Der erfolgreichste US-Serienneustart der Saison

Bis Januar dachte man «How to Get Away With Murder» würde den Titel einheimsen, doch dann kam «Empire». Das Hip-Hop-Drama übertraf sich immer wieder selbst. QM blickt auf die Zahlen der ersten Staffel.

Erfolgreicher Soundtrack

Die Serie ist nicht nur im Fernsehen ein Hit, auch in den Plattenläden steht «Empire» ganz hoch im Kurs. Der Soundtrack zur Sendung eroberte in den USA Platz eins der Billboard-Charts und setzte sich damit sogar vor Madonna. Zuletzt schaffte es die Network-Serie «Glee» im Jahr 2006 an die Chartspitze, als gleich mehrere Soundtracks des Musical-Formats im Handel erschienen. Bleibt zu hoffen, dass «Empire» nicht das selbe Schicksal ereignet, denn die Serie «Glee» ist inzwischen nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Als Musikmogul Lucious Lyon seine drei Söhne zu sich bittet, staunen sie nicht schlecht. Er teilt seinen Kindern mit, dass eines von ihnen demnächst die Geschäfte seiner Firma übernehmen soll – nur wer, das ist noch nicht klar. Was die Familienmitglieder offenbar noch nicht wissen, erfährt der Zuschauer recht schnell: Lucious Lyon hat die tödliche Nervenkrankheit ALS, ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Er ist gezwungen, sein Erbe zu regeln. Zwischen seinen Söhnen jedenfalls beginnt das Rennen um sein Musikimperium – das titelgebende „Empire“! Dieser Plot stieß in den USA während der vergangenen Wochen auf ein enorm großes Interesse. Die erste Staffel des Hip-Hop-Dramas «Empire» avancierte zum erfolgreichsten Serienneustart der aktuellen TV-Saison und verschaffte FOX endlich den ersehnten neuen Hit, der zuletzt so lange auf sich warten ließen. Neben «Gotham» und «Empire» hatte der Sender in der Vergangenheit wenig überzeugende Neuware im Angebot.

FOX schickte «Empire» am 7. Januar gemeinsam mit der neuen Staffel von «American Idol» auf Sendung. Castingshow und Musikerdrama sollten wohl eine perfekte Symbiose bilden und «American Idol» der neuen Serie Anschubhilfe geben. Dass «Empire» die langlebige Castingshow bald in den Schatten stellen würde, hätte zum damaligen Zeitpunkt wohl niemand geglaubt. Um 21:00 Uhr flimmerte die Serienpremiere über die Bildschirme und 9,90 Millionen Menschen schalteten ein. Eine besonders hohe Anziehungskraft bewies das Format bei den 18- bis 49-Jährigen. In der Zielgruppe kam «Empire» auf starke elf Prozent.

Nun sind die Quoten der ersten Folge eines Neustarts wenig aussagekräftig. Erst die nachfolgenden Ausgaben zeigen, in welche Richtung sich eine Serie entwickelt. Und so hält nur selten eine neue Serie die Werte der Auftaktepisode. Noch seltener schaffen Neustarts es, die Zahlen des Staffelstarts zu überbieten. Doch «Empire» konnte in Woche zwei zulegen und generierte 10,32 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe katapultierte sich das Format auf tolle zwölf Prozent. Diese Werte ließen FOX nicht lange fackeln. Bereits wenige Tage nach der Ausstrahlung der zweiten Ausgabe wurde «Empire» um eine weitere Staffel verlängert.

Die Entscheidung eine zweite Staffel zu bestellen, erwies sich mit der Ausstrahlung der dritten Folge als goldrichtig. Das Hip-Hop-Drama gewann weitere Zuschauer hinzu und versammelte am 21. Januar 11,07 Millionen Menschen vor dem Fernseher. In der werberelevanten Zielgruppe steigerte man sich auf fantastische 13 Prozent. Der Siegeszug brach auch mit der vierten Episode nicht ab. 11,36 Millionen Fans schalteten ein. Die fünfte Ausgabe verbuchte eine weitere Woche später dann schon 11,47 Millionen Zuschauer. 14 Prozent gehörten zur Zielgruppe. Zu diesem Zeitpunkt wirkte das einstige Flaggschiff «American Idol» im Vorprogramm des erfolgreichen Neustarts nur noch als Schatten seiner selbst. Einst sicherte sich die Castingshow die Tagessiege beim Gesamtpublikum und in der Zielgruppe. Diesen Posten übernahm nun aber «Empire».

Auch am 11. Februar avancierte «Empire» zur meistgesehenen Fernsehsendung am Mittwochabend. Die sechste Ausgabe kratzte an der 12-Millionenmarke. 11,96 Millionen Fans schalteten ein. Die siebte Episode setzte den Siegeszug fort und machte einen großen Sprung nach oben. 13,02 Millionen Menschen ließen sich begeistern. Eine weitere Woche später interessierten sich bereits 13,90 Millionen Amerikaner für die Serie. Damit sicherte sich «Empire» einen Rekord in den TV-Geschichtsbüchern. Zum siebten Mal in Folge steigerte das Format seine Quoten. Das schaffte bis dato keine andere Sendung in ihrer Startphase.

Mit der neunten Episode ging der Höhenfug weiter. Anfang März versammelte das Hip-Hop-Drama 14,33 Millionen US-Bürger vorm Fernseher. In der Zielgruppe standen inzwischen richtig starke 17 Prozent zu Buche. Die zehnte Ausgabe legte erneut zu und zählte 14,90 Millionen Fans. Am vergangenen Mittwoch ging dann das zweistündige Staffelfinale auf Sendung, das dem bisherigen Erfolg zum Abschluss noch einmal die Krone aufsetzte. Die elfte Folge kam auf 15,82 Millionen Zuschauer; eine Stunde später sahen sogar 17,62 Millionen Menschen zu. 21 Prozent der Zuschauer waren im werberelevanten Alter. Somit ist «Empire» über die gesamte Staffel gesehen nun die beliebteste Network-Serie beim jungen Publikum. Den Spitzenreiter der vergangenen Jahre, «The Big Bang Theory», konnte man vom Thron verdrängen. Damit setzte «Empire» hinter seinen Status als „Erfolgreichster Neustart der Saison“ noch einmal ein dickes Ausrufezeichen. Äußerst spannend ist darüber hinaus schon jetzt die Frage, in welche Richtung sich die Quoten mit der Ausstrahlung der zweiten Staffel bewegen werden. Quotenmeter wird auch zukünftig einen Blick darauf haben.
21.03.2015 13:00 Uhr  •  Marcel Roßmann Kurz-URL: qmde.de/77071