Quotencheck: «Alarm für Cobra 11»

Die erste Hälfte der 18. Staffel der RTL-Actionserie erwies sich im Umfeld starker Konkurrenz als schwach wie selten zuvor.

Action ohne Ende

Nachdem die berühmt-berüchtigten Autobahnszenen in «Alarm für Cobra 11» zunächst auf realen Fernverkehrsstraßen gedreht wurden, wird die Produktion seit dem Jahr 2005 auf der „Film + Test Location“ in Nordrhein-Westfalen realisiert. Die dortige Kulisse ist etwa tausend Meter lang, gehört zu den größten ihrer Art in Europa und verfügt an beiden Enden über Wendeschleifen, die die Simulation eines fließenden Verkehrs ermöglichen.
Seit mehr als 17 Jahren gehört «Alarm für Cobra 11» zum gewohnten Primetimeprogramm von RTL – und ebenso lang hat sich die Serie als Speerspitze im Kampf um die Quotenhoheit in der deutschsprachigen TV-Landschaft erwiesen. Mit zum Erfolgsrezept des Formats gehört die Erneuerung der Darstellerriege. Mit der am Donnerstagabend gezeigten Folge verabschiedet sich Ben Jäger, gespielt von Tom Beck, der von Vinzenz Kiefer in seiner neuen Rolle als Alex Brandt ersetzt wird. Dem Serientod entkommt die Figur des Ben Jäger dabei, eine Rückkehr ist also nicht ausgeschlossen. RTL muss hoffen, dass das Interesse des Publikums mit der Einführung eines neuen Charakters wieder spürbar ansteigt, zeigt doch der Blick auf die erste Hälfte der 18. Staffel, dass «Alarm für Cobra 11» Gefahr läuft, auch in der Zielgruppe unter den Senderschnitt zu rutschen.

Zum Auftakt der neuen Staffel schalteten am 24. Oktober auf dem Sendeplatz um 20.15 Uhr 3,95 Millionen und 12,5 Prozent aller Fernsehenden ein. In der Zielgruppe kam die erste Folge auf 2,03 Millionen, die 16,3 Prozent generierten. Einem gelungenen Start sicherlich nicht zuträglich war das Gegenprogramm auf ProSieben; dort erreichte «The Voice of Germany» 23,8 Prozent der Werberelevanten und schlug damit klar die Konkurrenz bei RTL.

Dennoch lag der gemessene Wert im Bereich der 14- bis 49-Jährigen über dem Senderschnitt des Senders. Das änderte sich auch sieben Tage später nicht, obgleich die Zahl der Interessierten deutlich abnahm. Aus dem Gesamtpublikum schalteten 3,24 Millionen und 10,7 Prozent ein, die Jungen fanden im Rahmen von 1,67 Millionen und 15,7 Prozent zum Sender.

Am 7. November wurde der Staffelhöchstwert erzielt. 4,22 Millionen und 13,0 Prozent aus dem Gesamtpublikum wurden auch im weiteren Verlauf der Ausstrahlungen nicht mehr übertroffen, in der Zielgruppe erreichte «Alarm für Cobra 11» gute 2,23 Millionen und 18,1 Prozent. «The Voice of Germany» zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und war der Einschaltquote der RTL-Serie um mehr als fünf Prozentpunkte voraus. Sieben Tage später rutschte das Format auf 3,53 Millionen und 10,8 Prozent insgesamt sowie 1,98 Millionen und 15,8 Prozent ab.

In der Folgewoche wurden 3,47 Millionen und erneut 10,8 Prozent aller Fernsehenden angelockt, damit sank die Zuschauerzahl erneut. Aus der Zielgruppe fanden sich an diesem Tag 1,83 Millionen und 15,2 Prozent ein, um die Ausstrahlung zu verfolgen. Die erste Episode im letzten Monat des Jahres, gezeigt am 5. Dezember, musste wiederum Verluste hinnehmen. 3,29 Millionen und 10,1 Prozent insgesamt bedeuteten den zweitschwächsten Wert der Staffel, bei den Werberelevanten bedeuteten die von 1,78 Millionen generierten 15,0 Prozent hinsichtlich des Marktanteils sogar den Staffeltiefstwert. Beim Gesamtpublikum wurde dieser ausgerechnet mit dem zwischenzeitlichen Finale erzielt, als nur 3,13 Millionen und 10,3 Prozent aller Fernsehenden ab drei Jahren einschalteten. Der Zuschaueranteil bei den Jungen war mit 15,9 Prozent hingegen so hoch, wie seit Anfang November nicht mehr. Generiert wurde dieser Wert von 1,77 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren.

Im Durchschnitt verfolgten 3,55 Millionen und 11,2 Prozent des Gesamtpublikums die ersten sieben Folgen der neuen Staffel von «Alarm für Cobra 11». Der Senderschnitt von RTL, der in dieser Zuschauergruppe bei 12,0 Prozent liegt, wurde damit verfehlt. In der für den Privatsender wesentlich relevanteren Zielgruppe wurde dieser relativ knapp übersprungen. 1,90 Millionen und 16,0 Prozent der Werberelevanten bedeuten hier ein um 0,6 Prozentpunkte über der üblichen Sehbeteiligung liegendes Ergebnis. Damit erfüllt die Serie sicherlich nicht die an sie gestellten Erwartungen, lagen die ermittelten Werte in der Vergangenheit doch oft deutlich höher. Nun den Untergang des Formats zu prophezeien wäre verfrüht, nur die Ausstrahlung weiterer Folgen kann zeigen, ob es sich um eine Momentaufnahme handelt oder tatsächlich weitere Zuschauerverluste hingenommen werden müssen.
13.12.2013 14:00 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/67932