Quotencheck: «Im Namen der Gerechtigkeit - Wir kämpfen für Sie»

Der einwöchige Testlauf der neuen Sat.1-Sendung im Nachmittagsprogramm hatte sowohl seine Höhen als auch Tiefen. Was hat den Zahlen nach zu urteilen überwogen und welche neuen Erkenntnisse kann Sat.1 daraus ziehen?

Sat.1 ist weiter kräftig am Werkeln. Kein Wunder, denn bei den miesen Einschaltquoten in der Daytime ist das auch bitter nötig. Vor dem großflächigen Umbau im Programm sind bekanntermaßen auch langjährige Formate nicht verschont – so wurde im vergangenen Jahr unter anderem die Absetzung der langjährigen Gerichtsshow «Richter Alexander Hold» bekannt. Ganz von der Bildschirmfläche verschwand Alexander Hold aber nicht, denn neben den täglichen Wiederholungen seines Formates, die Sat.1 noch im Programm behält, durfte er sich in der vergangenen Woche auch an einem gänzlich neuen Format versuchen. Die neue Doku-Soap «Im Namen der Gerechtigkeit – Wir kämpfen für Sie» lief für zunächst eine Woche lang montags bis freitags um 15 Uhr.

Die Auftaktquoten fielen recht ernüchternd aus. Nur 0,35 Millionen 14- bis 49-Jährige konnten sich für die neue Sendung erwärmen, daraus resultierte ein schwacher Marktanteil von 9,0 Prozent in der Zielgruppe. Bei dem Umfeld, in dem die neue Sat.1-Sendung antreten musste, war das aber auch nicht weiter verwunderlich. Die ebenfalls neue Doku «Auf Streife» kam im Vorfeld jedenfalls nicht über magere 9,4 Prozent Marktanteil hinaus. Bei allen Zuschauern lief es ein wenig besser, hier standen immerhin 1,25 Millionen Zuschauer und 11,8 Prozent Marktanteil zu Buche. Mit diesen Werten lag man zumindest beim Gesamtpublikum klar über dem Senderschnitt, der im April bei 8,8 Prozent lag. In der Zielgruppe schaffte man es in diesem Monat übrigens auf 9,8 Prozent.

Die zweite Sendung verlor zwar an Gesamtreichweite - von 1,25 Millionen ging es auf 1,12 Millionen runter – doch dafür wurde der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe zweistellig. 10,5 Prozent wurden für die Dienstagsausgabe ausgewiesen, die Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen belief sich auf 0,34 Millionen. Am Mittwoch stiegen die Quoten deutlich an. Insgesamt 1,25 Millionen Zuschauer sorgten schon insgesamt für zufriedenstellende 14,0 Prozent. Bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren kamen bei 0,40 Millionen Zuschauern 12,1 Prozent Marktanteil zustande.

Einen Tag später gingen die Quoten aber wieder zurück, der Marktanteil in der Zielgruppe sank auf 9,5 Prozent. Insgesamt 1,05 Millionen Zuschauer sahen zu, 0,31 Millionen davon gehörten zu den Werberelevanten. Die vorläufig letzte Episode holte fast die gleichen Werte. Die Gesamtreichweite stieg minimal auf 1,12 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei soliden 11,4 Prozent. In der Zielgruppe kam man jedoch nicht über 0,31 Millionen Zuschauer sowie 8,6 Prozent Marktanteil heraus.

In der Zielgruppe konnte die Sendung alles in allem also nicht immer punkten, beim Gesamtpublikum hingegen schon. Im Schnitt brachten es die fünf Ausgaben auf 1,16 Millionen Zuschauer, 0,34 Millionen davon kamen aus der werberelevanten Zielgruppe. Das führte zu Marktanteilen von guten 12 Prozent bei allen und ausbaufähigen 10,0 Prozent bei den Jungen. Ausschlaggebend für eine mögliche Fortsetzung dürften wohl aber die Werte in der Zielgruppe sein. Und da steht Sat.1 eben vor einem Dilemma: Verlängert man die Produktion und hofft auf weitere Rekorde wie die vom 15. April mit über zwölf Prozent Marktanteil? Oder hält man lieber gleich Ausschau nach weiteren neuen Formaten und umgeht somit einen möglichen neuen Flop? Immerhin: Die im Mittel ausgewiesenen 10,0 Prozent liegen streng genommen knapp über dem April-Schnitt.
21.05.2013 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/63899