CBS 12/13: «Two and a Half Men» verliert Sendeplatz

Die Serie läuft künftig am Donnerstag im Schlepptau von «The Big Bang Theory». Wohl wichtigster Neustart des Senders ist «Elementary», eine Sherlock-Holmes-Geschichte in New York.

Es ist schon beeindruckend: Seit Jahren dominieren CBS und FOX den amerikanischen Markt – und auch wenn FOX beim jungen Publikum die Nase trotz Verlusten weiter vorne hat, ist die Zufriedenheit bei CBS noch am größten. Vor ziemlich genau einem Jahr verlängerte der Sender ganze 19 Formate für eine neue Staffel, in diesem Jahr wird man ebenfalls 19 Serien in eine weitere Staffel schicken. 18 Sendungen verlängerte der amerikanische Kanal auf einen Schlag, mit «Two and a Half Men» kam vor wenigen Tagen Nummer 19 hinzu.

Wirkliche Probleme sind bei CBS daher kaum auszumachen – es sind vielmehr seit Jahren ein paar Sendeplätze, die nicht ganz so gut abschneiden wie die meisten anderen. Dienstags um 22.00 Uhr wurde noch keine Serie gefunden, die mit den starken Formaten «NCIS» und «NCIS: Los Angeles» mithalten kann, freitags fehlt zudem gerne einmal das junge Publikum. Bilanzierend gilt für die vergangene Saison: Während sich «CSI» am Mittwochabend auf neuem Sendeplatz und auch inhaltlich überarbeitet gefunden haben scheint, wackelt «Two and a Half Men» mit Ashton Kutcher ein wenig. CBS versucht die neunte Staffel noch schön zu reden, dies gelingt aber vor allem, weil der Staffelstart mit fast 30 Millionen Zuschauern die Durchschnittswerte ordentlich anhebt.

Zuletzt aber hagelte es Minusrekorde. Der Sender sieht sich gezwungen, zu handeln – das Format von Chuck Lorre verliert seinen Sendeplatz. Das muss man nicht unbedingt als Eingeständnis der Schwäche deuten, vielmehr soll fortan das bei den jungen sehr starke «The Big Bang Theory» helfen. Zudem geht man somit dem extrem starken «The Voice» bei NBC, das wohl die ganze Saison über laufen wird, aus dem Weg und lässt «Two and a Half Men» künftig gegen «American Idol» antreten. Kutcher findet sein neues Zuhause also am Donnerstag um 20.30 Uhr – direkt nach der ebenfalls von Chuck Lorre kommenden Serie «The Big Bang Theory». Darüber hinaus verzichtet CBS auf eine Ausweitung seines Comedy-Blocks, es war spekuliert worden, dass man künftig auch donnerstags zweistündig auf Sitcoms setzt.

Am Donnerstag um 21.00 Uhr bleibt aber «Person of Interest» trotz zuletzt rückläufiger Zahlen gesetzt. Donnerstags um 22.00 Uhr soll der Neustart «Elementary», der von CBS als wohl stärkster eingeschätzt wird, auf Zuschauerfang gehen. Erzählt wird darin eine moderne Sherlock-Holmes-Geschichte inmitten New York. Weichen muss dafür «The Mentalist». Die Serie rund um Patrick Jane setzt CBS künftig am späten Sonntagabend als Ersatz für das abgesetzte «CSI: Miami» ein. Änderungen gibt es sonst noch am Freitag, wo man «CSI: NY» künftig schon um 20.00 Uhr und damit eine Stunde früher zeigt. Freitags hat der 22.00 Uhr-Sendeplatz eigentlich die besten Reichweiten, die Jerry Bruckheimer-Serie soll hier wohl ein Gleichgewicht herstellen. Ein Move, nicht ohne Risiko. Das neue «Made in Jersey» geht direkt danach an den Start, um 22.00 Uhr bleibt das starke «Blue Bloods» im Programm.

