«Rücktritt»-Macher wollen von Misserfolg nichts wissen

Nico Hoffmann verwies rückblickend auf überdurchschnittliche Marktanteile, ProSiebenSat.1-Fiction-Mann Ketschau auf gute Kritiken im Feuilleton.

Unsere Meinung zu «Der Rücktritt»

Das Doku-Drama «Der Rücktritt» – ohne den politischen Kontext, dem es sich selbst verpflichtet - ist als solches gut gemacht und durchaus sehenswert. Es bleibt jedoch mit seiner bewusst gewählten Neutralität weit hinter seinen politischen Möglichkeiten zurück und beraubt sich selbst dem Status eines Must-See-Events.
Christian Richter
Wie zufrieden sind die Macher des Sat.1-Eventmovies «Der Rücktritt» wirklich? Dass der Wulff-Film für die Bundesbürger wirklich ein Event war, bestritt Quotenmeter.de am Tag nach der Ausstrahlung mit Blick auf eine Gesamtzuschauerzahl von nicht einmal drei Millionen. Eine etwas andere Sichtweise hat da der Produzent des Films, Nico Hoffmann. Schon am Tag nach der Ausstrahlung wies die Pressestelle von UFA Fiction darauf hin, der Schnitt wäre 28 Prozent oberhalb des normalen Sat.1-Schnitts gelaufen.

Hoffmann vergleicht sich dabei vor allem mit den zuvor in Sat.1 gezeigten Dienstags-Filmen, denen aber viel leichtere Stoffe zu Grunde liegen. „Der Film ist Bestandteil der großen medialen Debatte über Christian Wulff geworden; auch das ist ein tolles Ergebnis für die Programmarbeit von Sat.1. Gerade bei solch einem Projekt geht es ja nicht nur um Zuschauerzahlen, sondern auch um Relevanz“, so der Produzent in einem Interview mit Blickpunkt: Film.

Der bei ProSiebenSat.1 für Fiction verantwortliche Jochen Ketschau zeigte sich mit dem Ergebnis offiziell ebenfalls zufrieden und freute sich vor allem über viele positive Betrachtungen auf Kritikerseite. „Der Vergleich mit Dokudramen auf anderen Sendern, die weit unter Senderschnitt gelaufen sind, zeigt zudem, dass auch die Resonanz beim Gesamtpublikum mit 2,87 Millionen Zuschauern wahrlich kein Grund zur Enttäuschung ist.“
07.03.2014 15:11 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/69430