Trotz Kalkofe: «Beste Show der Welt» büßt kräftig ein

Nur noch gut eine Million Zuschauer und selbst in der Zielgruppe nicht mehr als durchschnittliche Werte - das dürfte ProSieben ins Mark treffen. Besser als zuletzt schlug sich dagegen Pilawas Länderquiz im Ersten.

ProSieben-Quoten am Samstagabend (2017)

  • «Promi-Darts-WM»: 1,91 Mio. (7,7% / 14,1%)
  • «Der große Gatsby»: 1,39 Mio. (4,4% / 9,6%)
  • «Paranoia»: 1,07 Mio. (3,4% / 6,1%)
  • «Premium Rush»: 1,39 Mio. (4,3% / 8,3%)
ProSieben unter Druck: Nachdem man im Januar bereits zum zweiten Mal in der aktuellen TV-Saison weniger als zehn Prozent der jungen Zuschauergruppe verzeichnet hatte (mehr dazu hier), dürfen sich die Unterföhringer allmählich keine Patzer mehr leisten. Und nachdem man an den ersten drei Tagen des neuen Monats angesichts von nur 8,9 Prozent Zielgruppen-Marktanteil auch noch keinerlei Akzente setzen konnte, war ein starkes Abschneiden der dritten «Die beste Show der Welt»-Ausgabe am Samstagabend umso wichtiger, war das Format doch einer der wenigen neuen Quotenhits der vergangenen Jahre. Eingedenk dessen dürften die 10,8 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei gerade einmal 0,93 Millionen jungen Zuschauern eine herbe Enttäuschung sein.

Immerhin hatten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf im April und August vergangenen Jahres noch wahrlich herausragende 17,1 und 15,7 Prozent verzeichnet, ein überdurchschnittliches Abschneiden der dritten Ausgabe galt als reine Obligatorik. Beim Gesamtpublikum fiel die Reichweite der mit brutto rund viereinhalb Stunden reichlich üppig ausgefallenen Show sogar gegenüber der im traditionell reichweitenschwächeren Sommer noch deutlicher von 1,40 auf 1,19 Millionen, die 1,96 Millionen der Auftaktfolge noch ein weiteres Mal zu erreichen erscheint mittlerweile als reine Fantasterei. Hinzu kommt: Mit 4,7 Prozent wurde auch hier der bis dato mit Abstand schwächste Marktanteil der noch recht jungen Formatgeschichte verzeichnet - nach zuvor überzeugenden 7,6 und 6,6 Prozent.

Gegensatz zu Joko und Klaas: Pilawa hält Samstagabend-Druck stand


Zwar war die Konkurrenzsituation am Samstagabend mit gleich drei großen Shows sowie dem ZDF-Krimi «Wilsberg» keineswegs angenehm, doch die Pilawa-Quizshow «Spiel für dein Land» demonstrierte den beiden Jung-Entertainern, wie sich dem standhalten ließ: Mit 4,30 Millionen kam die Live-Show erstmals seit über einem Jahr wieder auf eine Zuschauerzahl oberhalb der Vier-Millionenmarke, der damit verbundene Marktanteil von 14,7 Prozent war der zweitbeste in der immerhin schon knapp anderthalb Jahre umfassenden Format-Geschichte. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen hatte man auf voll und ganz überzeugende 9,3 Prozent bei einer neuen Rekord-Reichweite von 0,89 Millionen zu verweisen. Bedenkt man, dass sowohl ProSieben als natürlich auch RTL mit «DSDS» massiv um die jüngeren Zuschauer buhlten, ist dieses gute Abschneiden aller Ehre wert.

Im Tagesvergleich hätte es für die beiden Sender dann letztlich auch unterschiedlicher kaum laufen können: Während Das Erste nämlich auch dank Wintersport und Bundesliga in der Daytime ein rundum gelungenes Gesamtpaket zu schnüren wusste, das zu starken 14,9 Prozent Gesamt-Marktanteil sowie 8,6 Prozent bei den Jüngeren führte, hatte ProSieben auf keinen einzigen echten Quotenerfolg zu verweisen und lag mit desolaten 3,8 Prozent Gesamt- sowie 8,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil sogar nochmal unterhalb der Durchschnittswerte an den ersten drei Februar-Tagen.
05.02.2017 08:47 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/91035