Gegen «The Wall»-Finale: «Promi Big Brother» startet schlecht wie nie

Hype vorbei oder nur Auftaktschwierigkeiten? Die mehr als dreistündige Auftaktfolge zur fünften Staffel lief so schwach wie keine zuvor. Derweil steigerte sich Frank Buschmanns «The Wall» zum Finale wieder ein wenig - und hat damit vielleicht den entscheidenden Impuls für eine zweite Staffel gesetzt.

«Promi BB»-Auftaktquoten

  • S1: 3,27 Mio. (12,8% / 22,6%)
  • S2: 3,16 Mio. (12,2% / 18,9%)
  • S3: 2,27 Mio. (9,8% / 14,9%)
  • S4: 2,29 Mio. (9,9% / 15,1%)
Während man in den vergangenen Jahren zum Teil sogar attraktivere Namen in petto hatte als das RTL-Dschungelcamp, bedurfte es in diesem Jahr bei manch einer Gestalt schon einer äußerst großzügigen Interpretation des Wortes "Prominenter", um den Titel «Promi Big Brother» noch für gerechtfertigt zu halten. Und diese nominelle Enttäuschung schlug sich auch auf die Quoten der Auftaktfolge nieder, denn mit 2,07 Millionen Zuschauern und 8,2 Prozent Marktanteil wurde erstmals überhaupt die Zweistelligkeit deutlich verfehlt. In der werberelevanten Zielgruppe wurde diese Marke angesichts von 13,0 Prozent bei 1,01 Millionen noch problemlos genommen, doch auch hier gab es selbst gegenüber den beiden vorherigen Staffel noch deutliche Verluste zu beklagen (siehe Infobox).

Nun muss man bei Sat.1 darauf hoffen, dass die konzeptionellen Anpassungen greifen und die Teilnehmer trotz ihrer nominell geringen Attraktivität wenigstens in ihrer Interaktion so gut funktionieren, dass die Zuschauer auch bei den täglichen Zusammenfassungen gegen 22:15 Uhr am Ball bleiben - und sich die Werte bestenfalls durch die mediale Berichterstattung noch verbessern. Dass die Werte der Auftaktfolge bei weitem noch nicht für eine gesamte Staffel sprechen müssen, zeigt sich beim Vergleich zwischen Staffel eins und drei: Zwar war die Debütstaffel toll gestartet, langweilte dann aber inhaltlich so sehr, dass im Schnitt dennoch nur 13,7 Prozent bei rund zwei Millionen Zuschauern verbucht wurde. Durchgang drei hingegen verbesserte sich nach deutlichen Verlusten zu Beginn im Laufe der zwei Wochen noch auf sehr schöne 17,8 Prozent bei fast zweieinhalb Millionen Interessenten.


Durchatmen nach Tiefstwert: «The Wall» verabschiedet sich würdig


Bei RTL scheute man indes nicht das direkte Show-Duell mit der Reality-Kultmarke und ließ zum siebten und letzten Mal Frank Buschmanns «The Wall» über die Fernsehgeräte flimmern. Mit 12,6 Prozent bei 1,04 Millionen werberelevanten Zuschauern lag die Mixtur aus Glücksspiel und Quiz fast auf Augenhöhe mit der Konkurrenz und machte vor allem die erschreckend schwachen 11,1 Prozent wieder ein wenig vergessen, die noch am vergangenen Samstag erzielt worden waren. Beim Gesamtpublikum wurde angesichts von 2,39 Millionen die zweithöchste Reichweite der Staffel verzeichnet, der Marktanteil lag mit 8,6 Prozent allerdings auch im Zuge des letztlich einzigen Einsatzes am Freitagabend auf dem mäßigen Niveau, das man schon samstags stets verbucht hatte.

Am späten Abend boten dann beide Sender nur noch Gewitzel aus der Konserve an, wobei RTL das Comedyprogramm «Sascha Grammel live! Keine Ahnung» aus dem Archiv kramte und damit angesichts von 1,97 Millionen Zuschauern und 10,4 Prozent Gesamt- bzw. 11,7 Prozent Zielgruppen-Marktanteil ab 22:30 Uhr sogar recht gut fuhr. Bei Sat.1 musste man erst ab 23:35 Uhr semi-ambitioniert irgendwas Lustiges versenden und entschied sich mal wieder für die «Knallerfrauen», die auf ebenfalls respektable 7,8 Prozent aller bzw. 12,1 Prozent der jüngeren Konsumenten bei einer Reichweite von 1,15 Millionen zu verweisen hatten.

Lesen Sie hier unsere Kritik zur großen Auftaktshow der fünften «Promi Big Brother»-Staffel.
12.08.2017 08:41 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/95063