Borowski und das Meckern auf hohem Quotenniveau

Der jüngste «Tatort» holte sich zwar bei Jung und Alt den Primetimesieg, dennoch hätte es für den nordischen Krimi besser laufen können.

Ein neuer «Tatort», ein neuer Primetimesieg für Das Erste: Mit 6,11 Millionen Gesamtzuschauern und 1,52 Millionen 14- bis 49-jährigen Krimifreunden setzte sich die öffentlich-rechtliche Krimireihe einmal mehr vor die Konkurrenz. Bei den Jüngeren winkte dem jüngsten Fall des Kieler Ermittlers Borowski sogar der Tagessieg, bei den Fernsehenden ab drei Jahren generierte hingegen die «Tagesschau» mit 6,62 Millionen Wissbegierigen eine höhere Reichweite.

Die Marktanteile des auf der Kieler Woche spielenden Neunzigminüters fielen mit 22,2 Prozent bei allen sowie 16,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sehr stattlich aus. Jedoch sind sie auch Anlass, um auf sehr hohem Niveau über die Quoten zu klagen. Denn seit Monaten sprang am Sonntagabend für neue «Tatort»-Folgen stets eine bessere Gesamtsehbeteiligung heraus – man muss bis zum 5. März dieses Jahres zurückgehen, um einen schwächeren Wert zu finden.

Damals kam die Folge «Kriegssplitter» auf 20,0 Prozent Marktanteil. Bei den Jüngeren muss man sogar noch eine Woche weiter zurückgehen, um den Marktanteil vom Sonntag zu unterbieten: «Babbeldasch» brachte es am 26. Februar bei den 14- bis 49-Jährigen bloß auf 14,8 Prozent.

Im Anschluss an «Tatort: Borowski und das Fest des Nordens» hielten sich die «Tagesthemen» diesen Sonntag übrigens auf einem tollen Quotenniveau von 16,4 Prozent Marktanteil insgesamt. Die Jüngeren waren zu sehr guten 7,9 Prozent mit von der Partie. Der Historienfilm «Mata Hari – Tanz mit dem Tod» sank danach auf passable 10,7 Prozent bei allen und miese 4,5 Prozent in der jungen Altersgruppe.
19.06.2017 08:50 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/93862