Sportcheck

Davis-Cup-Ärger, Fußball-Freude bei Facebook

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Außerdem bei uns: Uli Hoeness beschert «Wontorra» gute Quoten. Beach-Volleyball und die Rollstuhl-Basketball-WM der Damen fallen durch

Davis-Cup-Reform erhitzt die Gemüter


Sporthighlights der kommenden Woche

  • Montag, 20.45 Uhr: DFB-Pokal, Greuther Fürth - Borussia Dortmund (Das Erste)
  • Freitag, 20.30 Uhr: Bundesliga, FC Bayern München - TSG 1899 Hoffenheim (ZDF/Eurosport2Xtra)
  • Samstag, 18.30 Uhr: Bundesliga. Borussia M'Gladbach - Bayer Leverkusen (Sky)
  • Samstag, 20 Uhr: Boxen, Internationaler Kampfabend aus Dänemark (Sport1)
  • Samstag & Sonntag, 22.15 Uhr: DTM aus Misano (kabel eins)
  • Sonntag, ab 12.15 Uhr: Moto-GP, Großer Preis von Großbrittannien (Eurosport)
  • Sonntag, 15 Uhr: Formel 1, Großer Preis von Belgien (RTL)
  • Sonntag, 18 Uhr: Bundesliga, Borussia Dortmund - RB Leipzig (Sky)
  • Der Quotenmeter.de-Exoten-Tipp: Sonntag, ab 21.35 Uhr: NFL-Preseason, Cincinnati Bengals - Buffalo Bills & Arizona Cardinals - Dallas Cowboys (ProSieben Maxx)
Die Kommerzialisierung des Sports, die Zersplitterung von Spieltagen und damit einhergehende Wehklagen von Fans kennt man sonst vor allem aus dem Fußball. Nun motzen auch Tennis-Fans, nachdem Delegierte der Tennisverbände eine Neustrukturierung des traditionsreichen Wettbewerbs Davis Cup verabschiedet haben. Mit einer Zweidrittelmehrheit entschieden sich die Verbände am 16. August in Orlando, Florida für eine Reform des Wettbewerbs, obwohl Großbritannien, Australien und Deutschland vehement protestierten. Für Traditionalisten ist die Neuregelung ein Desaster, immerhin wird ein Format über den Haufen geworfen, das 118 Jahre Bestand hatte.

Was ändert sich konkret ab 2019? Anstelle von vier über das gesamte Jahr verteilten Runden mit Heim- und Auswärtsspielen in der Weltgruppe spielen nun 18 Teams in einem einwöchigen Turnier in der zweiten November-Hälfte um die Trophäe. Nach einer Vorrunde folgt eine Finalrunde im Knock-out-Format mit jeweils zwei Einzeln und einem Doppel über zwei Gewinnsätze. Im Rahmen eines Qualifikations-Turniers im Februar, das entweder in Lille oder in Madrid stattfinden wird, sollen darüber hinaus 16 Teilnehmer zwei weitere Wildcard-Gewinner ermittelt werden. Bislang hatten die 16 Teams der Weltgruppe den Titelträger über das Jahr verteilt in vier Runden ausgespielt.

Was sind also die Beweggründe für eine Reform, die auf viel Gegenwehr bei Fans und vereinzelt auch bei den Verbänden selbst stößt? Wie so oft spielt das schnöde Geld eine große Rolle. Weltverbands-Präsident Haggerty spricht von einem „Festival des Tennis und der Unterhaltung, das für Spieler, Fans, Sponsoren und TV-Sender attraktiver ist". Die Investmentgruppe Kosmos sorgt für die Finanzierung, die über 25 Jahre hinweg mindestens drei Milliarden Dollar einbringen soll. Ulrich Klaus, Boss des Deutschen Tennis-Bunds beklagte derweil, es sei nur über Geld gesprochen worden, nicht über Sport. Zudem sei der Deal nicht sonderlich transparent, weshalb viele daran zweifeln, ob der Geldregen tatsächlich so groß ausfallen wird. Tennis-Größen wie Roger Federer oder Boris Becker bekundeten bereits ihren Missmut gegenüber der Entscheidung. Ganz zu schweigen von Liebhabern des Sports, denen der Davis Cup in seinem traditionsreichen Format große Momente bescherte.

