Popcorn & Rollenwechsel

Alle Filme des Marvel Cinematic Universe – Von 'gähn' bis 'yeah'

von

Vor dem heiß ersehnten Start von «Avengers – Infinity War» blickt Sidney Schering nochmal auf die vorhergegangenen Filme des MCU zurück und zwängt sie in seine ganz persönliche Hitliste.

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Platz 10: «Guardians of the Galaxy Vol. 2»
Launiger, knalliger und emotionaler als Teil eins! Wenngleich die einfühlsam gemeinten Dialogpassagen gelegentlich noch Feinschliff gebraucht hätten, bin ich ganz klar auf der Seite des nicht von allen Fans des Originals wärmstens aufgenommenen «Guardians of the Galaxy Vol. 2»! James Gunns bombastische Weltraumsause nimmt auf sympathische, direkte Weise ihre Antihelden auseinander und macht mit hoher Gag-Trefferquote einige der Schönheitsfehler wieder wett. Mehr in unserer Filmkritik!

Platz 9: «Spider-Man: Homecoming»
Die mit leichter Ironie gewürzte Teeniekomödie unter den Marvel-Filmen: Ein vergnügter Tom Holland stolpert durch die frühe Karriere eines Spider-Man, der so liebend gern ein die Welt rettender Avenger wäre, statt "nur" der freundlichen Spinnenheld aus der Nachbarschaft. Robert Downey Jr. ist als strenger Mentor ein großes Leinwandvergnügen, Chris Evans' Auftritt als Captain America ist urkomisch und Michael Keaton gibt einen der besten Marvel-Schurken ab – rau, charismatisch und mit einem verständlichen Groll auf "die da oben". Die Actionszenen sind hier eher Nebensache, der Fokus liegt auf Peter Parkers Heldenentwicklung und die lockeren Teenie-Gags. Mehr auch in unserer Rezension.

Platz 8: «Doctor Strange»
Überwältigende Spezialeffekte öffnen in «Doctor Strange» die Pforten zur magischen Seite des Marvel-Universums – und bieten in der 3D-Version einen echten Mehrwert. Darüber hinaus nutzt Regisseur Scott Derrickson die Geschichte eines eitlen Chirurgen, der nach einem schweren Unfall ungewöhnliche Wege geht, um eine Heilung für seine verletzten Hände zu finden, um die bereits in Form von Tony Stark erzählte Story des arroganten Mistkerls, der zum Helden wird, auf eine etwas dramatischere, rauere Weise anzupacken. Kreative Actionsequenzen und eine hypnotische Performance von Tilda Swinton in der Mentorrolle runden dieses visuelle Spektakel ab. Die Magie geht in der Kritik zum Film weiter ...

Platz 7: «Ant-Man»
Kleiner Held, ganz groß: «Ant-Man» ist zwar nur auf sehr wenigen Heldenrankings weit oben zu finden, und genauso sehr rutscht sein Debütfilm oft aus Debatten über die besten Marvel-Filme heraus. Aber ich kann mir nicht helfen, ich muss einfach eine Lanze für diesen Film brechen. Denn Peyton Reeds Superheldenkomödie hat ein stringentes Pacing, spaßige Actionsequenzen und den immensen Charme von Paul Rudd, Michael Peña und Michael Douglas zu bieten. Ohne Leerlauf und überdramatisierte Monologe, aber mit zügigem Tempo und ansteckender Energie ist «Ant-Man» eine Auflockerungsübung innerhalb des Marvel Cinematic Universe – und funktioniert als solche für mich nochmal ein gutes Stück besser als die «Guardians of the Galaxy»-Filme, die etwas zu viel Zeit dafür aufwenden, sich selber zu loben, so erfrischend zu sein. Mehr dazu findet sich in der Filmkritik.

Platz 6: «Marvel's Avengers»
Ein regelrechter Achterbahnritt von einem Film: Das von Joss Whedon orchestrierte erste Zusammentreffen der «Avengers» strotzt nur so vor unvergesslichen Onelinern und einer vergnüglichen Situationskomik. Tolle Effekte, ein Cast der sich perfekt ergänzt und ein stets vorwärtstreibender Plot, so dass es nicht eine träge Minute zu erdulden gibt, münden in ein turbulentes Finale, das nicht ohne Grund so ikonisch ist. Darüber hinaus hat «Avengers» eine der besten 3D-Versionen im Marvel Cinematic Universe. Bei all diesen Pluspunkten ist die im Vergleich eher generische Erzählweise liebend gern vergeben und vergessen. Mehr in unserer Filmbesprechung!

