Interview

„Das war hochkompliziert“: So wurden die neuen Studios von «Alles was zählt» gebaut

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Rund ein Jahr Planung der Studios, zwei Monate Planung des Umzugs. Alles war minutiös geplant – und hat reibungslos funktioniert. Wie eine Daily Soap umzieht, verraten Katharina Katzenberger (Executive Producer der Serie auf Seite von RTL) und Creative Producer (UFA), Peter Schlesselmann.

Die Produktion wird nicht zuletzt auch flexibler. Wenn wir zwei Studios haben, dann kann in einem gedreht und im anderen schon vorbereitet werden.
Peter Schlesselmann, Creative Producer bei «Alles was zählt»
Frau Katzenberger, Herr Schlesselmann: «Alles was zählt» ist umgezogen, die neuen Studios sind feierlich eingeweiht. Warum war ein Umzug nötig?
Katzenberger:
Zum einen vergrößern wir uns: Von 2.000 auf jetzt 2.400 Quadratmeter Fläche. Zum anderen haben wir in Zukunft zwei getrennt bespielbare Studios, was uns etliche Vorteile bringt. Wir können künftig noch besser erzählen, besonders wenn ich an klassische Frauen- und Mädchengeschichten denke.

Schlesselmann: Die Produktion wird nicht zuletzt auch flexibler. Wenn wir zwei Studios haben, dann kann in einem gedreht und im anderen schon vorbereitet werden. Wir haben eine neue Fläche für variable Sets, die wir im laufenden Betrieb umgestalten können. Und auch insgesamt steigt die Zahl der Sets nun auf 15.

Was kommt neu dazu?
Schlesselmann: Isabell bekommt eine schöne und sehr chic eingerichtete Stadtwohnung. Im Steinkamp-Zentrum, das auch weiterhin der Mittelpunkt der Serie ist, gibt es einen neuen Beauty-und-Spa-Bereich im orientalischen Stil, der uns allen sehr gefällt. Wir haben bei der Planung auch etliche Mitarbeiter einbezogen und können jetzt in den Sets auch neue und bisher unbekannte Perspektiven anbieten.

Katzenberger: Wir haben auch die Räume der Steinkamp-Villa neugestaltet. Das wird in der Serie auch thematisiert. Die Steinkamps haben nach zwölf Jahren mal renoviert. Neue Ausstattung, neue Tapeten, neue Möbel. Jenny und Deniz bekommen im oberen Teil der Villa ein neues Zimmer. Es ist nicht mehr das „Mädchenzimmer“ von Jenny, sondern das einer jungen Frau.

Darf man den großen Umbau bei «Alles was Zählt» auch ganz massiv als Commitment des Senders zur Serie ansehen? Nicht, dass dies nötig wäre, die Quoten stimmen ja. Aber dennoch…
Katzenberger: Natürlich. Das hat Frank Hoffmann auch sehr klar gesagt. Wir sehen «Alles was zählt» als sehr starke Marke in unserem RTL-Programm.

Schlesselmann: Für uns Kreative ist es letztlich die größte Motivation, wenn man sieht, dass der Sender derart in die Zukunft investiert. Es macht unglaublich viel Spaß in den neuen Sets zu drehen.

Wir haben etliche Mitarbeiter einbezogen. Wir haben mit allen geredet und uns ihre Wünsche angehört. Das ist wichtig.
Katharina Katzenberger, RTL-Executive Producer bei «Alles was zählt»
Wo inspiriert man sich beim Bau neuer Sets?
Katzenberger:
Bei uns passiert das alles von innen heraus. Wir haben die Sets so entwickelt, wie wir sie brauchen. Wir haben quasi den Status Quo analysiert und den Bau so geplant, dass er für die Serie Sinn ergibt. Und wir haben etliche Mitarbeiter einbezogen. Wir haben mit allen geredet und uns ihre Wünsche angehört. Das ist wichtig. Natürlich kann man tolle Studios aus den USA genau studieren. Aber man muss hauptsächlich beachten, was für die täglichen Prozesse in den Studios wirklich erforderlich ist und deshalb eher auf sich selbst schauen.

Auch an anderer Stelle wurden kürzlich Studios gebaut: Für die neue Sat.1-Soap «Alles oder Nichts». Unter anderem darüber haben wir mit Produzent Christian Popp gesprochen.


Zwei Jahre dauerte die Planung, etwa zwei Monate der Umzug. Nur – es müssen ja dennoch jeden Tag rund 23 Minuten entstehen. Wie hat das geklappt?
Schlesselmann:
Das war hochkompliziert. Alles war minutiös geplant. Wir hatten im Vorfeld fünf Wochen lang mehr produziert als nötig. Also wir haben pro Woche sechs Folgen gedreht, sodass wir nach fünf Wochen eine einwöchige Pause einlegen konnten. Während vor der Pause noch gedreht wurde, wurden Sets schon abgebaut. Zuletzt stand nur noch das Krankenhausset. Und ich muss sagen: Alles hat wunderbar geklappt. So wunderbar, dass wir zwischendrin schon Angst hatten, dass doch endlich mal etwas schief gehen muss.





Mit einer Explosion ist in der Serie nicht zu rechnen? Der Studioumzug von «Sturm der Liebe» etwa wurde inhaltlich mit so einem Knall eingeleitet…
Katzenberger: Wir haben die Sets so gestaltet, dass wir Vieles auch komplett ab- und wieder aufgebaut haben. Manches ist schöner und eben noch größer geworden. Aber wir werden keine Sets verlieren.

Schlesselmann: Auch weiterhin wird sich die Serie um Steinkamp Sport und Wellness drehen. Der Pool und die Sportstätten bleiben.

Katzenberger: Es wurde also im neuen Studio wirklich ein Loch gegraben, damit wir weiterhin einen Pool haben…

Kann man sagen, dass die Optik der inhaltlichen Überarbeitung folgt? In den zwölf Jahren hat sich die Serie ja ungemein weiterentwickelt und ist inzwischen viel mehr als eine Sport-Soap mit Fokus auf Sieg und Niederlage.
Schlesselmann:
Das Empfinden kann man haben. Wir sind thematisch vielleicht breiter aufgestellt. Allerdings spielt damals wie heute das Eislaufen bei uns eine große Rolle. In Kürze erzählen wir die nächste große WM. Sieg und Niederlage sind weiterhin Dreh- und Angelpunkt unserer Geschichten. Wir wollen die Zuschauer aber grundsätzlich den emotionalen Gehalt unserer Serie noch stärker spüren lassen.

Wollen Sie schon ein paar Highlights für 2019 verraten?
Katzenberger:
Die sind noch geheim. Das nächste Highlight wird die WM sein, die wir ab Ende November im Fernsehen erzählen. Für Mo geht es derweil um die Frage, ob er ein Spenderherz bekommt. Zumindest hier kann ich sagen, dass diese Geschichten auch ins neue Jahr hinein getragen werden.

Danke für das Gespräch.


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