«Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier»: Entdecke deine Meinung!

What the funk?! In «Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier» gibt Moritz Neumeier wöchentlich seine Meinung zu Themen aus Politik und Gesellschaft ab – und versucht damit, junge Menschen zu einer eigenen Meinung zu ermutigen.

funk über das Format:

Im wöchentlichen YouTube-Format «Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier» macht sich Moritz seine Gedanken. Über den Brexit, Olympia, Pokémon Go, Terrorismus und überhaupt unser Leben in dieser Welt. Einmal im Monat beantwortet er ausführlich Fragen aus der Community – alles bei einer Tasse Kaffee.
Worum geht es in Ihrem Format und wer ist daran beteiligt?
In meinem Format «Auf einen Kaffee mit Moritz Neumeier» äußere ich mich jeden Montag zu einem bestimmten Thema. Mal politisch, mal lustig, immer eigen. Themen der letzten Wochen waren zum Beispiel, ob Martin Schulz populistisch ist, was es mit dem Gender Pay Gap auf sich hat und ob man Björn Höcke von der AfD ernst nehmen sollte.

Wie kam die Idee zum Format zustande?
In Zusammenarbeit mit Robert Oschatz, meinem Manager. Er kam auf die Idee einen YouTube Blog zu machen und ihm durch die damals noch vorhandene Zigarette einen zeitlichen und stilistischen Rahmen zu geben. Statt zu rauchen trinke ich jetzt lieber Kaffee...

Warum gehört das Format zu FUNK und zur Zielgruppe, die FUNK ansprechen will?
Das Format richtet sich an eine Zielgruppe zwischen 20 und 29 Jahren. Wir möchten junge Leute ansprechen, die an Politik und Gesellschaft interessiert sind und sich gerne mit tagesaktuellen Themen in diesem Bereich beschäftigen.

Interviewreihe 'What the funk?!'

Die Interviewreihe "What the funk?!" von Quotenmeter.de befasst sich alle zwei Wochen mit der öffentlich-rechtlichen Internetplattform funk. Welche Formate sind bei funk abrufbar? Wer steckt dahinter? Und wie arbeitet es sich eigentlich beim neuen Angebot? Die Teams der funk-Formate beantworten je einen Katalog aus standardisierten und individuellen Fragen.
Welche Vorteile bietet Ihnen persönlich die Plattform FUNK und wie unterscheidet sich die Arbeit mit FUNK von Ihrer bisherigen Arbeit?
funk gibt mir die Möglichkeit, meine Videos werbefrei zu veröffentlichen. Das finde ich gut, denn Werbung hasse ich wirklich abgrundtief. Außerdem verleiht das funk-“Siegel“ meinem Format eine gewisse Seriosität. An der Arbeitsweise hat sich insgesamt wenig geändert. Die langen Videos zeichnen wir mittlerweile mit einem eigenen Kameramann auf, was mir persönlich Arbeit abnimmt – Themen und Inhalte erstelle ich ja aber weiterhin in Eigenregie, wobei sich mein zuständiger Redakteur vom rbb bei der Recherche und als Ideengeber unterstützt.

Wo sehen Sie das Format inhaltlich in einem Jahr?
Keine Ahnung. Früher oder später werden wir einige Dinge ändern – was genau weiß ich bis jetzt noch gar nicht. Es tut dem Format aber bestimmt gut, wenn man es hin und wieder erneuert. Bleiben werde ich und meine Art und Weise, die Dinge zu kommentieren.

Herr Neumeier, es scheint, als schreckten Sie vor keinem Thema zurück. Häufig drehen sich Ihre Videos um Politik, aber auch Nestlé und Pokemon Go waren schon Thema bei Ihnen. Fällt es ihnen schwer, sich zu derart vielen Themen eine Meinung zu bilden?
Nein, ehrlich gesagt nicht. Eine Meinung zu haben, ist ja erst einmal nicht besonders schwer. Sie gegen andere Meinungen zu verteidigen schon eher. Man muss aber auch sagen, dass meine Meinung im Grunde genommen immer in die gleiche Richtung geht: Nur die Themen, in denen ich sie spiegele, ändern sich.

Persönlich ist es mir vor allem wichtig, dass junge Menschen darin gestärkt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden – indem sie meine sehen, über sie nachdenken, wahrscheinlich nicht hundertprozentig zustimmen und somit ihre eigene entdecken.
Moritz Neumeier
Sie haben sich zunächst als Poetry Slammer, später auch als Comedian einen Namen gemacht. Nicht zuletzt deshalb beziehen Sie in Videos auf unterhaltsame Art und Weise Stellung zu Sachverhalten. Dennoch sind Sie bei funk in der Kategorie „Information“ gelistet. Denken Sie, die Kombination aus Information und Unterhaltung ist vereinbar, ohne dass eine der beiden Komponenten darunter leidet? Und: Welchen Anspruch stellen Sie selbst an Ihr Format?
Ich persönlich halte es für überflüssig, die Formate in diese drei Kategorien zu unterteilen und überlasse das gerne anderen. Mittlerweile liefere ich ja aber in jedem zweiten Video eine ganze Reihe an Informationen zu einem speziellen Thema – insofern passt die Informationskategorie schon. Und auch, wenn ich die Nutzer hin und wieder zum Lachen bringe, vermittle ich ja parallel dazu trotzdem ein gewisses Wissen. Nur weil Menschen lachen, heißt das ja nicht, dass sich das Hirn für alle anderen Dinge schließt. Persönlich ist es mir vor allem wichtig, dass junge Menschen darin gestärkt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden – indem sie meine sehen, über sie nachdenken, wahrscheinlich nicht hundertprozentig zustimmen und somit ihre eigene entdecken.

Nicht immer kommen Ihre Meinungen gut an. Gleichzeitig befinden wir uns einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen bereit dazu zu sein scheinen, öffentlich ihre Meinung zu vertreten, insbesondere in Sachen Politik, während die anonymisierten Kommentarspalten in den sozialen Medien heiß laufen. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung und woraus ziehen Sie Ihre Motivation, sich regelmäßig vor eine Kamera zu stellen und Ihre Meinung kundzutun?
Genau das meine ich. Sobald jemand im Internet seine Meinung vertritt, wird er von anderen niedergebrüllt. Das geht so weit, dass eine ganze Reihe an YouTubern, die eine Meinung vertreten, ihr Gesicht nicht mehr vor der Kamera zeigen. Es ist einfach, sich anonym vor die Tastatur zu setzen und sinnlos Individuen zu beleidigen.

Und gerade deswegen sollten sich einige Menschen der Herausforderung stellen, ihre Meinung zu sagen, sich dafür wöchentlich beleidigen zu lassen und so jungen Leuten zu zeigen, dass es in Ordnung ist, eine Meinung zu haben. Unabhängig davon, wie viele andere Menschen dir den Dreck entgegen brüllen, den man überall lesen kann. Ich persönlich habe zudem einen gewissen Spaß daran entwickelt, mich in den Kommentarleisten anpöbeln zu lassen. Mit der Zeit entwickelt man eine recht dicke Haut und die meisten Kommentare entlarven eher die Verfasser als Idioten, als dass sie sie besonders überlegen wirken lassen.

Vielen Dank für das Interview, Moritz Neumeier.
11.04.2017 11:30 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/92339