Platz 5: «Iron Man 3»
Unverschämt cool, und dabei so beneidenswert bodenständig: «Iron Man 3» wirkt, als hätte man einen Marvel-Superheldenfilm mit einem Actioner der späten 80er oder frühen 90er gekreuzt. Kein Wunder: Verantwortlich ist Regisseur und Ko-Autor Shane Black, der unter anderem «Lethal Weapon» und «Last Boy Scout» verfasste. Was «Iron Man 3» an den anderen Soloabenteuern Tony Starks vorbeiziehen lässt: Der Held muss für weite Strecken aus seinem Iron-Man-Anzug heraus, um eine ulkige, dennoch Fallhöhe aufweisende Kriminalhandlung zu lösen, echte Mann-gegen-Mann-Kämpfe zu führen und die Nachwirkungen von «Avengers» zu verarbeiten. Das ist einfach spannender und unterhaltsamer als die mechanischen Kämpfe aus den ersten beiden «Iron Man»-Teilen. Hinzu kommen ein toll aufgelegter Sir Ben Kingsley, Wendungen, die subversiv mit dem Ursprungsmaterial umgehen, bemerkenswerte Effektarbeit und eine Vielzahl an rezitierbaren Sprüchen – und Downey Jr. von seiner charmantesten Seite im MCU! Mehr gibt's in unserer Kino-Kritik.

Platz 4: «Avengers: Age of Ultron»
Man könnte fast glauben, ich lege es hier auf Widerspruch an – aber ich schwöre, das hier ist keine Provokation: Ich ziehe das gemeinhin weniger geachtete «Avengers»-Sequel dem konventionelleren Vorgänger vor. «Avengers: Age of Ultron» ist ein ebenso witziges wie dramatisches Superheldenepos mit verschrobenem Verstand, überwältigenden Schauwerten und großen erzählerischen Ambitionen, in dem Hawkeyes Menschlichkeit, Black Widows Gewissensbisse, Tony Starks Übereifer und Steve Rogers' enormer Kampfeswille ebenso behandelt werden, wie der nerdigeren Seite des Marvel-Mythos Platz eingeräumt wird. Dieser Bombastfilm ist seltsam, aber mit großer Selbstverständlichkeit – und hat mit seiner interessanten Figureninteraktion und seinem verqueren Mix aus ruhigen und chaotischen Passagen eine Gangart, die mich in ihren Bann zieht.
Mehr in unserer Filmkritik!

Platz 3: «Black Panther»
Der beste Debütfilm im Marvel Cinematic Universe: «Black Panther» hat den Sound, den Look und die Fallhöhe, die einem adligen Superhelden gebührt. Wo Kenneth Branagh sich abmühte, um «Thor» etwas von Shakespeare mitzugeben, gelingt es hier Ryan Coogler scheinbar mühelos! «Black Panther» ist ein Actiondrama über einen König und Krieger, der zwischen Passivität um jeden Preis, Rache und riskanter Offenheit abwägen muss sowie über die Spannung zwischen Verrat und Vertrauen. Der Cast ist spitze (vor allem Michael B. Jordan als Schurke und Letitia Wright als Technikexpertin), das Produktionsdesign beeindruckend und die Action ist abwechslungsreich. Daran rütteln selbst die teils beschämend schwachen Digitaltricks nichts! Weiteres in unserer Kritik zum Film ...

Platz 2: «The Return of the First Avenger»
Nach seinem pulpig-leichtfüßigen ersten Soloabenteuer wird Spitzensoldat Steve Rogers in einen hochspannenden Politthriller katapultiert. Dieser bietet überwältigende, aufregende Actionszenen am laufenden Band, die von einer schneidenden, wilden Musikuntermalung begleitet werden und virtuos inszeniert sind. Die Regisseure Anthony & Joe Russo vereinen, als sei es das Leichteste überhaupt, den Bombast einer typischen 90er-Jahre-Jerry-Bruckheimer-Produktion mit der atmosphärischen Paranoia solcher 70er-Thriller wie «Die drei Tage des Condors» und leichten Versatzstücken des kinetischen Cinéma vérité. Darüber hinaus sind die kritischen politischen Zwischentöne weitaus zielgerichteter als im eskapistischen Marvel-Universum gewohnt – und dennoch bleiben die Sprüche im Film schmissig. Scarlett Johansson war (bislang) nie besser in ihrer Rolle der Black Widow und Chris Evans glüht nahezu in der Rolle des Idealisten, dessen Weltbild erschüttert, der aber zu kämpferisch ist, um deswegen klein beizugeben. Und selbst wenn ein Film aus dem Marvel Cinematic Universe mir noch mehr imponiert hat – dies ist der für mich überraschendste Film der Reihe und der mit dem knackigsten Pacing. Weitere Argumente finden sich in unserer Kino-Kritik!

Platz 1: «The First Avenger – Civil War»
Noch einmal die Russo-Brüder: «The First Avenger – Civil War» lässt ein umfangreiches, kunterbunt durchmischtes und engagiert verkörpertes Figurenensemble in einen diffizilen Zwist miteinander geraten. Persönliche Differenzen, situative Uneinigkeiten und abweichende ideologische Grundgedanken kollidieren in diesem dramatischen, dennoch unterhaltsamen Superheldenfilm, der mit kreativen Actionsequenzen, markigen Charaktermomenten und gelegentlichen, leiseren Tönen eine schier unmöglich scheinende Herausforderung meistert. Ein so voll gepackter Film dürfte eigentlich nicht funktionieren – aber Skript, Schauspiel und Inszenierung sind allesamt so versiert, dass es eben doch gelingt. Das macht Mut für den «Infinity War»! Mehr in unserer Filmkritik zum «Civil War» ...

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