Jan Böhmermann: 'Bundeskanzlerin darf nicht wackeln'

Der Satiriker bricht sein Schweigen bezüglich seines Schmähgedichts: Für ihn ist Angela Merkel an der 'Staatsaffäre' Mitschuld.

Nachdem er mit seinem satirischen Schmähgedicht über den türkischen Staatspräsidenten Erdoğan eine Staatsaffäre ausgelöst hatte, schwieg sich Jan Böhmermann in den Medien erst einmal aus. Erst auf vielschichtige Art im «Neo Magazin Royale», dann, indem er eine TV-Pause einlegte und über Social Media nahezu Funkstille herrschen ließ. Nun aber bricht Böhmermann sein Schweigen.

Gegenüber der 'Zeit' geht der Satiriker scharf gegen Angela Merkels Handeln in der 'Causa Böhmermann' vor: „Die Bundeskanzlerin darf nicht wackeln, wenn es um die Meinungsfreiheit geht. Doch stattdessen hat sie mich filetiert, einem nervenkranken Despoten zum Tee serviert und einen deutschen Ai WeiWei aus mir gemacht“, schimpft der Entertainer, dessen Satire von Merkel noch vor Erdoğans Klage als „bewusst verletzend“ bezeichnet wurde.

Diese Äußerung, so gab Merkel einige Wochen später gegenüber der Presse zu Protokoll, bereue sie mittlerweile. Dennoch entschied sie, Erdoğans Gesuch stattzugeben und ein Verfahren gegen Böhmermann zu genehmigen. Das «Neo Magazin Royale» kehrt am 12. Mai auf die Mattscheiben (und mit neuen Folgen in die Mediathek) zurück.
03.05.2016 14:28 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/85349