Vermischtes

Auch der SWR plant ein «Islamisches Wort» im Netz

von  |  Quelle: SWR
Der SWR plant ein «Islamisches Wort» im Internet. Das ZDF kündigte ein ähnliches Vorhaben bereits vor einigen Tagen an und erntete auch Kritik.

Logo: SWRNachdem das «Wort zum Sonntag» zum deutschen Fernsehen gehört wie die «Tagesschau», haben die Öffentlich-Rechtlichen nun auch den Islam entdeckt. Das ZDF kündigte bereits ein «Forum zum Freitag» im Internet an. Der SWR plant nun ein «Islamisches Wort».

SWR-Intendant Peter Voß hatte bereits Oktober 2006 seine Absicht erklärt, durch religiöse islamische Sendungen im SWR einen Beitrag zur Integration muslimischer Mitbürger in Deutschland leisten zu wollen. Voß wies politische Kritik an diesem Vorhaben zurück und begrüßte ausdrücklich, dass inzwischen auch beim ZDF entsprechende Überlegungen aufgegriffen worden seien. Voß äußerte sich nach einer unternehmenspolitischen Klausur der SWR-Geschäftsleitung, bei der ein konkreter Auftrag für Gespräche mit Repräsentanten islamischer Gruppen erteilt wurde.




Mit einem zunächst im Internet regelmäßig ausgestrahlten, deutschsprachigen "islamischen Wort" solle Muslimen die Möglichkeit gegeben werden, authentisch von ihrem Glauben zu berichten. Die Auswahl der muslimischen Autorinnen und Autoren dieses Glaubensbeitrags sowie die redaktionelle Verantwortung könne grundsätzlich nur beim SWR liegen. "Wir werden aber natürlich bei der Auswahl islamische Gruppen und Verbände zu Rate ziehen, mit denen wir zusammenarbeiten wollen", betonte Voß (Foto). "Bei den Gesprächen mit Islam-Vertretern werden wir natürlich klarstellen, dass bei uns keine Hassprediger und Islamisten zu Wort kommen dürfen - das wollen doch gerade auch die dialogbereiten und integrationswilligen Muslime nicht", betonte der SWR-Intendant.

Voß bezog sich dabei ausdrücklich auf Kritik aus der CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg an seinem Vorhaben. Wer unterstelle, hier werde Islamisten ein Forum gegeben, argumentiere nicht ganz auf der Höhe des Problems. "Die meisten Muslime in Deutschland wollen diesen Staat bejahen und sind nicht fundamentalistisch", so Voß. Wer dem Islamismus entgegentreten wolle, müsse gerade deshalb die Zusammenarbeit mit den Vertretern eines demokratischen und toleranten Islam suchen und seinen Beitrag zur Integration und zur Stärkung der aufgeklärten muslimischen Kräfte leisten. Das «Islamische Wort» solle sich aber nicht nur an Muslime wenden. Für Nicht-Muslime sei ebenso wichtig, authentische Informationen über den Glauben von Muslimen zu bekommen.

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