RTL Group will Radio und TV in Frankreich zusammenlegen

Das Unternehmen sieht in diesem Schritt ein klares Bekenntnis zu lokaler Inhalteproduktion und Vielfalt in Frankreich.

Die französische Medienlandschaft ist im Umbruch. Der Medienkonzern RTL Group will dort ihr französisches Radiogeschäft in die Groupe M6 integrieren. in den Sitzungen am 7. Dezember 2016 beziehungsweise am 13. Dezember 2016 einstimmig. Der Verwaltungsrat der RTL Group und der Aufsichtsrat der M6 Gruppe hätten diese Pläne mittlerweile gebilligt. Die Transaktion bedarf unter anderem der Zustimmung der französischen Medienaufsicht CSA. Als Teil dieser internen Neuorganisation plant die Groupe M6 100 Prozent der Anteile an der marktführenden französischen Radiofamilie der RTL Group (RTL, RTL 2, Fun Radio und dem Werbezeitenvermarkter IP France) zu erwerben. Der Kaufpreis betrage nach Unternehmensangaben 216 Million Euro – ohne Barmittel und Verbindlichkeiten.

In Folge der Transaktion werde die Groupe M6 über ein einmaliges Portfolio aus TV- und Radiosendern, digitalen Angeboten, Inhalteproduktion/Rechtehandel sowie Diversifikationsgeschäften verfügen. Gleichzeitig wurde aber versprochen: Die geplante Neuorganisation wird keinen Einfluss auf die redaktionelle Ausrichtung der RTL-Radiosender und der Fernsehsender der Groupe M6 haben. Guillaume de Posch und Anke Schäferkordt, Co-CEOs der RTL Group, in einem gemeinsamen Statement: „RTL Radio in Frankreich ist ein bedeutender Eckpfeiler der Erfolgsgeschichte der RTL Group im europäischen Privatrundfunk. Diese Transaktion soll ein neues, vielversprechendes Kapitel in der Geschichte von RTL Radio öffnen.” Und weiter:

“In Zeiten, in denen Konvergenz und Konsolidierung unsere Branche prägen – nicht nur in Nordamerika, sondern auch in ganz Europa – organisieren wir unser TV- und Radiosendergeschäft in Frankreich neu und formen so ein voll integriertes Unternehmen, das uns in der digitalen Medienwelt wettbewerbsfähiger machen wird. Die Groupe M6 ist bekannt dafür, Marken aufund auszubauen und eine Kultur kreativer Freiheiten und Innovationen zu fördern. Die Zusammenlegung von RTL Radio und M6 ist eine treibende Kraft für Vielfalt und Kreativität in der französischen Medienlandschaft.“ Die Gruppe wolle sich zudem eng mit der Regierung in Luxemburg abstimmen.
13.12.2016 19:48 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/89951