Weiter Ärger um Elefantenrunde des SWR

Erzürnt äußerte sich nun Fritz Frey, der Chefredakteur des SWR. Nach der Ausladung der AfD hatte vor Kurzem die CDU ihre Teilnahme an der politischen Diskussion abgesagt.

Die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz wirft ihre Schatten voraus; sie bestimmt aber nicht nur die politischen Gemüter, sondern ist auch ein mediales Thema geworden. Nach Wünschen der SPD hatte der SWR, der im Vorfeld der Wahl eine so genannte Elefantenrunde übertragen will, die AfD kurzerhand ausgeladen. Daraufhin sagte die CDU ihre Teilnahme ab (wir berichteten). Während Einige, wie der ehemalige ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender nun riet, die Sendung komplett zu canceln, äußerte sich nun SWR-Chefredakteur Fritz Frey mit deutlichen Worten im Spiegel-Interview.

"Das ist eine Eskalation, die zweifeln lässt, ob die Beteiligten noch wissen, worum es hier geht. Um die Information. Um die Meinungsbildung der Bürger. Aber das geht gerade im machttaktischen Fingerhakeln völlig unter", meinte Frey.

Und weiter: "Mich ärgert das Demokratieverständnis der Regierungsparteien. Man möchte denen fast zurufen: Was seid ihr eigentlich für Schönwetterdemokraten, wenn ihr euch jetzt wegduckt, anstatt euch auf die Bühne zu begeben." Es sei "fatal", dass nun schon zum zweiten Mal das journalistische Konzept des Senders zerschossen worden sei. "So muss doch der Eindruck entstehen, wir würden uns unsere journalistischen Sendungskonzepte von den Parteien diktieren lassen."
22.01.2016 19:13 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/83354