Die Kritiker

«Dr. House: Einer gegen alle»

von
Story:
Als der gelähmte Rollstuhlfahrer Richard bewusst in den Pool fährt und dabei fast ertrinkt, vermutet man einen Suizidversuch, doch House hat, nachdem er ihn untersucht hat, eine andere Vermutung. Er lässt alle Tests, die in den letzten acht Jahren gemacht worden sind, noch mal wiederholen. Das bedeutet für Cameron, Chase und Foreman eine Menge Arbeit; denn Richard hatte in acht Jahren 214 verschiedene Symptome. Aber auch, nachdem alle Tests gemacht wurden, findet House keine Lösung.

Erst als der Patient während einer Endoskopie einen Rachenkollaps erleidet, glaubt House, hinter den Ursprung der Lähmung gekommen zu sein. Doch Cuddy zweifelt an seiner Urteilsfähigkeit, denn House hat keine durchschlagenden Beweise. Aber House gibt sich nicht geschlagen. Während er nachts durch die leeren Straßen joggt, findet er die Lösung.

Darsteller:
Hugh Laurie ist Dr. Gregory House
Lisa Edelstein ist Dr. Lisa Cuddy
Omar Epps ist Dr. Eric Foreman
Jesse Spencer ist Dr. Robert Chase
Jennifer Morrison ist Dr. Allison Cameron
Robert Sean Leonard ist Dr. James Wilson

Kritik:
Das Warten und die Wiederholungen haben ein Ende: «Dr. House» kehrt endlich mit neuem Stoff für süchtige Fans zurück ins deutsche Fernsehen. Stets sarkastisch und fast immer schlecht gelaunt präsentierte sich der Deutschen liebster Fernseharzt in den ersten beiden Staffeln des US-Erfolgs. Wer damit rechnet, dass es genauso weitergeht, ist jedoch auf dem Holzweg, schließlich wurde House seine zum Teil schon menschenverachtende Art zum Ende der zweiten Staffel zum Verhängnis.

Kurzer Rückblick: House wurde angeschossen, überlebte aber schwer verletzt. Die dritte Staffel beginnt nun zwei Monate nach dem Attentat, das House offenbar auch menschlich stark veränderte. Aus dem grantigen und nicht selten aus bösartig wirkenden Arzt ist ein gut gelaunter Doktor geworden, der plötzlich Mitgefühl bezüglich seiner Patienten aufweist. Wer «Dr. House» noch nie zuvor gesehen hat und erst jetzt einsteigt, hat womöglich Probleme, seine Wandlung nachzuvollziehen. Auf echte Fans wirkt die nun vorherrschende freundliche Art in den ersten Minuten allerdings fremd.

Dieser Eindruck entsteht gleich in der ersten Szene nach dem Vorspann: Dank einer erfolgreichen Behandlung ist es gelungen, dass House völlig schmerzfrei im Dauerlauf zum Dienstantritt in die Klinik kommen kann. Das überrascht schließlich auch seine Kollegen. Verwundert fragt Dr. Cuddy, wieso House denn acht Meilen gejoggt sei. Der wiederum antwortet in seiner gewohnten Art, die er natürlich nicht vollkommen beiseite legen konnte, mit einer Gegenfrage: „Wieso leckt sich ein Hund – arbeitsplatzverträglich umschrieben – die Testikel?“ Antwort von Kollege Wilson: „Weil er es kann.“

Wilson selbst traut dem Frieden übrigens nicht so recht, schließlich ist er schon lange mit dem wohl boshaftesten Arzt der Fernsehgeschichte befreundet. Als House beispielsweise Skateboard fährt, wird das besonders deutlich. In erster Linie steht in dieser Szene jedoch seine Kritik an Houses’ Behandlungsmethoden im Mittelpunkt. Dieser macht der Frau seines gelähmten Patienten Hoffnungen, die er möglicherweise nicht erfüllen kann – eine Verhaltensweise, die man bei House in den ersten beiden Staffeln sicherlich nicht feststellen konnte. „Ich kann die Frau nicht enttäuschen“, gibt House schließlich zu und tut fortan alles, um Chefin Cuddy von diversen Eingriffen zu überzeugen, die allesamt nur auf Vermutungen basieren.

Die erste Folge der neuen Staffel ist überaus gelungen und überzeugt besonders durch die ersten Momente. „Einer gegen alle“ ist eine Episode, in der es nicht nur um die Heilung von Patienten, sondern auch um die große Verantwortung der behandelnden Ärzte geht. Gelungen sind aber natürlich auch wieder die von Fans geliebten Sprüche. Kleines Beispiel: „Er [der Patient] wird wieder Sex mit seiner Frau haben und seinen Sohn umarmen… Ich hoffe, er hat’s nicht andersrum gehalten, denn – wenn das so wäre – dann hätte ich einen Pädophilen geheilt.“

Das Einschalten ist nicht zuletzt deshalb schon ein Muss, auch wenn «Dr. House» wenigstens zu Beginn von Staffel drei ein wenig vom „Kotzbrocken am Krankenbett“ (stern.de) verloren hat.

RTL zeigt die dritte Staffel von «Dr. House» ab Dienstag, 4. September 2007, jeweils um 21.15 Uhr.

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Kurz-URL: qmde.de/22011
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