Mittwochs ändert sich bei CBS gar nichts, dienstags um 22.00 Uhr probiert man die neue Serie «Vegas» – ob sie mehr Erfolg als «Unforgettable» oder «The Good Wife» auf diesem Sendeplatz haben wird, ist zunächst fraglich. Bleibt noch ein Blick auf den Montagabend, der weiterhin vom Dauerbrenner «How I Met Your Mother» eröffnet wird. Fast schon traditionell folgt um 20.30 Uhr dann ein neues Format, die Sitcom «Partners». Um 21.00 Uhr soll sich «2 Broke Girls» (vergangene Saison bei allen Zuschauern der Nummer 1-Sitcom-Neustart) beweisen, ehe das gut laufende «Mike & Molly» wie bisher schon ab 21.30 Uhr zu sehen ist.

Unklarheit herrscht derzeit darüber, ob «Rules of Engagement» für eine weitere Staffel verlängert wurde oder nicht. Es war erwartet worden, dass man wohl 13 finale Folgen ordert. CBS-Chefin Nina Tassler, bei CBS verantwortlich für das Programm, erklärte, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde. Mit den Produzenten befinde man sich noch immer in Gesprächen.

CBS spricht im Zusammenhang mit den Verschiebungen von Bewegungen, um die Zuschauerzahlen steigen zu lassen und Stärke quer über den Programmplan zu verteilen. Tassler verspricht sich von den neuen Serien tolle Charaktere, große Stars und frische Gesichter. Die beiden Serien «Friend Me» und «Golden Boy» behält CBS für die Mid-Season in der Hinterhand.



Neu: «Elementary», «Friend Me», «Golden Boy», «Made in Jersey», «Partners», «The Job» und «Vegas».

Verlängert: «2 Broke Girls», «48 Hours Mystery», «60 Minutes», «Blue Bloods», «Criminal Minds», «CSI», «CSI: New York», «Hawaii Five-0», «How I Met Your Mother», «Mike & Molly», «NCIS», «NCIS: Los Angeles», «Person of Interest», «Survivor», «The Amazing Race», «The Big Bang Theory», «The Good Wife», «The Mentalist», «Two and a Half Men» und «Undercover Boss».

Noch in Gesprächen: «Rules of Engagement»

Abgesetzt: «A Gifted Man», «CSI: Miami», «How to be a Gentleman», «NYC 22», «Rob» und «Unforgettable».

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Die Serie läuft künftig am Donnerstag, im Schlepptau von «The Big Bang Theory». Wohl wichtigster Neustart des Senders ist «Elementary», eine Sherlock-Holmes-Geschichte in New York.

Drama:
«Made in Jersey» ist ein Drama über eine junge Arbeiterfrau, die ihr Köpfchen benutzt, um gegen ihre Kolleginnen aus Manhattan bei einer New Yorker Anwaltsfirma zu bestehen. Martina Garretti (Janet Montgomery) hält den Wettbewerb bei ihrer Firma für sehr herausfordernd, aber das, was ihr an Eliteausbildung fehlt, macht sie mit Hartnäckigkeit und ihren Arbeitnehmer-Einsichten wieder wett. Nach nur ein paar Wochen bemerkt Firmengründer Donovan Stark (Kyle MacLachlan) Martinas Scharfsinn und Einfallsreichtum – genauso wie ihre freche Sekretärin Cyndi Vega (Toni Trucks). Martina gelingt es, mit Hilfe ihrer großen italienischen Familie, darunter ihrer sexy Schwester Bonnie (Erin Cummings), ihren Wurzeln treu zu bleiben als kühne, passionierte und aufstrebende Anwältin in einem einschüchternden Arbeitsumfeld. Jamie Tarses, Kevin Falls, Julia Franz and Mark Waters, die auch den Pilotfilm herstellten, sind die ausführenden Produzenten von «Made in Jersey» für Sony Pictures Television in Zusammenarbeit mit CBS Television Studios. Der Pilot wurde geschrieben von Serienerfinderin und Co-Produzentin Dana Calvo.

