ist, dass sämtliche Entwürfe von mir sind. Wir haben ein Team von Innenarchitekten, das uns dabei unterstützt. Die schauen sich die Wohnung vorher an, messen alles aus und erstellen dann einen Plan.



Teilweise kommen die Ideen aber auch von Ihnen?!

Ja, klar.



Wie lange drehen Sie für eine Folge?

Wir drehen für eine Folge drei Tage, wobei wir immer drei Folgen gleichzeitig produzieren. Das heißt, dass ich mit meinem Maskenbildner zwischen den Locations hin und her springe, während die Anderen an Ort und Stelle bleiben.



Im zweiten Teil sprechen wir mit Tine Wittler unter anderem über den erfolgreichen Prime-Time-Ausflug des Formates.



Liebe Leser, bitte senden Sie uns keine Anfragen zu «Einsatz in vier Wänden» zu. Wenden Sie sich im Fall von Fragen direkt an die Produktionsfirma MME. Per Mail: wohnen@mme.de Vielen Dank!

Kurz-URL: qmde.de/10805
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