Die Kritiker: «Molly & Mops: Ein Mops kommt selten allein»

Hella von Sinnen leiht auch in der neuen Fortsetzung wieder dem Hund Mops ihre Stimme.

Inhalt:
Molly, die süße, mollige Zuckerbäckerin aus Leidenschaft, muss ihr gerade erst eröffnetes Café in der Salzburger Innenstadt schon wieder schließen. Übrig bleibt ein Berg von Schulden. Aber Mollys Freundin Azra entdeckt in einer Zeitung einen hochkarätigen Konditoren-Wettbewerb in Wien, bei dem als Gewinn ein hoher Geldgewinn winkt. Rasch bereitet Molly mit Hilfe von Oma Klara ein ausgeklügeltes Einreichexponat vor, und das Trio - Molly, Azra und Hündin Mops - macht sich auf den Weg nach Wien. Doch schon am ersten Tag geht alles schief. Mollys Exponat wird im Trubel zerstört.

Zunächst ohne Zutaten und ohne Küche in der fremden Stadt gelingt es Molly trotzdem - und nicht zuletzt dank der Hilfe von Mops - über Nacht, in einem Waschsalon eine neue Kreation herzustellen. Dabei hilft unerwartet auch Florentin, ein älterer, gutaussehender Herr, der sich als Oma Klaras große Jugendliebe entpuppt. Azra hat ganz andere Sorgen. Sie möchte ihr heimlich in Salzburg begonnenes Medizinstudium in Wien fortsetzen und muss dazu die Zulassungsprüfung an der Uni bestehen. Die Familie darf davon aber nichts erfahren.

Ein Intrigenspiel hinter den Kulissen der Show und der attraktive Mitbewerber Lukas bringen Mollys emotionales Gleichgewicht ins Wanken. Sie entschließt sich trotzdem, Lukas - ihrem schärfsten Konkurrenten - beizustehen, als seine Schokoladenskulptur auf mysteriöse Weise zerstört wird. Die gemeinsame Arbeitsnacht beginnt romantisch, endet dann aber beinahe dramatisch, weil Mops plötzlich verschwunden ist. Molly und Lukas finden die Hündin schließlich im Schokoladendepot, wo sich Mops durch die Vorräte gekostet hat und zwischen Leben und Tod schwebt. Während Molly, Lukas und Arabella im großen Finale gegeneinander antreten, setzt Azra ihr Medizinwissen ein, um Mops wieder auf die Beine zu bringen.

Darsteller:
Monika Reithofer («Gromolo», «Die Holzbaronin») als Molly
Atischeh Hannah Braun («Fremde Haut», «Der Weg ins Paradies») als Azra Demir
Monika Baumgartner («Herbstkind», «Der Alte») als Oma Klara
Herbert Knaup («Die Heimkehr», «Schutzengel») als Voss
Martin Brambach («Flemming», «Alles super») als Pohl
Adele Neuhauser («Vier Frauen und ein Todesfall») als Sophie Schweitzer
Heinz Marecek («SOKO Kitzbühel», «Die Bergretter») als Florentin
Michael Menzel («Spuren des Bösen», «Quellen des Lebens») als Lukas
Iréna Flury (« Wind über der See») als Arabella Kranz
Hella von Sinne als Stimme von Mops

Kritik:
Die «Molly und Mops»-Filme waren schon immer Geschmackssache. Ein sprechender Hund ist nun mal nicht jedermanns Sache und gerade die Reißbrettfilme der «Molly und Mops»-Reihe sind ein klares love it or hate it. Das ist nicht negativ gemeint. Die Filme sind schlicht auf ihre Zielgruppe hin konzipiert und zugeschnitten.

Regieroutinier Michael Karen («Maddin in Love», «Agent Ranjid rettet die Welt»), der auch den Vorgänger «Das Leben ist kein Guglhupf» gedreht hat, liefert einen glatten, immer wieder amüsanten Fernsehfilm ab, der selten überrascht und doch unterhält. Im direkten Vergleich zur offensichtlichen Inspirationsquelle «Kuck mal, wer da spricht» (wir erinnern uns, dort war es ein sprechendes Baby) ist die Trefferquote der Gags zwar haltlos, aber dennoch: «Ein Mops kommt selten allein» hat seine Momente. Gerade Kameramann Gero Lasnig («Der indische Ring», «Meine Schwester») findet immer wieder zwischen den ganzen routiniert gefilmten Verwicklungen und romantischen Momenten schöne Bilder, die sich nicht verstecken brauchen und gerade die Optik des Films über den TV-Einheitsbrei hebt. Dem gegenüber steht ein über weite Strecken vorhersehbares Drehbuch, bei dem man keine Angst haben muss, dass es mit Verlauf der Handlung origineller wird. Aber zumindest hätte es etwas mehr Spannung sein dürfen. Zu viel ist einfach von vorne herein klar, zu wenig wird der Zuschauer emotional gepackt.

Darstellerisch wird geboten, was man von einem Fernsehfilm erwarten darf: Solide Arbeit aller Beteiligten, ohne Ausreißer nach oben. Obwohl: Die hörbare Spielfreude der 'Ulknudel der Nation' Hella von Sinnen als Stimme des Mops ist schon ein Erlebnis für sich. Zwar sind die Sprüche, die dem Mops in den sabbernden Mund gelegt werden teilweise erschreckend flach, wenn nicht sogar infantil („Besser Hund am Steuer als Hundesteuer), doch schafft es von Sinnen, auch dem kritischsten Zuschauer zumindest ein Lächeln abzuringen. Es hätte schlimmer kommen können. Fans der ersten beiden Filme haben garantiert Spaß und kommen auf ihre Kosten.

«Molly & Mops: Ein Mops kommt selten allein» ist im Grunde einer der naiven Feel good-Filme, von denen man sich hervorragend berieseln lassen kann, wenn man nach Zerstreuung sucht. Nicht mehr und nicht weniger.

Das ZDF zeigt «Molly & Mops: Ein Mops kommt selten allein» am Donnerstag, 23.05.2013 um 20.15 Uhr.
22.05.2013 18:00 Uhr  •  Renatus Töpke  •  Quelle: Inhalt: ZDF Kurz-URL: qmde.de/63933