Große Enttäuschung: «Sankt Maik» gleich zum Auftakt nur Mittelmaß

Trotz gemeinsamer Ausstrahlung mit «Ich bin ein Star» landete der mit Spannung erwartete Serien-Neustart von RTL nur im grauen Mittelmaß. Das Dschungelcamp musste das nächste Tief hinnehmen.

In den vergangenen Wochen und Monaten hatte sich RTL am Dienstagabend doch sehr auf die Hängematte gelegt und mit etlichen Uralt-Wiederholungen von «Bones» und «CSI» sicherlich nicht allzu viel dafür getan, dass "die Serienfans wieder ins lineare Fernsehen" geholt werden - wie Ulrike Leidfried ihre Ambitionen vor dem Start ihres neuen Projekts «Sankt Maik» auf den Punkt brachte. Da sollte der zu Beginn gleich in einer Doppelfolge präsentierte Auftakt in die neue Serienoffensive am Dienstag doch gleich in zweierlei Hinsicht ein echtes Erweckungserlebnis sein, denn neben dem Ausbruch aus der Konservenbüchse hätte man an diesem Morgen nur zu gerne auf einen hohen Publikumszuspruch verwiesen - der allerdings fiel letztlich sehr enttäuschend aus.

Genauer gesagt wurden um 20:15 Uhr 1,35 Millionen junge Fernsehende im Alter zwischen 14 und 49 Jahren mobilisiert, was den Kölnern einen nur leicht überdurchschnittlichen Marktanteil von 13,5 Prozent bescherte. «Bones» hatte hier zuletzt zwar permanent um die Zweistelligkeit ringen müssen, war jedoch auch schon zu Ende erzählt - und hatte in der Vergangenheit auch schon mal klar bessere Zahlen verbucht.

Doch zurück zu «Sankt Maik»: Das durfte sich um 21:15 Uhr gleich nochmal mit einer zweiten Folge beweisen und blieb ab 21:05 Uhr mit 13,0 Prozent bei 1,34 Millionen immerhin recht standhaft. Beim Gesamtpublikum gingen zunächst 2,58 Millionen mit enttäuschenden 8,0 Prozent einher, bevor die zweite Episode des Abends minimal bessere 8,3 Prozent bei 2,60 Millionen generierte. Immerhin scheinen die Zuschauer also nach Sichtung der ersten Folge nicht fluchtartig den Sender verlassen zu haben.

Unter fünf Millionen: «Ich bin ein Star» läuft der Form weiter hinterher


Um 22 Uhr ging es dann wieder in den australischen Regenwald und selbstredend waren die Impressionen von «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» einmal mehr das Massentauglichste, was das deutsche Fernsehen für die werberelevante Zielgruppe an diesem Tag zu bieten hatte. Doch zugleich läuft man den Werten der vergangenen Jahre auch weiterhin relativ weit hinterher, denn mit 2,74 Millionen und 36,3 Prozent war man weitaus weniger fantastisch unterwegs als noch vor Jahresfrist, wo die erste Dienstags-Ausgabe auf 41,6 Prozent bei 3,08 Millionen gelangt war. Insgesamt wurde mit 4,98 Millionen diesmal sogar die Fünf-Millionenmarke unterboten, nachdem bereits an den vergangenen beiden Tagen mit nur noch 5,20 und 5,14 Millionen Interessenten der schwächste Zuspruch seit etwa einem Jahrzehnt hingenommen werden musste. Der damit verbundene Marktanteil lag bei 23,5 Prozent.

Unter fünf Millionen für das Dschungelcamp - wann es das zuletzt gab? In den ersten vier Staffeln der Show so einige Male, seither gleichwohl gar nicht mehr. Und so muss sich der Sender wohl etwas mehr als ein Zigarettenverbot einfallen lassen, möchte er die zwölfte Staffel noch wirklich legendär machen. Außer natürlich legendär unspektakulär.
24.01.2018 08:56 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/98577