Facebook goes Fußball


Viel wurde in diesem Jahr bereits über die FAANG (Facebook, Amazon, Apple, Netflix & Google) und ihre neuerlichen Bemühungen um Sportrechte diskutiert. Social-Media-Netzwerk Facebook machte in den vergangenen Tagen bezüglich einiger Rechte ernst – und zwar im Fußball. Deutschland erreichen die abgeschlossenen Deals zwar noch lange nicht, dafür sicherte sich der Zuckerberg-Konzern erste attraktive Rechte in kleineren Märkten. Für drei Jahre erstand Facebook in Südasien alle 380 La-Liga-Spiele, die in diesem Zeitraum ausgetragen werden und zwar in den Ländern Indien, Afghanistan, Bangladesh, Bhutan, Nepal, den Malediven, Sri Lanka und Pakistan. Die 348 Millionen Nutzer in diesen Regionen haben schon seit Freitag die Möglichkeit, alle Spiele kostenlos anzusehen, insofern sie Nutzer der Plattform sind. Über die Rechtekosten legte Facebook den Mantel des Schweigens. Sony Pictures Network legte im Rahmen der letzten Ausschreibung im Jahr 2014 allerdings 32 Millionen US-Dollar auf den Tisch.

Doch damit nicht genug: Vergangene Woche gab Facebook darüber hinaus bekannt, in allen spanischsprachigen Ländern Lateinamerikas pro Saison insgesamt 32 Spiele der UEFA Champions League sowie des UEFA Supercups zu übertragen, ebenfalls gratis. Auch hier läuft der Vertrag von 2018/2019 bis 2020/2021. Abrufbar werden die Spiele über die offizielle Facebook-Seite der UEFA Champions League sein, auch Highlight- und Magazin-Formate sind inbegriffen. Davor brachte Facebook in diesem Jahr bereits die Ausstrahlung von 25 Spielen der Major League Baseball unter Dach und Fach, die das Soziale Netzwerk weltweit kostenlos anbietet.

Tischtennis-Deutschland.TV kommt


Die Tischtennis-Bundesliga (TTBL) und die DOSB New Media GmbH kooperieren weiter und verlängerten ihre Zusammenarbeit um mindestens vier weitere Jahre. Aus dieser Kooperation geht die neue Plattform Tischtennis-Deutschland.TV hervor, die das Portfolio von DOSB New Media ergänzt, das bereits Sportdeutschland.TV betreibt. Im Rahmen des Deals setzt sich das zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörende Unternehmen das Ziel, den Produktionsstandard der Live-Übertragungen zu erhöhen und eine vermehrte TV-Präsenz anzustreben. Die Tischtennis-Bundesliga gilt als stärkste Liga Europas. Auf Tischtennis-Deutschland.TV werden alle Ligaspiele zu sehen sein.

NBA nähert sich weiter an Europa an


Basketball-Fans in Deutschland müssen sich künftig für noch weniger Spiele der NBA die Nächte um die Ohren schlagen. Die stärkste Liga der Welt dreht nämlich weiter an ihren Anpfiff-Zeiten. Bestand haben bereits Sonntags-Frühspiele der NBA, die in Europa in die Primetime fallen. Ergänzt werden diese ab kommender Saison um Samstags-Frühspiele. Diese werden dann zwar nicht ganz so früh laufen wie solche am Sonntag, aber zumindest etwa gegen 23 Uhr mitteleuropäischer Zeit starten. Insgesamt wird die neue NBA-Saison 42 Spiele mit „europafreundlichen“ Zeiten umfassen – so viele wie noch nie.

Hoeness macht Schlagzeilen


Der Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeness, trat einen Tag nach dem knappen 1:0-Sieg eines Vereins im DFB-Pokal gegen Drochtersen/Assel bei Skys «Wontorra» auf. Ausgestrahlt im Free-TV bei Sky Sport News HD sorgten seine Aussagen für zahlreiche Zitate, die von anderen Medien aufgegriffen wurden. Auch quotentechnisch war das Debüt der zweiten «Wontorra»-Saison ein Erfolg. Ab 10.45 Uhr schauten 1,3 Prozent aller Zuschauer zu - die Reichweite lag bei 130.000. 1,1 Prozent Marktanteil wurden bei den Jungen erzielt. Der Auftritt des FC-Bayern-Urgesteins änderte aber nichts daran, dass der «Doppelpass» bei Sport1 noch gefragter war. Die von Thomas Helmer moderierte Runde, die erstmals ihren neuen Experten Stefan Effenberg empfing, kam zwischen 11 und 13 Uhr auf rund 600.000 Fans.

Platz gemacht für Randsport hat Das Erste am Sonntagnachmittag. Doch sowohl ein Spiel der Rollstuhl-Basketball-WM der Damen als auch eine Beach-Volleyball-Übertragung fielen komplett durch: Ab 13.15 und 14.10 Uhr lagen die Quoten bei den 14- bis 49-Jährigen bei mickrigen 1,1 und 1,0 Prozent. Insgesamt schauten nur jeweils rund 330.000 Menschen zu.

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