Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick Teil I

Januar bis März: Dschungel-Camper, Abspecker und Topmodels

Januar
RTL startete die bereits elfte Staffel des Gesangswettbewerbs «Deutschland sucht den Superstar!». Auch in diesem Jahr wurde die Jury radikal umstrukturiert. Neben dem Jury-Urgestein Dieter Bohlen nahmen die MIA.-Sängerin Mieze Katz, Schlagersängerin Marianne Rosenberg und Rapper und Charmeur Kay One die restlichen Plätze ein. Die Recalls fanden in diesem Jahr erstmals auf Kuba statt. Dort wurden die Kandidaten vom gebürtigen Kubaner Jorge Gonzalez in Choreografie und Tanz unterstützt. Nach starken Quoten bei den Castings mit bis zu 27,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, nahm das Publikumsinteresse aber ebenso rasant wieder ab. Mit 1,86 Millionen Umworbenen und 18,1 Prozent Marktanteil sowie 3,80 Millionen Zuschauern insgesamt und genau 13 Prozent ab drei Jahren, überzeugte das Finale quotentechnisch zumindest nicht. Im Zweikampf setzte sich Aneta Sablik gegen Meltem Acikgöz durch und gewann die Staffel. Nach dem Aus des Ex-«GZSZ»-Schauspielers Raùl Richter, moderierte Nazan Eckes die elfte Staffel solo.

Ebenfalls im Januar begann die achte Staffel des Dschungelspaßes «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!». Die beiden Moderatoren, Sonja Zietlow und Daniel Hartwich begrüßten wieder elf Stars in Australien und beglückten sie mit ekligen, oftmals tierischen Aufgaben. Bewohner waren diesmal Erotikmodel und «Bachelor»-Teilnehmerin Melanie Müller, Model, Schauspielerin und Gewinnerin von «Austria’s Next Topmodel» Larissa Marold. Außerdem dabei: Moderator Jochen Bendel, Schauspielerin und Komikerin Tanja Schumann, Schauspieler Winfried Glatzeder. Sänger und «Deutschland sucht den Superstar»-Kandidat Marco Angelini und Sängerin und Ex-Queensbury-Mitglied Gabriella De Almeida Rinne. Zudem nahmen Ex-VIVA-Moderator Mola Adebisi, Modedesigner Julian F. M. Stöckel, die Ex von Jürgen Drews, Corinna Drews, sowie der Schlägersänger Michael Wendler, der aber bereits in der ersten Woche nach nur wenigen Tagen freiwillig das Camp verließ, teil. Dschungelkönigin wurde Melanie Müller, die im Finale Larissa Marolt und Jochen Bendel auf die Plätze verwies. Der Erfolg des Dschungelcamps spiegelt sich auch in den Quoten wieder. Bis zu 5,15 Millionen Umworbene und damit exakt 51 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe wurden verbucht, was ein extrem starker Wert ist.

Der Januar ist der beliebte Monat für Staffelstarts auf RTL. Auch der «Bachelor» begab sich zu Jahresbeginn wieder auf die Suche nach seiner Traumfrau. In diesem Jahr war Christian Tews, ein bekannter Bankkaufmann und Unternehmen, der Suchende. Nach acht Folgen war dann klar, dass die 28-jährige Katja Kühne, Parfümerie-Fachverkäuferin aus Dresden, das Herz des Glatzkopfes erobert hatte. Doch schon nach fünf Monaten Beziehung gaben die beiden via Facebook ihre Trennung bekannt. Dass die Liebe doch nicht so tief war, zeigt auch, dass Christian Katja per Telefon das Liebes-Aus mitteilte. Beide haben inzwischen offiziell bestätigt, dass sie neue Partner gefunden haben und wieder glücklich verliebt sind.

Das Erste begann das Jahr gleich an Neujahr mit einer «Tatort»-Erstausstrahlung. Das Ermittlerduo Saalfeld und Keppler hat es im «Tatort: Türkischer Honig» mit einer Entführung zu tun. Diese wollten 7,98 Millionen Zuschauer sehen, was 21,1 Prozent Marktanteil entspricht. Die Woche darauf liefen sogar zwei Erstausstrahlungen hintereinander, nämlich «Tatort: Der Eskimo» und der aufsehenerregende «Tatort: Franziska». Erstmals in der Geschichte der Krimireihe wurde mit „Franziska“ ein Tatort nach 22 Uhr ausgestrahlt – aus Jugendschutzgründen. Zu brutal war der Krimi aus Köln für die Primetime. Auch die beiden weiteren Folgen «Tatort: Todesspiel» und «Tatort: Adams Alptraum» feierten im Januar ihre deutsche Free-TV-Premiere. „Todesspiel“ lockte die meisten Zusehenden vor den Fernsehschirm, 9,95 Millionen Deutsche schauten den Krimi, sehr gute 26,4 Prozent wurden generiert.

