Das ist’n Ding: Krimiwiederholung schlägt Live-Fußball

Der DFB-Pokal zwischen Schalke und Wolfsburg löste in den deutschen Wohnzimmern keine Jubelstürme aus.

Den Abschied von Robert Atzorn aus der Krimireihe «Nord Nord Mord» sahen im Januar um die neun Millionen Menschen. Eine Wiederholung der ZDF-Sendung kam nun am Mittwochabend auf ganz erstaunliche Ergebnisse. 5,48 Millionen Menschen sahen ab zirka 20.30 Uhr eine alte Ausgabe – das ist vor allem deshalb besonders, weil man direkt gegen das DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg antrat. Live-Fußball im Ersten erreichte jedoch im Schnitt „nur“ 5,17 Millionen Fans. Im Gesamtmarkt holten beide Produktionen im Schnitt 17,6 Prozent Marktanteil – dem Fußball gelang das auch, weil das Spiel eine halbe Stunde länger dauerte als der ZDF-Krimi.

Bei den Jungen lag man mit 13,5 Prozent vor den 7,2 Prozent der ZDF-Mörderjagd. Aber dennoch: Der Atzorn-Krimi hat sich am Mittwochabend richtig gut geschlagen. Das gilt auch für diverse Spezial-Sendungen rund um die Einigung zwischen der Union und der SPD zur Bildung einer neuen Regierung für Deutschland. Der «Brennpunkt» im Ersten kam im Schnitt auf 4,48 Millionen Zuschauer und 14,6 Prozent ab 20.15 Uhr, 3,70 Millionen (13,5%) sahen ab 19.20 Uhr ein Special im Zweiten.

Mit 10,1 Prozent Marktanteil und 2,2 Millionen Zuschauern war ab 22.40 Uhr auch eine schnell eingeschobene Talksendung «Was nun, Frau Nahles?» im ZDF relativ gefragt. «Markus Lanz», der bis halb zwölf warten musste, steigerte die Quoten schließlich sogar auf 14,8 Prozent. Eine echte Leistung, bedenkt man, dass die Reportage «ZDFzoom: Das System Olympia - Geld, Gier und Macht?» ab 23 Uhr auf 7,6 Prozent sank.
08.02.2018 09:05 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/98919