Die 10 besten Kinofilme 2015

Anspruch, Gefühl und großes Entertainment: Die Quotenmeter.de-Kinoredaktion hat abgestimmt. Dies sind die zehn besten Filme, die 2015 ihren Weg in die deutschen Lichtspielhäuser bahnten!

Vom spektakulären Blockbuster bis zum umwerfenden Oscar-Abräumer – das Kinojahr 2015 hatte eine enorme Bandbreite an gelungenen Filmen zu bieten. Aber welche dieser Produktionen blieben unserer Kinoredaktion nachhaltig in Erinnerung? Um dies herauszufinden, sind die Quotenmeter.de-Filmkritiker in sich gegangen und haben jeweils ihre Top Ten der gelungensten Filme des Jahres gewählt. Diese unabhängig erstellten Einzellisten wurden daraufhin ausgewertet, um ein gemeinschaftliches Ranking zu erstellen. Und das hier sind sie, die zehn Produktionen, die in den Augen der Quotenmeter.de-Kinokritiker jedem Filmfreund ans Herz gelegt werden sollten:

Rang 10: «Straight Outta Compton» (Regie: F. Gary Gray)
Angesichts ausufernder Polizeibrutalität nicht nur, aber insbesondere, in den USA, und einem Wiederaufflammen rassistischer Neigungen in der vermeintlichen Mitte der Gesellschaft lieferte Regisseur F. Gary Gray mit «Straight Outta Compton» genau den richtigen Film zum genau richtigen Zeitpunkt. Das Drama, welches den Aufstieg, den popkulturellen Einfluss und auch den Zerfall der Rap-Combo N.W.A. nachskizziert, ist ein passioniertes Mammutprojekt, das der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, den Protestrappern aus Compton ein filmisches Denkmal setzt und das obendrein sowohl mit launig-derben, als auch mit nachdenklichen Tönen auftrumpfen kann. Bei aller Wucht dieses perfekt besetzten Rassen- und Musikdramas sind den Autoren auch einzelne künstlerische Freiheiten gestattet.
Weiteres zum Musikerdrama gibt es in unserer Quotenmeter.de-Filmkritik!

Rang 9: «Foxcatcher» (Regie: Bennett Miller)
Eingehüllt in hypnotisch-kargen und nebelverschleierten Bildern des Kameramanns Greig Fraser ist «Foxcatcher» die ungewöhnliche, niederschmetternde Verfilmung einer wahren Geschichte, die man sich so nicht ausdenken könnte: Es geht um Eifersucht, Selbsthass, Fremdführung und die trostlosen Überreste, die einigen Sportlern bleiben, wenn sie die Erfüllung ihres Traums bereits hinter sich haben. Mit einem kaum wiederzuerkennenden Steve Carell und einem mitreißenden Channing Tatum in den Hauptrollen beweist «Foxcatcher» zudem Mut in Sachen Casting, spielen Carell und Tatum hier doch ernüchternde Variationen ihrer Standardrollen.
Weiteres zum Sportlerdrama gibt es in unserer Quotenmeter.de-Filmkritik!

Rang 8: «Steve Jobs» (Regie: Danny Boyle)
Und noch ein Film, der sich realen Persönlichkeiten annimmt: «Slumdog Milionär»-Regisseur Danny Boyle kondensiert in diesem temporeichen, überraschend witzigen Drama das Leben und Schaffen des Apple-Mitgründers Steve Jobs in drei stylische Akte. Drei Mal führen die letzten Minuten vor einer wichtigen Programmpräsentation vor, wie Jobs als Privatmensch, Erfinder, Geschäftsmann und Chef tickt. Mit brillanten Darbietungen von Michael Fassbender in der Hauptrolle und Kate Winslet, Seth Rogen sowie Michael Stuhlbarg als dessen Weggefährten, aussagekräftiger Kameraarbeit, stimmungsvoller Filmmusik und einem komplexen, dennoch beschwingten Skript von Aaron Sorkin ist «Steve Jobs» ein Ausnahmeprodukt in der Welt voller Fließband-Biopics.
Mehr über dieses außergewöhnliche Biopic findet sich in unserer Review!

