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Bloß nicht erschlagen fühlen: Ein Ratgeber zum Marvel Cinematic Universe

von

20 Filme, elf Serien. Tendenz steigend. Für Uneingeweihte muss sich das Marvel-Megafranchise undurchschaubar anfühlen. Doch dabei ist der Neu- oder Wiedereinstieg viel einfacher als es scheint!

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Wie sieht es denn mit den Serien aus?


Zum MCU zählen folgende Serien (erneut, Stand Juli 2018): «Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.», «Marvel's Agent Carter», «Marvel's Inhumans», «Marvel's Daredevil», «Marvel's Jessica Jones», «Marvel's Luke Cage», «Marvel's Iron Fist», «Marvel's The Defenders», «Marvel's The Punisher», «Marvel's Runaways» und «Marvel's Cloak & Dagger». Um der Handlung der Filme folgen zu können, muss man jedoch nicht eine einzige Serienepisode gesehen haben – es gibt nicht eine einzige handlungsrelevante Stelle im MCU-Filmkatalog, die Bezug auf die Serien nimmt.

Von «Agents of S.H.I.E.L.D.» (und vielleicht noch «Agent Carter») abgesehen, gilt für die Serien praktisch dasselbe, wenn es darum geht, wie groß ihr Filmbezug ist. Es gibt ab und zu im Dialog Anspielungen auf die größeren Marvel-Helden – wenn beispielsweise jemand eine Wohnung oder einen Laden ramponiert, wird er mit dem wütenden grünen Monster verglichen, also mit dem Hulk. Für diese kleine Handvoll an Referenzen lohnt es nicht, sich mühevoll einen Nachholplan zu erstellen und von ihm das eigene Sehverhalten diktieren zu lassen.

Relativ wichtig ist bloß, die Netflix-Serien in der richtigen Reihenfolge zu sehen, da diese untereinander stärker Bezug nehmen. Zwar lässt sich etwa die erste Staffel von «Jessica Jones» auch wunderbar von all dem losgelöst sehen, aber wenn man es schon "richtig" machen will, lautet die Reihenfolge: «Daredevil» (Staffel eins), «Jessica Jones» (Staffel eins), «Daredevil» (Staffel 2), «Luke Cage» (Staffel eins), «Iron Fist» (Staffel eins), «The Defenders», «The Punisher» (Staffel eins), «Jessica Jones» (Staffel 2), «Luke Cage» (Staffel zwei).

«Agent Carter» steht auf recht eigenen Beinen, hat aber mehr Reiz, wenn man die Serie nach «Captain America – The First Avenger» schaut, weil man so die Titelfigur der ABC-Serie besser kennenlernt. Und im Falle von «Agents of S.H.I.E.L.D.» haben wir es mit der einzigen Serie zu tun, die im Laufe ihrer nunmehr fünf Staffeln intensiv Bezug auf diverse Marvel-Kinofilme nahm. Man kann es sich einfach machen und auf die Erklärungen innerhalb der Serie verlassen, wann immer der Storyverlauf plötzlich durchgerüttelt wird (und das sollte eigentlich genügen). Oder man kann mehr Arbeit in seinen Serienkonsum stecken als nötig.

In dem Fall schaut man zuerst alle Marvel-Filme von «Iron Man» bis «Iron Man 3», dann die ersten sieben Folgen «Agents of S.H.I.E.L.D.», dann «Thor – The Dark World», dann die Folgen acht bis 16 von «Agents of S.H.I.E.L.D.», dann «The Return of the First Avenger», dann den Rest der ersten «Agents of S.H.I.E.L.D.»-Staffel. Es folgen die ersten 19 Folgen der zweiten «Agents of S.H.I.E.L.D.»-Season, «Avengers: Age of Ultron», der Rest der zweiten Staffel, die ersten 19 Folgen der dritten Season, «The First Avenger – Civil War», der Rest der dritten Staffel, die ersten sechs Folgen von Staffel vier, «Black Panther», der Rest der vierten Staffel, die ersten 19 Folgen der fünften Staffel, «Avengers | Infinity War» und dann die abschließenden Folgen der fünften «Agents of S.H.I.E.L.D.»-Staffel. Aber das empfiehlt sich nur für Leute mit einem extremen Ordnungszwang und viel zu viel Freizeit. Es reicht auch völlig, wenn man «Agents of S.H.I.E.L.D.» nach eigenem Belieben schaut.

Zumal sich die Frage aufdrängt, wie sehr es lohnt, sich einen komplizierten Nachholplan nur für die Marvel-Serien aufzustellen – denn abgesehen von der geringen Wechselwirkung zwischen Serien und Filmen sind die Marvel-Serien gemeinhin auch deutlich schwächer als die Marvel-Filme. Etwas gemein ausgedrückt sind die Serien so etwas wie ein Parasit auf dem Rücken der Filmreihe. Es reicht völlig aus, «Agent Carter» und die erste Staffel «Jessica Jones» zu gucken, der Serienrest ist Kür (etwa «Cloak & Dagger») bis Qual (etwa «Iron First»).

Ich habe eigentlich alles gesehen, will mich aber auf «Ant-Man and the Wasp» einstimmen / Bekannte anfixen


Je nach Zeit und Lust empfiehlt sich ein kurzer, ein mittlerer und ein langer Filmstreifzug durch das MCU. Zur bloßen Einstimmung auf «Ant-Man and the Wasp» reicht es, vorab «Ant-Man» und «The First Avenger – Civil War» zu gucken, da diese beiden Filme zusammen mit «Ant-Man and the Wasp» eine Art Trilogie in der Charakterentwicklung von Scott Lang alias Ant-Man (gespielt von Paul Rudd) ergeben und «Ant-Man and the Wasp» einige inhaltliche Rückverweise auf diese beiden Filme hat. Die sind für den Filmgenus nur nebensächlich, aber wenn man schon zur Einstimmung Zeit freischaufeln will, dann kann man ja auch mal was draus machen ...

Wer etwas mehr Zeit mitbringt, schaut sich «Ant-Man», «The First Avenger – Civil War», und «Avengers | Infinity War» an, um wieder voll ins Marvel-Feeling zu kommen, ehe der «Ant-Man and the Wasp»-Kinobesuch ansteht. Und wer die lange Route gehen will, schaut «Iron Man» (weil «Ant-Man» auf dessen Hauptfigur Tony Stark Bezug nimmt), «Avengers» und «The Return of the First Avenger» sowie «Avengers: Age of Ultron» (um in die Filmwelt einzutauchen, in der «Ant-Man» spielt und ein paar Gags zu begreifen), dann «Ant-Man», «The First Avenger – Civil War», «Avengers | Infinity War» und zum spaßigen Abschluss «Ant-Man and the Wasp». Aber, wie gesagt: Eigentlich lässt sich das MCU sehr gut nach eigenem Gutdünken erkunden. Also: Viel Spaß!

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