Primetime-Check: Freitag, 2. Januar 2014

Das Erste setzte auf die deutsche Nationalmannschaft, das ZDF auf «Der Alte» und RTL auf Günther Jauch. Wie kamen dagegen Hollywood, Bollywood und die US-Serien auf VOX und kabel eins an?

Der Ball rollt in diesen Wochen hierzulande weder auf Vereins- noch auf Nationalmannschaftsebene, doch ganz ohne König Fußball kommen die deutschen Sender trotzdem nicht aus. Das Erste Deutsche Fernsehen präsentierte erstmals die WM-Dokumentation «Die Mannschaft» zur besten Sendezeit - und kam damit auf eine sehr gute Reichweite von 7,46 Millionen sowie 21,4 Prozent Marktanteil. In Konkurrenz hierzu platzierte das ZDF das Staffelfinale von «Der Alte» in Spielfilmlänge - und musste sich damit ebenfalls nicht verstecken. Hierfür entschieden sich 5,91 Millionen Fernsehende, was ebenfalls beeindruckenden 16,9 Prozent entsprach. Allerdings zog die Serie bei den 14- bis 49-Jährigen mit mäßigen 5,8 Prozent bei 0,72 Millionen klar den Kürzeren, denn die ARD-Kollegen hatten zur selben Zeit auf tolle 28,7 Prozent bei 3,56 Millionen zu verweisen.

Gegen diese öffentlich-rechtliche Übermacht musste sich «Wer wird Millionär?» behaupten, die erste Folge der Quizshow in diesem Jahr hatte auf eine sehr beachtliche Zuschauerzahl von 5,11 Millionen zu verweisen. Mit einem Marktanteil von 14,8 Prozent lag Günther Jauch immerhin klar oberhalb des RTL-Senderschnitts von derzeit nur rund zehn Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe kamen hingegen nur sehr enttäuschende 10,0 Prozent bei 1,21 Millionen zustande. Hier war sogar Sat.1 mit einer weiteren Ausstrahlung von «Harry Potter und der Gefangene von Askaban» fast auf Augenhöhe, der 9,4 Prozent der Jungen bei 1,10 Millionen verzeichnete. Insgesamt musste sich der Fantasyfilm hingegen mit 1,71 Millionen Fernsehenden und schlechten 5,3 Prozent begnügen.

Schon zum dritten Mal innerhalb von gut anderthalb Jahren schickte ProSieben den Science-Fiction-Blockbuster «Tron: Legacy» ins Rennen. Ein großer Erfolg sprang dabei zwar nicht heraus, aber mit 1,68 Millionen Zuschauern und 5,1 Prozent Gesamt-Marktanteil kamen die Münchener schadlos durch den Abend. In der Zielgruppe wurden ebenfalls unspektakuläre 10,7 Prozent bei 1,27 Millionen eingefahren. Über dreieinhalb Stunden Sendezeit umfasste derweil das Bollywood-Melodram «Lebe und denke nicht an morgen», das für RTL II auf eher miese 2,7 Prozent Marktanteil bei 0,81 Millionen Zuschauern gelangte. Beim Zielpublikum erreichte die zwölf Jahre alte indische Produktion 4,7 Prozent aller Fernsehenden bei einer Sehbeteiligung von 0,52 Millionen.

Die gewohnten US-Serien «Law & Order: Special Victims Unit» und «Elementary» sollten VOX und kabel eins erfolgreich durch den Abend bringen - was allerdings nur in Maßen gelang. Während ersterer Sender mit den ersten drei von vier Ausstrahlungen nur auf 5,2 bis 5,6 Prozent der Umworbenen gelangte, musste sich letzterer mit 3,3 und 3,9 Prozent zufrieden geben. Beim Gesamtpublikum kam «Law & Order» zunächst auf 1,24 Millionen und 3,6 Prozent, bevor 4,4 und 4,7 Prozent bei bestenfalls 1,45 Millionen zu Buche standen. «Elementary» verzeichnete 0,65 und 0,83 Millionen bzw. 1,9 und 2,5 Prozent. Doch VOX wusste das Prinzip der Penetration zu nutzen und erreichte am späten Abend mit einem weiteren Rerun seiner Serie gute 7,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.
03.01.2015 09:32 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/75454