Rang 7: «Star Wars: Das Erwachen der Macht» (Regie: J. J. Abrams)
Blockbuster-Entertainment in nahezu perfekter Form: J. J. Abrams nimmt in «Star Wars: Das Erwachen der Macht» Liebhaber der Skywalker-Saga und –Novizen gleichermaßen an der Hand, um sie in ein flottes, humorvolles Abenteuer zu stürzen. In einer weit, weit entfernten Galaxis erwarten uns Raumschiff-Verfolgungsjagden, Lichtschwertkämpfe und dramatische Entwicklungen, Wiedersehen mit alten Bekannten und Begegnungen mit einer neuen Generation an Identifikationsfiguren. Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac und der Balldroide BB-8 erobern mit Witz und Ausdrucksfähigkeit Millionen von Herzen im Sturm, und dank Abrams‘ kompetenter Regie und einer flüssigen Vermengung von praktischen sowie digitalen Effekten sieht dieser Megablockbuster zudem verdammt gut aus! Wen soll es bei so starker, passionierter Kinounterhaltung stören, wenn sich die Struktur des Skripts am ersten «Krieg der Sterne» anlehnt?
Mehr über das imposante Weltallabenteuer gibt’s in unserer spoilerfreien, dennoch detaillierten Filmkritik!

Rang 6: «Ex_Machina» (Regie: Alex Garland)
Eine Parabel darüber, wie sich Frauen in einer weiterhin von Männern dominierten Gesellschaft an die Anforderungen ihres Gegenübers anpassen müssen und darüber, ob sie sich endlich emanzipieren können. Ein Thriller über den verschwimmenden Unterschied zwischen Mensch und Maschine. Oder einfach nur ein hochspannendes Kammerspiel mit drei genialen Schauspielleistungen. Ganz gleich, aus welchem Blickwinkel man Alex Garlands Regiedebüt betrachtet: Dieser Film ist ein Juwel und wird noch für viele Jahre als Referenz herhalten. Für die Möglichkeiten des Genres. Für das Können Alex Garlands. Und das seiner Darsteller Oscar Isaac, Domhnall Gleeson und Alicia Vikander.
Mehr über dieses grandiose Sci-Fi-Kammerspiel gibt es in unserer Review!

Welche Filme landen in den Top Five? Die Antwort wartet ... Und zwar auf der nächsten Seite!

Rang 5: «Whiplash» (Regie: Damien Chazelle)
Jazz ist Krieg, künstlerischer Selbstanspruch bedeutet Tortur und Drummer sind eben doch nicht die grobmotorischen Deppen, die am hinteren Ende der Bühne die wahren Musiker antreiben: «Whiplash» spurtet durch eine schmerzvolle, mitreißende Schüler-Lehrer-Geschichte und betrachtet die Klischees des „inspirierenden, aber ungewöhnlichen Mentors“ aus einem perfiden Blickwinkel. Dank präziser Schnittarbeit, saftigem Sound und einem über allem stehenden J. K. Simmons in der Rolle des großen Schinders ist «Whiplash» ein Film, den man so schnell nicht vergisst.
In unserer Kritik führen wir weiter aus, weshalb «Whiplash» ein Donnerschlag von einem Jazzfilm ist!

Rang 4: «Victoria» (Regie: Sebastian Schipper)
Aufgrund eines zu hohen Englischanteils in den Dialogen konnte «Victoria» leider nicht als deutscher Beitrag ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film geschickt werden. Aber auch ohne Academy-Award-Hype wird sich dieser außergewöhnliche Berlin-Trip seinen Platz in der Filmgeschichte verdienen: Komplett am Stück gedreht, ist Sebastian Schippers Großstadt-Porträt zugleich auch eine Generationen-Zeitkapsel, eine Party-Liebesgeschichte und ein atemberaubender Kriminalfilm. Kino-Innovationen können eben doch aus Deutschland stammen!
In unserer Rezension gehen wir weiter in die Tiefe!

