Sat.1: Quoten-Drama am Nachmittag

Die Marktanteile der Scripted Realitys brechen ein. Olympia allein kann nicht schuld sein.

Seit dieser Woche setzt Sat.1 nachmittags wieder durchgehend auf Scripted Realitys – doch in München sollte man sich schnell Gedanken machen, wie man die Sendeplätze auch anders bespielen kann. Am Faschingsdienstag floppte quasi das komplette Nachmittags-Line-Up. Die bis 17 Uhr parallel gezeigten Olympischen Winterspiele können nicht allein dafür verantwortlich sein – auch am Vorabend lief es nämlich für den Privatsender nicht gut. So kam beispielsweise das sonst um 16 Uhr immer solide performende «Klinik am Südring» diesmal nur auf 4,6 Prozent Marktanteil. Gar auf vier Prozent bei den Umworbenen stürzte ab 17 Uhr «Schicksale» - erst beim Doppelten könnte man in der Sat.1-Zentrale so etwas wie Zufriedenheit verspüren.

Am Vorabend floppten um 18 Uhr «Auf Streife – Die Spezialisten» und eine Stunde später «Die Ruhrpottwache» mit 5,3 und 5,2 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Am früheren Nachmittag wurde es auch beim normalen «Auf Streife» happig. Das Original aus Köln kam ab 14 Uhr auf schlechte 6,7 Prozent, der Berliner Ableger war nach 15 Uhr für 6,2 Prozent gut.

RTL hingegen fuhr mit seinen nacherzählten Geschichten besser. 11,6 Prozent bei den Werberelevanten holte «Der Blaulicht Report» um 14 Uhr, auf je 10,1 Prozent kamen Spezial-Folgen der «Verdachtsfälle» danach. Klar ist aber auch: RTL würde sich für sein Nachmittags-Line-Up auch gerne höhere Quoten wünschen. Den Senderschnitt, der aktuell bei um die 13 Prozent liegt, dürfte man auch hier gerne toppen.

Die schwache Tages-Schiene führte dazu, dass Sat.1 am Dienstag mit 6,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen Vorlieb nehmen musste und selbst von RTL II (7,3%) nur die Rücklichter sah.
14.02.2018 09:01 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/99033