Three Shades of Serien-Elend: «Simpsons», «Family Guy» & «Vorstadtweiber»

Nicht nur RTL und Sat.1 mussten am Dienstagabend böse Niederlagen mit ihren Serien hinnehmen, auch ProSieben und Das Erste wurden abgewatscht. Zumindest in einem Fall gilt Fußball nicht als Ausrede.

Weiterer ProSieben-Dienstag

  • 27.2.: um 20:15 Uhr startet die neue Serie «The Orville» zunächst mit einer Doppelfolge (insgesamt zwölf Episoden), um 22:15 Uhr wie gewohnt «Family Guy», um 23:05 Uhr folgt die 25-teilige erste Staffel der Anime-Serie «Sword Art Online» mit einer Doppelfolge
  • 4.3.: «Die Simpsons» kehren mit Erstausstrahlung und einem Rerun zur Primetime zurück, ab 21:10 Uhr läuft eine Folge von «The Orville», der Ablauf am Spätabend bleibt bestehen
Fan-Gemecker hinsichtlich des Qualitätsverlustes der neueren «Die Simpsons»-Folgen gibt es schon seit Jahren, doch inzwischen machen auch die Einschaltquoten der gelben Familie große Sorgen. Am Dienstag etwa startete die wieder einmal zweistündige Dauer-Programmierung des Formats vor gerade einmal 1,14 Millionen Zuschauern, was miserablen 3,4 Prozent Gesamt- sowie ebenfalls reichlich mauen 8,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil entsprach - die drei anschließenden Reruns machten ihre Sache mit 5,8 bis 6,5 Prozent sogar noch deutlich weniger gut. Lief ja auch Fußball bei der Konkurrenz, könnte man nun richtigerweise entgegnen. Problem: Seit dem 9. Januar kam generell keine einzige neue Folge mehr über 9,1 Prozent des jungen Publikums hinaus.

Besser steht es auch um «Family Guy» nicht, das wie gewohnt um 22:10 Uhr mit einer neuen und einer alten Folge auf Zuschauerjagd ging, dabei aber nur bei 0,56 bzw. 0,60 Millionen erfolgreich war. Die damit verbundenen Gesamt-Marktanteile betrugen 2,1 sowie 2,8 Prozent, in der Zielgruppe standen grottige 5,0 und 7,2 Prozent bei maximal 0,53 Millionen auf dem Papier. Auch hier herrscht angesichts von Werten zwischen sechs und neun Prozent (14 bis 49 Jahre) gemeinhin bestenfalls noch unterstes Mittelmaß vor - der Neustart von «The Orville» in der kommenden Woche muss also zwingend für frischen Wind sorgen, denn die Zeichentrickserien entwickeln sich aktuell zu echten Problemfällen.

Längst zu einem solchen geworden ist «Vorstadtweiber» im Ersten, das auch diesmal mit nur 0,94 und 0,82 Millionen Zuschauern sowie 5,7 und 7,4 Prozent Gesamt-Marktanteil kaum Zuspruch fand. Da man erst um 22:55 Uhr mit einer Doppelfolge auf Zuschauerjagd ging, kann hier der FC Bayern nicht als Argument für die Schwäche dienen, denn dessen Champions-League-Partie war zu diesem Zeitpunkt längst abgepfiffen. Und auch von der einstigen Stärke beim jungen Publikum ist mittlerweile angesichts dürftiger 2,7 und 3,7 Prozent bei bestenfalls 0,16 Millionen längst nichts mehr zu sehen.
21.02.2018 09:24 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/99193