«The Interview» kommt nun doch in die Kinos

Rückzieher vom Rückzieher: Der skandalträchtige Sony-Streifen soll am ersten Weihnachtstag in mehr als 200 unabhängigen Lichtspielhäusern anlaufen.

Noch vor einer guten Woche dürfte der Filmtitel «The Interview» wohl nur den größeren Cineasten ein Begriff gewesen sein. Dann gab Sony in Folge von Terrordrohungen bekannt, auf den für den ersten Weihnachtstag anstehenden Kinostart der Komödie verzichten zu wollen - und plötzlich wurde der Streifen zum großen Medienthema und Politikum. Das nordkoreanische Regime wurde mit der Drohung in Verbindung gebracht, dementierte dies in Kombination mit neuen verbalen Angriffen gegen den Westen und sogar US-Präsident Barack Obama schaltete sich in die Debatte ein. Das vorläufige Ende vom Lied: Der Streifen kommt doch wie geplant in die Kinos - zumindest im kleineren Rahmen.

Laut Informationen des US-amerikanischen Nachrichtensenders CNN haben über 200 unabhängige Kinos angekündigt, die Satire über den nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un wie im Vorfeld angekündigt ab dem ersten Weihnachtsfeiertag zeigen zu wollen. Ursprünglich hätte der Film in etwa 2.500 Lichtspielhäusern laufen sollen, doch viele große Kinoketten weigern sich nach wie vor, das Restrisiko eines Terror-Attentats in Kauf zu nehmen - so gering dieses nach Einschätzung von Experten auch sein mag.

Sollte der Film mit Seth Rogen bei den kleineren Betreibern zum Hit avancieren, ist nicht ausgeschlossen, dass auch die großen Ketten in der Hoffnung auf üppige Einnahmen ihren Rückzug zurückziehen werden. Sony Pictures selbst hatte den Start des Films eigentlich bereits komplett abgesagt, nachdem sich das Unternehmen mit diversen Absagen der großen Kino-Betreiber konfrontiert sah.
24.12.2014 11:20 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/75338