Kann auftreten: Eurosport zieht Streaming-Bilanz

Auch diesen Freitag hatten zahlreiche Eurosport-Kunden Probleme mit dem Player, der das Spiel zwischen Hamburg und Leipzig übertrug. Der Sender gibt sich vergleichsweise zufrieden. Update!

Bei manchen lief es, bei manchen nicht: Am Freitagabend, als Eurosport im Eurosport Player das zweite exklusive Bundesliga-Spiel übertrug (Hamburg gegen Leipzig) schauten einige Kunden wieder in die Röhre. Facebook und Twitter waren voll von Beschwerden über Log-In-Probleme oder stark verpixeltes Bild. ARD-Mann Matthias Opdenhövel etwa twitterte: “Was sagt der Video-Assisent? Nix, er hat auf Eurosport Tetris gespielt.” ProSieben hingegen erlaubte sich den Scherz, dass dieser schon längst «Genial daneben» schauen würde.




Eurosport selbst beschwichtigte in einem Statement und warf mit eben diesem neue Fragen auf. Senderchefin Susanne Aigner-Drews und das Team des Players ließen verlautbaren, dass das Spiel auf den Plattformen weitesgehend problemlos verfolgt werden konnte. “Trotzdem hatten einige User Schwierigkeiten mit der Verbindung. Diese können bei Streaming-Services teilweise auftreten.” Was aber heißt das? Dass man als zahlender Kunde von Eurosport “teilweise” damit klar kommen muss, schlechte oder gar keine Bilder geliefert zu bekommen? Eurosport versprach, das Angebot weiter verbessern zu wollen. Neben zahlreichen Beschwerden meldeten sich aber auch User, bei denen das Angebot problemlos und in hervorragender Qualität lief.

Vor zwei Wochen, nach erheblichen Ausfällen des Players, hatte Eurosport allen Kunden noch zehn Euro Geld-Rückerstattung versprochen. Auch in der kommenden Woche zeigt Eurosport wieder ein Spiel des Hamburger SV, in zwei Wochen spielt sogar der FC Bayern exklusiv beim Pay-TV-Partner. Das dürfte eine noch größere Feuertaufe werden.

Update: Nach dem Spiel ließ sich am späteren Freitagabend auf der Pressekonferenz schließlich auch Hamburg-Trainer Markus Gisdol über die Probleme mit dem Eurosport Player aus. "Das tut dem Fußball nicht gut. Die Fans sind hochgradig verärgert. Das ist eine Katastrophe", sagte Gisdol. Und weiter: "Das würde mir auch auf den Keks gehen, wenn ich zuhause sitzen würde und es nicht funktioniert."

Update 2: Jetzt macht auch die DFL Druck. Am Samstagnachmittag hieß es in einer Erklärung: "Auch wenn sich die Probleme nach den derzeit vorliegenden Informationen offenbar in einer vergleichsweise überschaubaren Größenordnung bewegen, wird die DFL Anfang der kommenden Woche gemeinsam mit Eurosport darüber sprechen, wie künftig die hohen Standards der Bundesliga durchgehend gewährleistet werden können."
08.09.2017 23:45 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/95692