Rang 3: «Mad Max: Fury Road» (Regie: George Miller)
Hochgeschwindigkeitsaction, nahezu ohne Atempause: George Miller fabrizierte mit «Mad Max: Fury Road» eine tönende, scheppernde, staubige, durchgedrehte Verfolgungsjagd, die das Action-Genre auf das Wesentliche reduziert, und diese wesentlichen Aspekte dann genüsslich ins Exzentrische überhöht. Waghalsige Stunts, minutiöse Schnittarbeit, eine ikonische Bildsprache und eine Hintergrundmusik, die das Adrenalin in Wallung bringt – «Mad Max: Fury Road» rockt einfach!
In unserer Review erläutern wir mehr über diese sandig-rote Sinfonie der Verwüstung!

Rang 2: «Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)» (Regie: Alejandro González Iñárritu)
Die mit mehreren Oscars ausgezeichnete, satirische Showbiz-Dramödie «Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)» lässt uns in den Verstand eines überarbeiteten, verzweifelten Schauspielers blicken, der seine Zeiten als Superhelden-Blockbuster-Frontmann hinter sich lassen möchte, um endlich Kunst zu erschaffen. Mit Ex-Batman Michael Keaton in der Hauptrolle, Ex-Hulk Edward Norton in einer urkomischen Nebenrolle und einer aufgekratzten Emma Stone (Spider-Mans Weggefährtin in den «The Amazing Spider-Man»-Filmen) ergötzt sich dieser Backstage-Fiebertraum an hintersinnigen Castingideen, stellt Fragen über Identität, Kunst, Kommerz und unfähige Kritiker und ist ganz nebenher auch noch berückend gefilmt.
In unserer Rezension tauchen wir tiefer in den Verstand von «Birdman» ab!

Rang 1: «Alles steht Kopf» (Regie: Pete Docter)
Ein Meilenstein der Animationskunst: Pixars «Alles steht Kopf» verfrachtet das Publikum in die Gefühlswelt eines elfjährigen Mädchens, das durch einen überraschenden Umzug aus seinem bisherigen Leben gerissen wurde und nun verzweifelt damit kämpft, emotionale Stabilität zu bewahren. Mit wunderschönen Bildern und viel geistreichem Witz gelingt es der Traumfabrik aus Kalifornien, diese Story so zu erzählen, dass sie förmlich das gesamte Emotionsspektrum abdeckt und sich dennoch wie aus einem Guss anfühlt. Unvergessliche Figuren, ungeheuerlich rührende Wendungen und ein ins Ohr gehender Score runden diese makellose Trickfilm-Produktion ab und dürften sicherstellen: Dieser Film ist für die Ewigkeit!
Mehr über diese Reise in die Welt der Gefühle gibt es in unserer Filmbesprechung!

Ehrennennungen: Der Thriller «Sicario» wurde zwar von mehreren Redaktionsmitgliedern gewählt, scheiterte aufgrund zu niedriger Platzierungen in den einzelnen Listen aber knapp am Einzug in die Top Ten. Das bodenständig inszenierte, smarte Thrillerdrama «A Most Violent Year» und der Superheldenspaß «Ant-Man» sowie die Agenten-Farce «Kingsman: The Secret Service» derweil fanden vereinzelt sehr großen Anklang, allerdings mangelte es an genügend Rückhalt im Rest der Redaktion: Da sich unsere Kinokritiker dieses Jahr weitestgehend einig waren, war für diese „Soloausflüge“ wohl einfach kein Raum im Ranking. Auch «Der Babadook» und «Bridge of Spies – Der Unterhändler» wurden genannt, konnten aber nicht genügend Punkte einheimsen.
05.01.2016 18:27 Uhr  •  Antje Wessels, Markus Trutt und Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/82977