Für mehr regionale Werbung: ProSiebenSat.1 holt Unitymedia ins Boot

Die Mediengruppe weitet ihre Pläne für regional begrenzte Werbung weiter aus und holt sich einen Partner ins Boot, der in gleich drei wichtigen Bundesländern aktiv ist.

Das flächenmäßig größte Bundesland hatte ProSiebenSat.1 durch seine am Dienstag verkündete Vermarktungspartnerschaft mit TV Bayern bereits abgedeckt, nun folgen drei weitere große deutsche Bundesländer. Durch eine Distributionspartnerschaft mit dem Kabelnetzbetreiber Unitymedia wird man künftig auch im einwohnerstärksten Bundesland NRW sowie in Baden-Württemberg und Hessen regionale Spots schalten können. Direkt genutzt wird diese Möglichkeit bei ProSieben und Sat.1, in Kürze soll ein derartiges Engagement auch bei kabel eins erfolgen.

Die Partnerschaft kommt insofern nicht besonders überraschend, dass die Vertragspartner bereits im Jahr 2012 entsprechende Tests durchgeführt hatten. Man musste diese Bestrebungen anschließend allerdings zeitweise abbrechen, da bundesweiten Fernsehsendern eine solche Praxis der Werbeschaltung untersagt worden war - bis Ende 2014 das Bundesverwaltungsgericht eine Entscheidung zugunsten der regionalen Reklame traf.

Julian Geist, Executive Vice President Public Affairs von ProSiebenSat.1: "Dezentrale Werbung war und ist rechtmäßig. Eine Verschärfung des Rundfunkstaatsvertrags ist nach Auffassung des Bundesverwaltungsgerichts verfassungsrechtlich bedenklich. Unsere gerade bekanntgegebene Planung zur Vermarktungskooperation mit TV Bayern zeigt, dass auch regionale und lokale Medien profitieren werden. In vielen europäischen Nachbarländern ist regionale Werbung bereits gelebter Standard, so zum Beispiel in den Benelux-Ländern und in Skandinavien."
25.03.2015 11:10 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/77155