Sat.1 verzichtet bloß auf «Planetopia» und «Weck Up»

Zwar urteilte ein Gericht, dass Sat.1 künftig keine Drittanbieter-Formate mehr senden muss, der Privatsender trennt sich jedoch nur von zwei Formaten. Was weiterhin zu sehen sein wird.

Nach «Planetopia» verabschiedet sich Sat.1 auch von «Weck Up». Beide Formate stammen aus dem Hause News and Pictures. Die Drittanbieter-Pflicht zwang den Unterföhringer Sender bis zuletzt diese und weitere Sendungen von Drittanbietern auszustrahlen. Ein Gerichtsurteil sprach Sat.1 jedoch kürzlich von dieser Pflicht frei. Drittanbieter-Formate stehen bei den erfolgreichen Privatsendern meist für wenig zufriedenstellende Marktanteile, trotz unterdurchschnittlichen Werten der meisten Sendungen, nimmt Sat.1 aber nur Abschied von den News and Pictures-Formaten. Anders als Sat.1, trennte sich RTL jüngst von allen Drittanbieter-Sendungen, als das Oberverwaltungsgericht Lüneburg zu einer ähnlichen Entscheidung kam.

"Die Formate «Focus TV» bzw. «Spiegel TV Reportage» und «News & Stories» strahlen wir freiwillig auf zivilrechtlicher Basis weiterhin aus, allerdings auf einem anderen Sendeplatz", so Sat.1-Sprecherin Diana Schardt. Am späten Mittwochabend ab 00.15 Uhr,wohin die angesprochenen Sendungen verlegt wurden, können diese aber auch wenig Schaden anrichten. Zuvor flimmerte «News & Stories» den Fernsehenden am Sonntagabend entgegen, «Focus TV» hatte einen Sendeplatz am Montag inne. Schardt betonte darüber hinaus, dass die Entscheidung die Formate im Programm zu behalten nicht rechtlicher Natur sei.

Ein Rechtsstreit zwischen Sat.1 und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) veranlasste ein Gericht zu dem Urteil, dass Sat.1 nicht mehr verpflichtet sei Drittanbieter-Sendungen einen Programmplatz zuzusprechen. Die LMK vergibt Lizenzen für Drittsendezeiten, allerdings befanden die Oberverwaltungs-Richter in Rheinland-Pfalz eine 2013 erfolgte Vergabe von Drittsendezeiten für rechtswidrig. Dennoch bleibt unklar, wieso Sat.1 weiter mit den quotenschwachen Formaten plant.
11.09.2014 14:35 Uhr  •  Timo Nöthling Kurz-URL: qmde.de/73060