Weißt du noch? Als «Prison Break» RTL aufmischte

Zwischen Juni 2007 und September 2009 zeigte RTL die vierten Staffeln der Ausbrecher-Serie mit Wentworth Miller.

Das große Highlight des Mittwochs bei RTL Nitro, dem neuen Free-TV-Sender, ist sicherlich die Deutschland-Premiere von J.J. Abrams «Alcatraz» - aber auch danach geht es mit einer Serienperle weiter. Nach dem Ende der fünften «24»-Staffel vergangene Woche, setzt RTL Nitro nun auf die einst ebenfalls vom amerikanischen Sender FOX gezeigte Serie «Prison Break» (zu sehen ab 21.10 Uhr). Das Format kam seiner Zeit auf vier Staffeln, wovon aber zumindest die dritte und vierte recht kritisch beäugt wurden. Alle Episoden liefen hierzulande bereits, ausgestrahlt damals immer am späteren Abend von RTL.

Ein allzu großer Erfolg war dem Projekt mit Wentworth Miller aber nie bescheiden. Schon direkt in der ersten Woche kam die Doppelfolge am Donnerstagabend ab 22.10 Uhr nur auf 13,5 und 17,3 Prozent Marktanteil – im Schnitt also auf etwa 15,4 Prozent. Oftmals sagen Fernsehmacher, dass ein Start etwas darüber aussagt, welch Potential ein Format letztlich hat. In diesem Falle stimmte die These exakt: Die erste Staffel holt mit ihren 22 Episoden im Jahr 2007 im Schnitt 15,5 Prozent – der Bestwert lag bei 19,2 Prozent. Weil die Werte vor allem bei den 22.15 Uhr-Episoden nicht sonderlich stark waren, entschied RTL ab der 14. Folge auf die frühe Ausstrahlung zu verzichten und nur noch eine Folge pro Woche laufen zu lassen.

Dafür aber wurde die zweite Staffel des Formats direkt an die erste angehängt und war so ab Oktober 2007 auf bekanntem Slot zu sehen. Eine Steigerung der Marktanteile blieb aber aus – sie gingen eher noch ein Stück zurück. Auf 15,1 Prozent kamen die weiteren 22 Ausgaben, die bis ins Frühjahr 2008 hinein liefen. Den besten Wert holte mit 18,8 Prozent gleich die zweite Folge der zweiten Staffel, danach zeigte der Trend doch deutlich nach unten. Mit gerade einmal noch zwölf Prozent bei den Umworbenen lief es für die Folgen zwölf und 17 der Staffel am miesesten.

Staffel drei, von Kritikern schon nicht mehr so gerne gesehen, startete Anfang 2009 – zunächst mit einer Doppelfolge und dann wieder donnerstags ab etwa 23.15 Uhr. Die Quoten blieben überaus stabil; 15 Prozent wurden im Schnitt beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren ermittelt. Positiv verliefen noch die letzten beiden Folgen, die auf 16,2 und 17,0 Prozent Marktanteil kamen. Die dritte «Prison Break»-Staffel bestand aber ohnehin nur noch aus zwölf Folgen. Ihr folgte dann noch eine finale Staffel, die auf gleich 24 Episoden kam, quotentechnisch aber deutlich abschmierte.

15,7 Prozent für die vierte Folge und nochmal für das letztliche Finale waren das höchste der Quotengefühle. Die zwischen April und September 2009 gezeigten Folgen holten am Donnerstagssendeplatz nur noch 12,9 Prozent Marktanteil. Die durchschnittliche Reichweite sank von 1,74 Millionen in Staffel eins auf 1,20 Millionen in Staffel vier. Mit teilweise nur noch 10,7 Prozent Marktanteil bei den für die Werbebranche wichtigen Zuschauern tat sich das Format vor allem im Hochsommer 2009 verdammt schwer.

Nach längerer TV-Pause könnte es nun aber durchaus sein, dass die Zuseher wieder Lust haben auf die cleveren Storys der Serie – zumindest die ersten beiden Staffeln machten jedenfalls richtig viel Spaß. RTL Nitro wird mittwochs immer Doppelfolgen zeigen.
19.09.2012 08:30 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/59229