Das Rätsel um Netflix‘ Aussagen zu den beliebtesten Formaten 2017

Außerdem: Wer schnappte sich in den zurückliegenden Tagen die Krone im Streaming-Bereich und welcher große Hit fehlt in den Top10?

Aussagen zur Abrufdaten der großen Streaming-Dienste sucht man in der Regel vergeblich. Amazon äußert sich dazu sehr selten, Netflix haut nur alle paar Monate mal einen Happen raus. Einzig Sky zeigt sich etwas offener, gab kürzlich etwa genauer an, wie oft «Babylon Berlin» gesehen wurde. Vor wenigen Tagen überraschte Netflix dann mal wieder mit Zahlenmaterial, das nicht von wenigen Medien als offizielle Bestenliste unter den Netflix-Serien 2017 gewertet wurde. Doch die Zahlen trügen. Laut Netflix liegt das unbekannte Format «Greenleef» in Deutschland auf Platz eins, dahinter folgen «American Vandal» und «Suburra: Blood on Rome». Der Teufel liegt im Detail: Netflix befragte hier rund 6.000 deutsche Nutzer, wertete nur eine Woche Ende Oktober – zudem war die Auswahl der Befragten repräsentativ für Menschen, die Netflix zusammen als Paar schauen. Die drei genannten Formate waren zudem auch ganz vorne in der Liste der Serien, die pro Tag mehr als zwei Stunden genutzt wurden.

Mehr über den Jahrestrend der Streaming-Dienste verrät Quotenmeter.de in Zusammenarbeit mit den unabhängigen Marktforschern von Goldmedia in zwei Wochen, also Ende 2017.

In der vergangenen Woche gab es eine ziemliche Überraschung. Das zuletzt sehr starke «The Big Bang Theory» verlor massiv, kam noch auf rund zweieinhalb Millionen Brutto-Reichweite und musste sich somit vom derzeit beliebtesten Netflix-Format «Stranger Things» deutlich schlagen lassen. Die Serie der Duffer-Brüder, der frisch für eine dritte Runde verlängert wurde, kam auf 3,96 Millionen. Noch zwei weitere Netflix-Originals liegen weit vorne in der Hitliste: «Narcos» und auch «The Crown» mit je über 2,3 Millionen Brutto-Reichweite. Auf diesem Level liegt auch ein Format, das zwar keine Netflix-Produktion ist, hierzulande aber nur dort auftaucht: Die Teenie-Soap «Riverdale».

Die deutsche Netflix-Serie «Dark» verlor klar an Boden, verblieb mit rund 1,3 Millionen Brutto-Reichweite aber innerhalb der Top10. Insofern kann man also durchaus von einem weiterhin ordentlichen bis guten Start des Projekts von Wiedemann&Berg sprechen. Ein anderes großes Original fehlt derweil: Amazon’s «The Grand Tour» schaffte es in der Woche nach dem Start der zweiten Staffel nicht in die Bestenliste. Die Autoshow kam auf eine Brutto-Reichweite 640.000 Menschen sahen die Autoshow. Somit war das Format übrigens nicht einmal das gefragteste Amazon-Format; «Vikings» war noch gefragter…
15.12.2017 08:30 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/97781