In Sat.1 lief Anfang des Monats die sechste Staffel von «The Biggest Loser» an. Die Abnehmshow mit Christine Theiss steigerte sich nach durchwachsenem Start (0,82 Millionen Zuschauer, 7,4 Prozent Marktanteil) Richtung Finale immer mehr. Die Finalshow sahen dann 1,59 Millionen Deutsche, was 14,1 Prozent Marktanteil entsprach.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Highlights des Monats Februar.

Februar:
Am 2. Februar sorgte der Super Bowl XLVIII in den USA, aber auch in Europa wieder für Aufsehen. Das Endspiel um die Meisterschaft zwischen der National Football Conference (NFC) und der American Football Conference (AFC), in diesem Jahr zwischen den Seattle Seahawks und den Denver Broncos, übertrug wieder Sat.1-«ran». Tief in der Nacht sahen 1,24 Millionen Zuschauer ab drei Jahren das Spektakel. In Amerika wurde dagegen erneut Geschichte geschrieben. 111,5 Millionen Amerikaner lockte das Endspiel vor den Fernseher, ein neuer Rekord in der US-Geschichte. In der Halbzeit-Show traten dieses Jahr Bruno Mars und die Red Hot Chili Peppers auf und erreichten mit 115,3 Millionen Zuschauern ebenfalls einen neuen Rekord, den bisher Madonna innehatte, die 2012 114 Millionen Fernsehende unterhielt.

«Germany’s Next Topmodel» startete im Februar die neunte Staffel. Heidi Klum durfte an ihrer Seite ein neues Gesicht begrüßen. Mit Neujuror Wolfgang Joop wurde die Sendung mit einem bekannten und erfahrenen Designer verstärkt, der im Finale im Mai für Aufsehen sorgte. Durch seltsame Gesten und Kommentare machte Joop während der Show auf sich aufmerksam. Die Staffel generierte erneut starke Quoten. Bis zu 22,5 Prozent Marktanteil (2,59 Millionen umworbene Zuschauer) wurden gemessen, ein gigantischer Wert. Die bereits angesprochene finale Live-Show aus der Kölner Lanxess-Arena konnte sich mit 3,10 Millionen (10,9 Prozent) Zuschauern ab drei Jahren, davon 1,95 14- bis 49-Jährige (17,7 Prozent), ebenfalls sehen lassen.

Am 25. des Monats strahlte Sat.1 den Film «Der Rücktritt» aus. Darin wird der Rücktritt des Bundespräsidenten Wulff geschildert, nachdem dieser durch die „Wulff-Affäre“ das Vertrauen der Bevölkerung verloren hatte. Das Doku-Drama genoss großes Medieninteresse und sorgte für einen regelrechten Hype vor der Erstausstrahlung. Quotentechnisch wurden die Produzenten dann aber herb enttäuscht, trotz des Rummels erreichte der Film „nur“ 1,33 Millionen Umworbene, 2,78 Millionen Zuschauer ab drei Jahren schalteten ein, 11,3 bzw. 8,8 Prozent. Durchaus nicht schlecht, doch der Münchner Sender hatte vermutlich durch die Vorgeschichte mit mehr Interesse gerechnet.

VOX strahlte Anfang des Monats die erste Staffel von «Suits» aus. Die deutsche Free-TV-Premiere erzielte zu Beginn noch akzeptable Werte, im Laufe der Staffel sanken die Quoten aber immer mehr ab und enttäuschten. Während die erste Folge noch von 0,73 Millionen jungen Zuschauern (7,0 Prozent) gesehen wurde, schrumpfte die Zahl zwischendurch auf 0,47 Millionen Interessierte aus der Zielgruppe, maue 4,3 Prozent Marktanteil wurden gemessen. VOX entschied sich später trotzdem dafür, auch die zweite Staffel zu zeigen.

