UKW-Abschaltung wohl abgewendet

Aufatmen bei vielen Autofahrern: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist der für Mittwoch vorgesehene UKW-Blackout abgesagt. Was war passiert? Grob gesagt hat die Firma Media Broadcast ihre UKW-Antennen (über die 93% der Radio-Nutzung abläuft) an Finanzinvestoren verkauft. Durch den Verkauf hat sich Media Broadcast den bisherigen Entgeltregularien entzogen. Die Investoren, die die alten Antennen zu teuren Preisen gekauft haben, haben nun an der Preisspirale gedreht. Sender haben sich inzwischen an Alternativ-Anbieter, etwa Uplink oder Divicon Media, gewandt – und diese hätten in den vergangenen Stunden alles unternommen, um eine Abschaltung zu verhindern, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR), Felix Kovac.

Verschiedenen Medienberichten zufolge konnte man eine (weitere) Übergangslösung finden. Somit ist die Verbreitung in den nächsten Wochen geregelt, bestätigt auch die APR: "Wenn sich in den Forderungen der Media Broadcast und den Erklärungen der beiden Betreiber kein Dissens versteckt, der Anfang der Woche sichtbar würde, dann ist eine Unterbrechung der UKW-Verbreitung für die Kunden beider Betreiber abgewendet."

“Die gesetzliche Lage ist unbefriedigend. Als die Media Broadcast mit ihrer Infrastruktur 2008 erstmals von der Telekom an Finanzinvestoren verkauft wurde, hat die Medienpolitik zwar auf die Gefahren für die Rundfunkversorgung hingewiesen, geschehen ist aber nichts”, sagt Kovac.“Wir erleben kein Spezialproblem von UKW, die strukturellen Probleme sind beim digitalen Radio DAB+ und bei DVB-T völlig gleich, hier droht erneut ein Monopol von Media Broadcast und ihren Spekulationsinteressen.” Bund und Länder sollten reagieren.