Nackenschlag für Plazamedia: Sky stellt Sportsendungen bald selbst her

Der Abschied aus den Plazamedia-Studios steht an. Auf 1.700 Quadratmetern wird Sky neben seiner Zentrale ein neues Sport-Sendezentrum entstehen lassen. Das schafft auch neue Arbeitsplätze.

Ein eigenes, hochmodernes Sendezentrum zu bauen, ist ein weiterer großer Meilenstein in der Geschichte von Sky. Damit unterstützen wir unser geplantes Unternehmenswachstum konsequent. Künftig werden wir noch mehr Spielraum für Innovationen haben und wollen darüber hinaus den Eigenproduktionsoutput weiter erhöhen. 'THE CUBE' ist außerdem ein klares Bekenntnis zum Medienstandort Unterföhring.
Roman Steuer, Executive Vice President Sports, Sky Deutschland
Jetzt wird die Geschichte rund um Plazamedia und Sky zu Ende erzählt. Es war einmal im Dezember 2013 als sich Pay-Sender Sky und die Mutter der Plazamedia, die Constantin Medien AG, über eine Übernahme einig waren. Plazamedia ist der bekannteste Dienstleister in Sachen Sportberichterstattung und seit etlichen Jahren die Heimat der "Sky Bundesliga"-Konferenz und der großen Sport-Studio-Sendungen. In den Studios der Plazamedia entstehen nicht nur die Rahmenberichte der Champions- und Europa League, auch «Sky 90» ist dort beheimatet. Für die Bundesliga-Konferenz finden die fünf Kommentatoren auf dem Plazamedia-Gelände Platz.

Zur Übernahme kam es letztlich aber nicht mehr, weil Constantin letztlich doch abblockte. Gut für Constantin damals: Der Vertrag mit Sky, die Fußballsendungen bis 2017 zusammen mit der Plazamedia zu stemmen, war damals noch recht frisch. Damals aber schon schien Experten klar zu sein, dass die Zusammenarbeit 2017 auch enden würde. Sky in London macht es ja vor: Auch dort werden die Sendungen inhouse produziert.

Und nun steht fest: Ab Sommer 2017 kommt der Fußball bei Sky aus einem neuen Sendezentrum für Sport, das direkt neben der Sendezentrale in Unterföhring entstehen wird. Die Kosten liegen im zweistelligen Millionen-Bereich, heißt es. Der Vertrag mit Plazamedia wird demnach nicht verlängert. Dort werden ab dann alle für den Live-Sport auf Sky relevanten Inhalte wie zum Beispiel die "Sky Bundesliga"-Konferenz, die Sendung «Alle Spiele, alle Tore», die UEFA Champions League, die UEFA Europa League, die EHF Handball Champions League, Golf, Tennis und Formel 1, aber auch Inhalte für den Digitalbereich sowie für Sky Sport News HD und vieles mehr produziert.

Im neuen Sendezentrum sind auch zwei Studios enthalten: Ein größeres mit einer Fläche von 600 Quadratmetern (vergleichbar mit dem aktuellen Champions League-Studio) und ein 250 Quadratmeter großes, das dann eventuell neue Heimat der Talksendung «Sky 90» werden könnte. Sky schafft 40 neue feste Arbeitsplätze sowie weitere 50 bis 80 Freelance-Positionen in den Bereichen Studioproduktion und Sendeabwicklung. Sky-Sportchef Roman Steuer spricht derweil von einem weiteren Meilenstein in der Geschichte von Sky. Die Bagger rollen in der kommenden Woche an, im Juni 2017 soll der Testbetrieb im „The Cube“ aufgenommen werden – erste Live-Sendungen sind dann ab Juli 2017 geplant.

Der Bau des Studios erfreut auch die Bayerische Landesmedien-Anstalt, BLM, wie deren Präsident Schneider kund tat: "Sky ist seit vielen Jahren eines der wichtigsten und innovativsten Medienunternehmen im Großraum München. Die heute bekanntgegebenen Pläne des Unternehmens bestätigen das eindrucksvoll und sind ein wichtiges Bekenntnis zum Medienstandort Bayern. Mit dem Neubau des Sport-Sendezentrums kann Sky seine Innovationen in Zukunft noch erfolgreicher umsetzen."
16.06.2016 11:34 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/86253