Millionenpublikum verfolgt die Oscar-Verleihung (Update)

Die 88. Verleihung der Oscars dominierte den Sonntagabend im US-Fernsehen. Andere Networks setzten angesichts dieser Konkurrenz zum Großteil auf Wiederholungen.

Hollywood hat sich selbst gefeiert. In Los Angeles wurden am Sonntagabend zum 88. Mal die Oscars verliehen. ABC zeigte die von Chris Rock moderierte Preisverleihung, bei der Leonardo DiCaprio die lang ersehnte Trophäe als „Bester Hauptdarsteller“ einheimste, das Drama «Spotlight» zum „Besten Film" gekürt wurde und mit «Mad Max: Fury Road» ausnahmsweise mal ein Actionspektakel die meisten Preise sein Eigen nennen durfte. Nach ersten Hochrechnungen saßen 31,76 Millionen Amerikaner vor dem Fernseher und verfolgten die Zeremonie. Wie bei Live-Übertragungen üblich, ist aber davon auszugehen, dass mit der Ausweisung der Final Ratings die Zuschauerzahlen noch nach oben korrigiert werden. Nach bisherigem Stand reicht es aber schon jetzt für einen tollen Zielgruppenwert von 27 Prozent. Auch die Vorberichterstattung vom Roten Teppich war gefragt und zählte über 21 Millionen Zuschauer.

Update: Erwartungsgemäß wurden die Zahlen nach oben korrigiert. 34,30 Millionen Menschen verfolgten die 88. Oscar-Verleihung. Der Zielgruppenwert lag bei 29 Prozent. Das sind zweifelsohne starke Werte, an die Quoten der Vorjahre reichen die diesjährigen Zahlen allerdings nicht heran. Eine schwächere Zuschauerzahl hatten die Oscars zuletzt im Jahr 2008 eingefahren.

Der Oscar-Verleihung konnten und wollten die anderen Networks nicht wirklich viel entgegensetzen. CBS sendete den im Jahr 2013 produzierten Spielfilm «Las Vegas» und unterhielt damit 3,74 Millionen Zuschauer. Zwei Prozent waren im werberelevanten Alter. Das im Vorfeld gezeigte Newsmagazin «60 Minutes» kam noch auf 6,05 Millionen, lief aber auch nicht in direkter Konkurrenz zu den Oscars.

NBC versuchte sein Quotenglück mit dem vulgären Teddybären «Ted», bewegte aber lediglich 1,93 Millionen Menschen zum Einschalten. Beim jungen Publikum standen zwei Prozent zu Buche. Eine neue Ausgabe der «Dateline» hatte am Vorabend mehr Erfolg und lockte 5,61 Millionen US-Bürger vor den Fernseher (3%).

Bei FOX lief zur besten Sendezeit eine Wiederholung der «Simpsons». Mit 2,20 Millionen Fans fiel das Interesse erwartungsgemäß gering aus. Drei Prozent waren im werberelevanten Alter. Noch schlechter lief es für «Cooper Barrett's Guide to Surviving Life». Lediglich 1,35 Millionen Menschen blieben dran. Der Zielgruppenwert sackte auf zwei Prozent. Auch «Family Guy» machte mit 1,69 Millionen Zuschauern keine allzu gute Figur (2%). «Bordertown» geriet ab 21:30 Uhr ebenfalls unter die Räder und unterhielt lediglich 1,39 Millionen Amerikaner.
29.02.2016 17:57 Uhr  •  Marcel Roßmann Kurz-URL: qmde.de/84071