Primetime-Check: Samstag, 23. Juni 2012

Wie gewohnt lautete das Duell: Alle Sender gegen Fußball. Wer konnte mit seinem Programm Schadensbegrenzung betreiben, wer ging vollkommen unter? Und wie viele Menschen sahen eigentlich das Spiel zwischen Spanien und Frankreich?

An die Werte vom Vortag kam die Fußball-Europameisterschaft an diesem Samstagabend natürlich nicht heran, jedoch war dies ohne die deutsche Nationalmannschaft auch nicht zu erwarten. Das Erste konnte aber mit 13,54 Millionen Zuschauern bei der Partie zwischen Spanien und Frankreich dennoch sehr zufrieden sein, denn wieder einmal wurden großartige 48,0 Prozent aller Fernsehenden erreicht. Beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren gelangte die Sendestation auf 5,60 Millionen und einen bislang nur bei Deutschland-Spielen überbotenen Marktanteil von 51,9 Prozent. Die Vorberichterstattung verfolgten ab 20:15 Uhr durchschnittlich 7,61 Millionen Menschen, mit 32,3 und 35,7 Prozent war man schon hier deutlicher Marktführer. Stärkster Verfolger - sofern dieses Wort überhaupt gerechtfertigt ist - war das ZDF, bei dem «Stubbe - Von Fall zu Fall: Dritte Liebe» auf beachtliche 3,71 Millionen Zuschauer verweisen konnte und insgesamt 14,1 Prozent verbuchte. Bei den Jüngeren wurden bei 0,47 Millionen unterdurchschnittliche 5,0 Prozent generiert. Eine sieben Jahre alte Ausgabe von «Bella Block» kam anschließend noch auf 2,88 Millionen Interessenten und Marktanteile von 11,0 und 3,8 Prozent.

Wieder einmal keinen guten Abend erwischte der zur Zeit arg von sinkenden Quoten gebeutelte Kölner Sender RTL, der mit der Free-TV-Premiere von «Mitternachtszirkus - Willkommen in der Welt der Vampire» nur 1,41 Millionen Konsumenten mobilisieren konnte. Der Marktanteil fiel mit 5,3 Prozent beim Gesamtpublikum äußerst mau aus. Viel besser schnitt man jedoch auch bei der besonders wichtigen werberelevanten Zielgruppe nicht ab, wo 0,95 Millionen Menschen zu 9,7 Prozent führten. Dieses Leid teilte man sich mit Sat.1, die mit der Liebeskomödie «Sweet Home Alabama - Liebe auf Umwegen» ebenfalls auf keinen grünen Zweig gelangten. Die zehn Jahre alte US-Produktion wollten nur 1,09 Millionen sehen, bevor der TV-Thriller «Die Bienen - Tödliche Bedrohung» auf 0,95 Millionen gelangte. Beim Gesamtpublikum betrugen die Marktanteile miese 4,1 und 4,6 Prozent, bei den Jüngeren standen nicht viel bessere 5,9 und 5,4 Prozent auf dem Zettel.

ProSieben konnte mit seinen Spielfilmen allerdings nicht zufriedener sein, hier wurden Premieren von US-Filmen ausgestrahlt. Zunächst sahen 0,97 Millionen die Komödie «Sterben will gelernt sein» aus dem Jahr 2010, dies waren 3,6 Prozent aller verfügbaren Konsumenten. Beim Zielpublikum verbuchte der Film schlechte 6,6 Prozent bei 0,63 Millionen. Der anschließende Horrorfilm «Pulse - Du bist tot, bevor du stirbst» unterhielt noch 0,64 Millionen Menschen, die Marktanteile fielen auf 2,8 und 5,2 Prozent. Schwestersender kabel eins fuhr zur gleichen Zeit verhältnismäßig besser, hier kam eine erneute Dreifachdosis von «Navy CIS» jedoch auch erst zu späterer Stunde ein wenig in Schwung. Die erste Episode sahen 1,05 Millionen, im Laufe des Abends versammelten sich bis zu 1,47 Millionen Serienfans vor den Fernsehgeräten. Insgesamt führte dies zu Marktanteilen zwischen 4,1 und 5,6 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen kamen 4,2, 4,1 und starke 6,7 Prozent zustande.

Lieber auf einen Spielfilm setzte VOX, das die 13 Jahre alte Komödie «Ungeküsst» auf Zuschauerjagd schickte. Allzu erfolgreich fiel diese Jagd jedoch nicht aus, gerade einmal 0,64 Millionen schalteten zur besten Sendezeit den Privatsender ein. Beim Gesamtpublikum wurden 2,4 Prozent erzielt, bei den Jüngeren standen 4,4 Prozent bei 0,44 Millionen zu Buche. «Der weiße Hai 3» machte seine Sache anschließend nicht wirklich besser, aus 0,55 Millionen Zuschauern resultierten maue 2,5 und 3,5 Prozent. RTL II schließlich zeigte sogar einen Streifen aus 1992, das Drama «Lorenzos Öl» sahen sich im Schnitt 0,67 Millionen an. Die damit verbundenen Marktanteile von 2,5 Prozent bei allen und 3,8 Prozent bei den Jungen lagen weit unterhalb des Senderschnitts. Der Science-Fiction-Thriller «Die Frau des Astronauten» kam ab 22:35 Uhr zumindest etwas besser an, bei immerhin 0,64 Millionen standen insgesamt 3,5 Prozent zu Buche, während man sich bei den Jüngeren mit 4,9 Prozent bei 0,40 Millionen zufrieden geben musste.
24.06.2012 09:55 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/57488