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«The Good Doctor»-Macher David Shore: 'Ich bin froh, dass der Markt gewachsen ist'

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Quotenmeter.de hat sich mit dem «The Good Doctor»-Macher und «Dr. House»-Schöpfer David Shore darüber unterhalten, wie man Executive Producer wird und wie sich das TV-Geschäft zwischen seinen beiden Arztserien gewandelt hat.

Cast & Crew

  • Produktion: Shore Z Productions, ABC Studios und Sony Pictures Television
  • entwickelt von David Shore
  • basierend auf der gleichnamigen südkoreanischen Fernsehserie von Park Jae-bum
  • Darsteller: Freddie Highmore, Nicholas Gonzalez, Antonia Thomas, Chuku Modu, Beau Garrett, Richard Schiff, Tamlyn Tomita
  • Executive Producer: David Shore, Seth Gordon, Daniel Dae Kim, Erin Gunn, David Kim, Sebastian Lee, Mike Listo, Thomas L. Misto und John Raccoon
Er ist einer der gefragtesten Autoren im TV-Geschäft: David Shore. Nach seiner Arbeit an Formaten wie «NYPD Blue» und «Law & Order» machte er sich 2004 einen Namen als Schöpfer des Kritiker- und Publikumslieblings «Dr. House». 2015 folgte die erste Episode der gemeinsam mit «Breaking Bad»-Hauptdarsteller Bryan Cranston erdachten Serie «Sneaky Pete». Zusätzlich zum exklusiv bei Amazon verfügbaren Format ist Shore jedoch auch wieder an einer klassischen Network-Serie tätig: Am ABC-Erfolg «The Good Doctor». Zusätzlich zu seinen Aufgaben als Showrunner und Autor hält Shore bei dem Format den Titel des 'Executive Producer' inne – ein Posten, den viele Serienfans kennen (wird er doch im Vor- und Abspann zahlreicher Formate prominent genannt), unter dem sich aber nur wenige etwas vorstellen können.

Shore hat für diese Verwirrung Verständnis: "Der Titel 'Executive Producer' bedeutet im Grunde genommen, dass jeder, der so bezeichnet wird, über einen guten Agenten verfügt, der ihm diese Nennung im Vor- oder Abspann raus gehandelt hat", lacht der Serienmacher. In seinem Fall hat er den Titel erhalten, weil er als Showrunner "überwacht, dass alles seinen Gang hat". Shore führt mit einem bescheidenen Schmunzeln fort: "Ich delegiere sehr viel." Damit verkauft er sich wohl unter Wert. In seinen Aufgabenbereich fällt auch die Qualitätskontrolle der Drehbücher. Außerdem stellt er sicher, dass "die anderen Bereiche, wie Regie und Schnitt, in ihrer Ausführung dem treu bleiben, was wir uns beim Schreiben gedacht haben."

Seit seiner letzten Arztserie, «Dr. House», hat sich selbstredend viel in der TV-Welt getan: Die US-Kabelsender wurden aktiver, bald darauf kamen Netflix und Amazon mit ihren Eigenproduktionen an. "Meine Network-Oberbosse werden mir vielleicht widersprechen", lacht Shore, "aber ich bin froh, dass der Markt gewachsen ist. Denn mehr Konkurrenz belebt das Geschäft und zwingt dich, selbstkritischer an deine Arbeit zu gehen."

Während Shore glaubt, dass sich das Geschäft mit Network-Serien durch das Erstarken von Kabelserien und die Konkurrenz der Video-on-Demand-Dienste verändert habe, und die Sender mittlerweile eher bereit wären, aus dem Rahmen fallende Ideen umzusetzen, glaubt er nicht, dass «The Good Doctor» anders ausgesehen hätte, hätte er die Serie schon einige Jahre früher aus der Taufe gehoben. "Ich möchte natürlich schon glauben, dass ich als Geschichtenerzähler gewachsen bin und Dinge nun anders, oder gar besser anpacke. Und ich bin mir sicher, dass ich als Mensch andere Schwerpunkte setze als etwa noch 2010", sagt Shore. "Aber ich bin weiterhin stolz auf meine Arbeit aus der Zeit … Daher würde ich schon hoffen, dass ich «The Good Doctor» damals so ähnlich umgesetzt hätte wie heute."

Eine Änderung kann Shore aber doch heraus picken: Die Zeiten, in denen eine normale Season zwischen 22 und 25 Episoden zählte, sind vorüber – und Shore könnte nicht glücklicher darüber sein: "Ich hatte im Network-Fernsehen nie ein Problem damit, dass meine Figuren weniger fluchen durften als im Kabel-Fernsehen. Ich hatte auch nie Probleme damit, mich an den Gewaltgrad zu halten, der im Network-Fernsehen maximal gestattet wird. Ich konnte immer die Geschichten erzählen, die ich erzählen wollte", so der «The Good Doctor»-Showrunner. "Womit ich aber ein Problem hatte: Mich immer und immer wieder exakt an die Laufzeitvorgaben halten. Und das größte Problem war es, Jahr für Jahr unter dem hohen Zeitdruck, den es beim Fernsehen überall gibt, im Autoren-Team auf Ideen für rund zwei Dutzend Folgen zu kommen, mit denen wir rundum glücklich sind."

Während die Laufzeit-Frage weiterhin ihre Gültigkeit hat, hat sich durch das Verkürzen normaler Serienstaffeln Shores größte Sorge erledigt. Und dadurch habe man nun mehr Zeit für eine größere Sorgfalt bei den Folgen, die gemacht werden. Wie sehr sich dies in «The Good Doctor» bemerkbar macht, ist ab dem 10. Oktober 2018 immer mittwochs ab 20.15 Uhr bei VOX zu sehen.

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