Gute «Hartz und herzlich»-Rückkehr hebt Abdelkarim über Senderschnitt

Gleich zwei sehenswerte Formate hatte RTL II anzubieten - und auch der viel gelobte kreative Polittalk «Endlich Klartext!» lief diesmal sehr ordentlich. kabel eins erbeutete mit Verbrechen eine solide Quote.

Quoten der «Eisenbahnsiedlung» zuvor

  • Samstag, 20:15 Uhr (Feb. 2016, zwei Folgen a drei Stunden): 0,84 Mio. (2,8% / 5,4%)
  • Samstag, 22:15 Uhr (Jul. 2016, zwei Folgen a drei Stunden): 0,77 Mio. (4,8% / 7,7%)
  • Dienstag, 20:15 Uhr (Aug. 2017, drei Folgen a zwei Stunden): 0,99 Mio. (3,6% / 6,7%)
Jeweils durchschnittliche Werte.
RTL II und in sozialen Brennpunkten lebende Menschen haben eines gemeinsam: Einen reichlich schlechten Ruf in weiten Teilen der Bevölkerung. Und doch hatte es erstaunlich lange gedauert, bis der Sender dies als Chance begriffen hat, um ernstzunehmende Formate der Couleur eines «Hartz und herzlich» zu produzieren, die authentische Einblicke in die Lebenswelt dieser Menschen statt plumper Stereotype ermöglichen. Mit einer «Rückkehr in die Eisenbahnsiedlung von Duisburg», für die man gleich drei Stunden Sendezeit aufbrachte, konnte man am Dienstagabend das Interesse von 1,01 Millionen Menschen gewinnen - gute 4,0 Prozent Marktanteil waren die Folge. In der werberelevanten Zielgruppe lief es angesichts von 6,5 Prozent bei 0,56 Millionen sogar noch ein Stück weit besser. Und das mutet umso respektabler an, wenn man bedenkt, dass VOX mit dem Staffelauftakt seiner «Höhle der Löwen» alleine fast 17 Prozent der Zielgruppe für sich beanspruchte (mehr dazu hier).

Im Anschluss daran ging die zweite Folge von «Endlich Klartext!» ins Rennen, das sich nach einem äußerst behäbigen Auftakt vor Wochenfrist diesmal bei sehr ordentlichen 3,5 Prozent insgesamt sowie 5,8 Prozent der Werberelevanten bei einer Sehbeteiligung von 0,38 Millionen halten konnte. Allerdings ging der von Abdelkarim präsentierte «Politiker-Check» diesmal auch erst um 23:15 Uhr und damit fast eine Stunde später auf Zuschauerjagd als noch in der Vorwoche, als man mit 2,5 und 3,8 Prozent enttäuschend abschnitt. Die Sehbeteiligung war trotz der besseren Sendezeit mit 0,40 Millionen kaum höher ausgefallen als diesmal.

Bei kabel eins erhoffte man sich, ein Stück vom True-Crime-Trend zu ergattern und zeigte die erste von gleich neun geplanten Folgen der Reportagereihe «Die schlimmsten Verbrechen der Welt». In Anbetracht der harten Konkurrenz lockte die deutsche Produktion durchaus beachtliche 0,96 Millionen Menschen an und verzeichnete unspektakuläre 3,3 Prozent aller bzw. 4,9 Prozent der umworbenen Konsumenten. Das anschließende «K1 Magazin» rutschte dann ab 22:10 Uhr jedoch unter den Senderschnitt und gelangte nur noch auf 2,7 und 3,4 Prozent bei 0,56 Millionen.
06.09.2017 08:58 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/95605