Quotencheck: «Die Wollnys»

Nur drei Mal durfte die Großfamilie aus Neuss auf Sendung gehen. Ein Fehler?

Die neue Staffel der «Wollnys» umfasste lediglich sechs Folgen, die an insgesamt drei Mittwochabenden bei RTL II lief. In der neunten Staffel fuhr die Großfamilie unter anderem nach Friesland, dort machte Mutter Silvia mit ihrer elfköpfigen Familie eine Bootstour. Bei dieser großen Gruppe kommt es einmal mehr zum Stress. Unterdessen möchte Silvias Lebensgefährte Harald eine Baugenehmigung ergattern, sodass sich die Großfamilie ein neues Zuhause in Neuss bauen kann.

Die Premiere der neuen Staffel erreichte am 3. Januar 2018 0,93 Millionen Fernsehzuschauer, dies führte zu mauen 2,9 Prozent Marktanteil. 0,67 Millionen Menschen waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, die Doppelfolge „Bootstour in Holland“ erreichte 6,6 Prozent bei den Umworbenen. Sieben Tage später stieg das Interesse an der Großfamilie auf 1,00 Millionen Fernsehzuschauer, der Marktanteil belief sich auf 3,2 Prozent.

Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Fernsehzuschauern fuhr man erneut 0,67 Millionen ein, die zwei Folgen „Der ganz normale Wollnys-Wahnsinn“ und „Gesundheit geht vor“ erreichten im Durchschnitt 6,8 Prozent Marktanteil. Die vorerst letzten zwei Geschichten strahlte RTL II am Mittwoch, den 17. Januar 2018, ab 20.15 Uhr aus. „Sarah-Jane allein zu Haus?“ und „Überraschung?!“ brachten dem Sender 1,02 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren. Der Marktanteil lag erneut bei 3,2 Prozent.

Bei den jungen Fernsehzuschauern fuhr RTL II eine Reichweite von 0,60 Millionen ein, der Marktanteil belief sich nur noch auf 5,9 Prozent. Die neunte Staffel verbuchte im Durchschnitt 0,98 Millionen Fernsehzuschauer und 3,1 Prozent Marktanteil. Mit 0,65 Millionen jungen Zuschauern und 6,4 Prozent können die Verantwortlichen bei RTL II zufrieden sein.

Doch warum setzt RTL II trotz der passablen Einschaltquoten kaum mehr auf die Großfamilie? Nach zehn Monaten Pause wurden lediglich drei Doppelfolgen auf Sendung geschickt. Bereits die zwei Staffeln zwischen 9. März 2016 und 8. März 2017 liefen mäßig. Zwar schalteten im Schnitt 1,03 Millionen Menschen ein, aber es wurden nur noch 6,2 Prozent bei den Umworbenen generiert.

Die reguläre 2015er Staffel verbuchte noch acht Prozent bei den jungen Zuschauern, insgesamt wollten 1,13 Millionen Menschen das Format sehen. Nur wenige Wochen zuvor lief die zweite Staffel des Spin-Offs «Die Wollnys – Die nächste Generation», die allerdings nur 5,9 Prozent bei den jungen Menschen ergatterte. Spitzenreiter waren allerdings die Staffeln drei bis fünf, die im Schnitt Zielgruppen-Marktanteile zwischen 8,2 und 9,1 Prozent verbuchten.

Es könnte allerdings auch am Sendeplatz liegen: Am Montagabend liefen die Episoden im Durchschnitt stets erfolgreicher als am Mittwoch. Die Montags-Staffeln generierten 7,1, 7,9, 8,8, 8,2, 9,1, 7,0 und 8,0, am Mittwochabend wurden im Schnitt nur 7,5, 5,9 und 6,2 Prozent Marktanteil bei den jungen Zuschauern ermittelt.

Jedoch gibt es Vor- und Nachteile, die für und gegen den Montag sprechen: Mit den Sozialdokus aus den Brennpunkten von Deutschland, wie den Benz-Baracken von Mannheim oder der Eisenbahnstraße von Duisburg fährt RTL II am Montagabend weit überdurchschnittliche Marktanteile ein, Doku-Soaps wie «Die Geissens» enttäuschen. Am Montag kam eine zweistündige Ausgabe der Reichenfamilie nur auf fünfeinhalb Prozent bei den Umworbenen.
24.01.2018 14:00 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/98554