Bei ProSieben liefen im Februar gleich zwei neue Serien als Deutschlandpremiere an. Mit «The Millers» und «Sleepy Hollow» sicherte sich der Sender Erfolgsgaranten aus den Staaten. Beide konnten daran anschließen und sorgten auch in Deutschland für ordentliche Quoten. Beide Serien enttäuschten aber letztlich, «Sleepy Hollow» ist inzwischen zum kleineren Kanal ProSieben Maxx gewechselt.

RTL erlebte im Februar einen riesigen Flop. Zu Monatsbeginn wurde die neue Serie «Schmidt – Chaos auf Rezept» bereits nach zwei Folgen wieder abgesetzt. Teilweise schalteten am Donnerstagabend weniger als neun Prozent der Umworbenen ein. Die Produktion wurde wenige Wochen später am Wochenende platziert und fristete dort im Vormittagsprogramm ein Schattendasein.

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Highlights des Monats März.

März:
Fans der US-Serie «How I Met Your Mother» durften sich im März freuen. Auf ProSieben lief die neunte und letzte Staffel an. Nach dem Finale wurde das Ende kontrovers diskutiert. Die Produzenten wurden von vielen Seiten dafür kritisiert, veröffentlichten schließlich sogar die alternative Schlusssequenz. Allerdings waren auch danach nicht alle zufrieden. Mehr als zwei Millionen sahen den Start der finalen Staffel, knapp zwei Millionen waren schließlich wirklich bei der letzten Episode rund um Barney, Ted und Co mit dabei.

Im März begann die 17. Staffel der Serie «South Park». Das Format feierte im September 18. Geburtstag. Die vier Grundschüler erleben Staffel für Staffel Abenteuer und die Folgen lassen es sich nicht nehmen, das aktuelle Geschehen aufs Korn zu nehmen. Zu Beginn der Staffel sind nur wenige Episodennamen bekannt, da die Folgen erst wenige Tage vor der Ausstrahlung produziert werden, um wirklich tagesaktuell zu sein. 4,43 Millionen Zuschauer bescherten dem Comedy-Format beim Staffelauftakt in den USA einen Top-Wert. Auch in Deutschland profitierte Comedy Central vom Staffelauftakt und überzeugte 160.000 Zuschauer. 1,4 Prozent Marktanteil wurden generiert, für den Sender ein starker Wert. In der ersten Folge wird der NSA-Skandal aus komödiantischer Sicht unter die Lupe genommen; Cartman will die Regierung für die Spionage bestrafen und schleicht sich in das Hauptgebäude der Organisation.

Auf dem Privatsender Sat.1 startete die dritte Staffel «Homeland». In der Serie ist die Grundidee, dass ein Soldat aus dem Irak zurückkehrt. In der Medienwelt wird er als Held gefeiert. Doch eine CIA-Agentin erhält einen Hinweis, dass er als Doppelagent aktiv ist. Die Verschwörungsserie tat sich mit den ersten beiden Staffeln quotentechnisch schwer beim Münchner Sender. Auch die dritte Staffel verlief insgesamt nicht zufriedenstellend. Mit durchschnittlich 0,98 Millionen Zuschauern und 8,7 Prozent Marktanteil kam sie auf sogar noch schwächere Quoten als die ersten Staffeln, die mit 1,76 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14,5 Prozent insgesamt und 1,23 Millionen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren, was einen Marktanteil von 8,8 Prozent in der Zielgruppe machte, noch eher zu überzeugen wussten.

Ebenfalls im März durften sich Fans der Serie «New Girl» freuen. Die dritte Staffel der US-Sitcom feierte Deutschlandpremiere auf ProSieben. Mit durchschnittlich 1,02 Millionen Zuschauern und mageren 8,2 Prozent Marktanteil blieb man allerdings weit unter den erwarteten Quoten. Staffel eins lief mit 1,57 Millionen Zusehenden und 10,7 Prozent Marktanteil insgesamt zwar besser, zufriedenstellend war der Wert allerdings längst nicht. Die zweite Staffel war mit 1,33 Millionen Fernsehenden auf ähnlichem Niveau wie die Premieren-Season, der Marktanteil lag hier bei 11,1 Prozent. Zur Verteidigung muss gesagt werden, dass parallel zu den Episoden der dritten Staffel oftmals beliebte Fußballspiele ausgestrahlt wurden.

Der zweite Teil unseres Jahresrückblicks erscheint am Dienstag.
22.12.2014 12:36 Uhr  •  Johannes Zimmermann Kurz-URL: qmde.de/75174