«extra 3»-Beitrag erzürnt türkische Regierung

Laut Medienberichten hat die türkische Regierung den deutschen Botschafter einbestellt, um sich für einen Beitrag der Satiresendung «extra 3» zu rechtfertigen.

In den vergangenen Wochen wurden in den Medien die kritischen Berichte über den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan immer lauter: Vermehrt wurde Erdogan vorgeworfen, die Pressefreiheit zu beschneiden, was die Satiresendung «extra 3» am 17. März in einem Beitrag aufgegriffen hat. In einem musikalischen Video namens „Erdowie, Erdowo, Erdogan“ hieß es zur Melodie von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ unter anderem: „Ein Journalist, der irgendwas verfasst, was Erdogan nicht passt, ist morgen schon im Knast.“

Laut Informationen von ‚Spiegel Online‘ ist dieser Satirebeitrag bis zur türkischen Regierung vorgedrungen, wo er die Gemüter erhitzte. Demnach wurde der deutsche Diplomat Martin Erdmann vom türkischen Außenministerium vorgeladen, um sich in einem längeren Gespräch für diesen Beitrag zu rechtfertigen.

Das Auswärtige Amt hat sich zu diesem Vorfall bislang allerdings noch nicht geäußert. Die «extra 3»-Redaktion wiederum reagierte kurz nach der Veröffentlichung des ‚Spiegel Online‘-Berichtes auf den vermeintlichen Vorfall: Via Twitter ernannte das Satiremagazin den türkischen Präsidenten kurzerhand zu seinem "Mitarbeiter des Monats".

29.03.2016 11:23 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/84629