Das Wunder von Berlin

In der vergangenen Woche erzielte «Berlin - Tag & Nacht» den höchsten Marktanteil seit Jahren. Ein kurzer Ausreißer oder Zeichen für einen Aufwärtstrend?

«Berlin - Tag & Nacht» (RTL II)

  • 2013: 1,26 Mio. / 12,5%
  • 2014: 1,13 Mio. / 11,6%
  • 2015: 1,02 Mio. / 10,6%
  • 2016: 0,94 Mio. / 9,4%
Reichweite ab 3 / Quote 14-49 (montags bis freitags, 19 Uhr)
13,2 Prozent Marktanteil. Selbst bei der verantwortlichen Produktionsfirma filmpool dürfte man sich am Donnerstagmorgen noch erstaunt die Augen gerieben haben, als die Quoten des Vortags einflogen. Am Mittwoch verzeichnete «Berlin - Tag & Nacht» den höchsten Zielgruppen-Marktanteil seit beinahe zwei Jahren – im August 2015 standen zuletzt mehr als 13 Prozent Marktanteil auf dem Papier. Und auch beim für diese Serie nicht ganz so wichtigem Gesamtpublikum lag man mit 4,5 Prozent deutlich über dem eigenen Schnitt. Woran lag’s? Zum einen lag es an einer geschwächten Konkurrenz: bei RTL verlor «Alles was zählt» im Vergleich zum Vortag über 200.000 Zuschauer und 2,3 Prozentpunkte in der werberelevanten Zielgruppe. Doch diese Erklärung ist bei weitem noch nicht ausreichend, schließlich wiederholten die meisten konkurrierenden Formate die Werte des Vortages.

Die naheliegendste Antwort ist oftmals die wahrscheinlichste: Die Stärke von «Berlin - Tag & Nacht» lässt sich schlicht auf die Geschehnisse innerhalb der Serie zurückführen. Seit der ersten Episode verfolgen die Fans der filmpool-Produktion unter anderem das Leben von Joe Möller, der in der Folge vom Mittwoch seinen letzten Prozesstag erlebte und freigesprochen wurde. Einige Fans der ersten Stunde werden sich nochmal aufgerafft haben, um diese Szenen zu verfolgen – die Reichweite stieg von Dienstag auf Mittwoch um 130.000, sodass am Ende insgesamt 0,86 Millionen einschalteten. Diese Steigerung verdankte «Berlin - Tag & Nacht» vor allem der jungen Zielgruppe, da 100.000 mehr 14- bis 49-Jährige mit von der Partie waren als am Vortag.

Nun steht natürlich die Frage im Raum: Wie nachhaltig war dieser Zugewinn? Nur ein kurzer Ausreißer oder Zeichen für einen Aufwärtstrend? Im Vergleich zu den Vorwochen muss man festhalten, dass «Berlin - Tag & Nacht» zwischen dem 3. und 7. Juli bemerkenswert gute Werte ablieferte. Mit 9,0 und 10,5 Prozent Marktanteil startete die Reality-Soap vergangene Woche bereits vielversprechend – immerhin rangierte man mit diesen Werten bereits zu Monatsbeginn deutlich über dem Juni-Schnitt, als man nur 7,2 Prozent verbuchte. Zwar verlor «Berlin - Tag & Nacht» nach dem wundersamen Mittwoch knapp drei Punkte, rangierte jedoch mit 9,3 Prozent am Donnerstag, 8,5 Prozent am Freitag und 8,9 Prozent am Montag immer noch deutlich über dem eigenen Mittel.

Dabei wandelt «Berlin - Tag & Nacht» nicht nur ähnliche Reichweiten in höhere Marktanteile um, weil andere Formate zur selben Zeit eventuell schwächer oder stärker von warmen Temperaturen betroffen sind. Der Marktanteils-Sprung hatte Substanz: schalteten im Juni durchschnittlich 0,59 Millionen Zuschauer ein, waren es in der vergangenen Woche 0,72 Millionen. Und selbst wenn man den Rekord-Mittwoch herausrechnet, stehen noch 0,69 Millionen Zuschauer zu Buche – ähnliches lässt sich auch für die werberelevante Zielgruppe feststellen. Allerdings gab es bereits am Freitag Anlass für Ernüchterung, schließlich sank die Reichweite von «Berlin - Tag & Nacht» wieder auf 0,58 Millionen, womit man erneut in den trüben Juni-Gewässern schwamm, sich am Montag jedoch wieder auf 0,75 Millionen hochkämpfte.

Es bleibt abzuwarten, ob die neuerliche Stärke von «Berlin - Tag & Nacht» sich nur auf die inhaltliche Brisanz zurückführen lässt und nun wieder abnimmt oder ob die womöglich zurückgekehrten Fans auch wieder langfristig gebunden werden können. Der Re-Run der Rekord-Folge am Donnerstag tat sich übrigens nicht durch besonders hohe Quoten hervor – sie rangierte mit 8,5 Prozent im gewohnten Bereich der Nachmittags-Wiederholungen von «Berlin - Tag & Nacht».

Und so geht es weiter:


David macht es fertig, dass Lisa in ihm einen Aufreißer sieht. Er beschließt mit Alessia zu reden, um die Wogen zwischen allen zu glätten. Nina wird bewusst, dass sie nicht länger Andrés Flirtversuchen widerstehen kann und für ihn doch mehr empfindet, als ihr lieb ist.

Nina ist noch total berauscht von der letzten Nacht und schwebt auf Wolke 7. Doch die Realität holt sie schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Kim ist schwer beeindruckt als Nik und Pascal sie zusammen mit dem Cabrio von Niks Vater abholen. Mit ihren Reizen stiftet Kim die beiden allerdings an, etwas Illegales zu tun.

Alina reagiert eifersüchtig, als sie Greta dabei sieht, wie sie einen ihr fremden Mann vertraut umarmt. Es stellt sich heraus, dass das Gretas Tanzpartner ist, mit dem sie sich für einen Job in NY beworben hat. Kim hat nicht für einen anstehenden Test gelernt und benutzt Pascal und Nik dazu, ihr zu helfen. Bei Pascal bedankt sie sich mit einem Kuss für die besorgten Test-Ergebnisse.

Was sonst noch war:


Ende Juni verlängerten Anne Menden und Niklas Osterloh ihre Verträge bei «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Die Fans dürfen sich also auf viele weitere Geschichten mit Emily und Paul freuen, so Producer Damian Lott bei der Vertragsunterzeichnung. „Ich bin begeistert, dass meine Rolle "Paul" bei den Zuschauern so gut ankommt. Es macht mir riesigen Spaß bei «GZSZ»“, so Osterloh.
11.07.2017 13:00 Uhr  •  Robert Meyer Kurz-URL: qmde.de/94354