In «Elementary» spielen Jonny Lee Miller als Sherlock Holmes und Lucy Liu als Dr. Joan Watson in einem modernen Drama ein Ermittlerduo, das selbst die härtesten Fälle der New Yorker Polizei knackt. Nachdem Sherlock in seiner Londoner Heimat in Ungnade gefallen ist und Zeit in einer Entzugsklinik verbracht hat, flüchtet der Detektiv nach Manhattan. Dort wird er von seinem Vater dazu gebracht, mit seinem schlimmsten Albtraum zusammen zu leben – mit Dr. Watson, seiner „nüchternen Begleiterin“ auf dem Weg weg von den Drogen. Als ehemalige Chirurgin, die ihre Lizenz vor drei Jahren verloren hat, sieht Watson ihren jetzigen Job als Möglichkeit, Menschen zu helfen und Buße zu tun. Allerdings ist Sherlock nicht wie ihre bisherigen Patienten: Er teilt ihr mit, dass ihre Expertise als Suchtspezialistin bei ihm nicht funktioniert und er seine eigene Entzugskur gestaltet – mit der Rückkehr zu seiner Arbeit als Berater der New Yorker Polizei. Watson sieht keine andere Möglichkeit, als ihn auf diesem Weg zu begleiten. Sherlock erkennt aber bald, dass Watsons medizinischer Hintergrund für die zu lösenden Fälle hilfreich sein kann; und sie selbst sieht ein, dass sie ein Talent als Ermittlerin hat. Rob Doherty, Sarah Timberman, Carl Beverly und Michael Cuest, die den Pilotfilm herstellten, sind ausführende Produzenten von «Elementary» für CBS Television Studios.

«Golden Boy» ist ein Drama über den kometenhaften Aufstieg eines ambitionierten Polizisten, der jüngster Polizeichef in der Geschichte von New York City wird, und darüber, welchen hohen Preis dieser Polizist bezahlen muss, um sein Ziel zu erreichen. In einem Interview über seine Karriere erinnert sich Walter William Clark, Jr. (Theo James) als „Golden Boy“ zurück an seine hart erkämpfte Reise vom Straßenkind zum mächtigsten Mann in der Strafverfolgung. Nach nur drei Jahren als Streifenpolizist ist Clark mutig genug, um nach dem Unverschämten zu fragen: nach einer Beförderung zum Morddetektiv – die er auch bekommt, was die Mitglieder seines neuen Departments empört. Clark ist dann aber enttäuscht, mit dem altgedienten Detective Don Owen (Chi McBride), einem ruppigen Berufssoldat zwei Jahre vor seiner Rente, zusammenarbeiten zu müssen. Er würde lieber mit Detective Christian Arroyo (Kevin Alejandro) arbeiten, der so ambitioniert ist wie er, dabei allerdings ohne Moralverständnis. Arroyos Partnerin ist Detective Deborah McKenzie (Bonnie Somerville), eine toughe Polizistin in dritter Generation und der einzige weibliche Cop überhaupt in der Abteilung. Obwohl fokussiert auf beruflichen Aufstieg, kümmert sich Clark als einziger um seine Schwester Agnes (Stella Maeve), einen Teenager, der gefährliches Verhalten an den Tag legt. Greg Berlanti, Emmy Award-Gewinner Nicholas Wootton und Richard Shepard, die den Pilotfilm herstellten, sind ausführende Produzenten von «Golden Boy» für Warner Bros. Television.

Dennis Quaid und Michael Chiklis spielen die Hauptrollen in «Vegas», einem Drama inspiriert von der wahren Geschichte des früheren Sheriffs von Las Vegas, Ralph Lamb. Als Rancher in vierter Generation wurde dieser in den 1960er Jahren damit beauftragt, Recht und Ordnung in diese Stadt zu bringen, die als Mekka des Glückspiels und Entertainments aus der Steppe Nevadas herauswuchs. Ralph Lamb (Quaid) will eigentlich mit seiner Ranch in Ruhe gelassen werden, aber Las Vegas schwillt nur so an vor Außenseitern und Korruption, die auch Lambs einfaches Leben beeinflussen. Der Bürgermeister der Stadt ruft Lambs Führungsrolle als Militärpolizist während des zweiten Weltkriegs in Erinnerung und beauftragt ihn damit, sich den Mord an einem Casino-Angestellten anzuschauen – und so beginnt Lambs Kampf mit Vincent Savino (Chiklis), einem rücksichtslosen Gangster aus Chicago, der Las Vegas zu seinem Machtzentrum machen will. An Lambs Seite stehen zwei Deputys: sein diplomatischer, ausgeglichener Bruder Jack (Jason O‘Mara) und sein charmanter, aber impulsiver Sohn Dixon (Taylor Handley). Auch die ambitionierte Bezirksanwalts-Gehilfin Katherine O'Connell (Carrie-Anne Moss), die auf der Nachbarranch von Lamb aufwuchs, hilft dabei, Gerechtigkeit in Vegas zu bewahren. Nicholas Pileggi, Greg Walker, Cathy Konrad, Arthur Sarkissian und James Mangold, die bereits für den Pilotfilm verantwortlich waren, sind ausführende Produzenten von «Vegas» für CBS Television Studios.

Sitcom:
Die neue Sitcom «Partners» erzählt die Geschichte zweier Männer, die schon ihr ganzes Leben lang beste Freunde und nicht zuletzt auch Geschäftspartner sind. Ihre Beziehung wird aber getestet, als einer von ihnen sich entscheidet, zu heiraten. David Krumholtz spielt Joe, der kopflastig handelt und selten auf sein Herz hört – speziell übrigens in seinem Liebesleben. Louis hingegen ist spontan, emotional und homosexuell – und wird in der Serie von Michael Urie verkörpert. Dann macht Charlie seiner Freundin Ali (die aus «One Tree Hill» bekannte Sophia Bush) einen Antrag – und Louis versucht alles, um seinen besten Freund zu unterstützen. Genau das aber stellt die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe. David Kohan und Max Mutchnick, Emmy-Award-Gewinner, sind die ausführenden Produzenten des Formats, das von Warner Bros. kommt. James Burrows, der zahlreiche «Two and a Half Men»-Episoden inszeniert hat, war Regisseur des Piloten.

«Friend Me» ist eine Komödie über zwei beste Freunde in ihren 20er Jahren, die für ihre coole Jobs jüngst von Indiana nach Los Angeles gezogen sind. Aber sie werden sich nicht darüber einig, wie sie soziale Kontakte in ihrer neuen Heimatstadt knüpfen sollen: Rob (Nicholas Braun) sehnt sich danach, in die Szene L.A.s einzutauchen und neue Leute zu treffen, die nicht dauernd auf ihre Smartphones oder Laptops starren. Evan (Christopher Mintz-Plasse) zieht es dagegen vor, neue Kontakte online von zuhause und in Unterhosen zu knüpfen – das Chatten oder Online-Poker mit seinen alten Heimatfreunden Mike (Parveesh Cheena), Sully (Tim Robinson) und Farhad (Dan Ahdoot) nur einen Tastenklick entfernt. In der Zwischenzeit hat Rob genug vom iChatting und verteilt naiv einen Flyer für Freundschafts-Anfragen am schwarzen Brett eines Kaffeehauses – trotz Evans Warnung, dass nichts Gutes dabei herauskommen kann, wenn man Fremde von Angesicht zu Angesicht trifft. Bald treffen die ersten Anrufe ein, einige mit Potenzial, andere verstörend. Und so gehen die zögernden Evan und Rob auf eine Reise großartiger Abenteuer – und Katastrophen. Alan Kirschenbaum und Ajay Sahgal, Eric und Kim Tannenbaum sind ausführende Produzenten von «Friend Me» für CBS Television Studios in Zusammenarbeit mit The Tannenbaum Company. Regie beim Pilotfilm führte Pamela Fryman.

Reality:
Von den Reality-Show-Experten Michael Davies («Who Wants To Be A Millionaire») und Mark Burnett («Survivor») kommt die neue Show «The Job», in der jede Woche talentierte Kandidaten aus dem gesamten Land eine Chance auf ihren Traumjob in einem der angesagtesten Unternehmen Amerikas bekommen. Moderatorin Lisa Ling führt mit den Teilnehmern Interviews über ihr Leben, danach folgenden Quizfragen über das Unternehmen, ehe die potenziellen Arbeitnehmer einen Tag in der Firma arbeiten müssen. Aber die Kandidaten sind nicht die einzigen, die unter Beobachtung stehen. Denn: Ein konkurrierendes Unternehmen ist ebenfalls mit von der Partie, welches den Kandidaten noch bis zur letzten Minute mit einem besseren Angebot abwerben kann. Der Teilnehmer muss sofort entscheiden, ob er das Angebot des Rivalen annimmt oder im Wettbewerb bleibt, um den Job bei seiner Traumfirma zu bekommen. Die neue Show wird von Sony Pictures Television und Embassy Row produziert.
16.05.2012 16:25 Uhr  •  Manuel Weis, Jan Schlüter und Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/56770